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0239 - Das Erbe des Zauberers

0239 - Das Erbe des Zauberers

Titel: 0239 - Das Erbe des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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schimpfte Don Emilio auf Spanisch. »Que cobardia, que bajeza, que infamia!«
    »Pfui! Pfui! Pfui! Welche Feigheit, welche Niedertracht, welche Ehrlosigkeit!«
    Die Peones zuckten unter den Schmähworten zusammen, als seien sie von einer Peitsche getroffen worden. Ihre Gesichter wurden grau.
    »Roger und ich gehen allein!« entschied der Meister des Übersinnlichen. »Mit zwei Mann«, nickte er bedeutungsvoll in Richtung der Peones, »können wir sicher mehr ausrichten als mit einer halben Armee…«
    »… die vor Angst davonläuft!« vollendete Stanton in Gedanken. Aber die Peones sahen Zamorra dankbar an. Durch diese Worte war ihre Ehre wieder hergestellt.
    »Wir nehmen die Gewehre mit und die Macheten«, brach Zamorra jegliche unnütze Diskussion ab. »Nicole bleibt hier!«
    »Du weißt, was zu tun ist, wenn das Böse hier eindringt?« fragte er auf Französisch, das außer ihm nur Nicole und Stanton verstanden. Seine Assistentin nickte tapfer.
    »Dann ist keine Zeit zu verlieren!« rief Zamorra. »Komm, Roger!« Die beiden Männer ergriffen die Waffen, die ihnen von den Peones gereicht wurden. Nicole war es, als würde eine ungeheure Verantwortung auf ihre Schultern gelegt. Sie ging zu der geöffneten Tür, durch die Zamorra und Stanton gerade gegangen waren.
    Sie sah gerade noch die Umrisse ihrer Körper mit den Schatten des Urwalds verschmelzen.
    ***
    Ein eisiger Schreck durchzuckte Zamorra. Fahrig griff seine Hand zur Brust. Es war nicht mehr da.
    Ein Stöhnen kam aus seiner Brust und ließ Stanton, der sich mehr vorantastete als er voranging, herumwirbeln.
    »Was ist?« fragte der Südamerikaner knapp.
    »Das Amulett!« keuchte Zamorra, »ich habe das Amulett verloren. Vorhin -bei dem Kampf mit der Schlange, es muß von meinem Hals geglitten sein.«
    »Und was jetzt?« fragte Stanton. Er hatte die Gabe, sich stets sofort auf neue Situationen einzustellen. Wo andere noch mit dem Schrecken kämpften oder mit dem Schicksal haderten, setzte Stanton bereits seine in Bruchteilen von Sekunden gefaßten Pläne in die Tat um. Sicher, der Verlust des Amuletts war sehr schlimm! Es würde eine Schwächung bedeuten.
    Aber ein guter Schachspieler kann noch gewinnen, wenn auch seine Dame, die Türme oder die Läufer vom Felde geschlagen sind.
    »Zurückkehren und das Amulett suchen… ?« überlegte Zamorra mehr laut wie er es aussprach. In diesem Moment wußte er nicht, was wichtiger war. Aber nun übernahm Stanton kurzfristig die Regie.
    »Das bringt nichts!« sagte er fest und bestimmt. »Bei dieser Finsternis finden wir nie zurück zu dem Platz. Außerdem ist jetzt das Schicksal des Mädchens wichtiger. Zu diesem Mitternachts-Cocktail werden die Unbekannten aus dem Busch sie ja nicht eingeladen haben. Ob es Wesen aus Fleisch und Blut oder eine Horde tobender rotgeschwänzter Teufel ist - wir sind beide schnell und kräftig und holen sie da raus.« Er grinste dem Meister des Übersinnlichen breit ins Gesicht. »Wäre doch nicht das erste Mal, daß wir zwei dem Teufel ins Gesicht spucken, oder?«
    Zamorra grinste zurück und klopfte Stanton auf die Schulter. Der Freund hatte recht. Wer konnte ahnen, welchem ungewissen Schicksal das Mädchen entgegenging?
    Der Parapsychologe hatte, nachdem sie das Haus betreten hatten und er sich total entkräftet fühlte, von Nicole ein kleines, unscheinbares Fläschchen gereicht bekommen. »Nimm einen Schluck von dem Zaubertrank des Druiden Miraculix!« hatte sie gesagt und der Schalk hatte aus ihren Augen gelacht.
    Und ein Zaubertrank war es in der Tat. Zamorra selbst hatte ihn bereitet. Zu Hause, auf Château Montagne. Man mußte sehr sparsam damit umgehen, denn der Trank schloß zwar Wunden und schenkte in Sekundenschnelle verlorene Kräfte zurück; aber er war nicht einfach herzustellen und seine Zutaten waren nicht beim Krämer an der Ecke zu bekommen. Der Parapsychologe bediente sich dieses Trankes nur, wenn es außergewöhnliche Situationen erforderten.
    Und die derzeitige Situation verlangte von ihm, daß er topfit war.
    Professor Zamorra hatte einen tüchtigen Zug getan und belebende Kräfte durchrasten seinen Körper. Er fühlte sich bärenstark.
    Die beiden Männer drangen weiter durch den Busch. Sie folgten dem Sang der Trommeln. Stanton schien wie eine Eule im Dunkeln sehen zu können und Zamorra mußte grinsen, wenn er daran dachte, daß dieser Stanton einmal wirklich wütend wurde, als seinem Gesicht ein »eulenartiges Aussehen« bescheinigt wurde.
    Mit der großen

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