0239 - Welt unter heißer Strahlung
begleiteten Rhodan noch Dr. Berger, Wuriu Sengu, Kasom und Gucky. Tolot blieb im Stützpunkt zurück.
Jones schaltete die Antigravfelder so ein daß der Shift wenige Zentimeter über der Oberfläche dahinglitt und immer noch im Schutz der Ruinen blieb. Sie nahmen Kurs auf das Zentrum der ehemaligen Stadt.
Rhodan sah aufmerksam in Fahrtrichtung. Seine Augen waren ganz eng zusammengekniffen, als würde ihn das rötliche Licht der Sonne blenden. Er begann die Expedition nach Destroy zu bereuen.
Sie hatte ihn bisher ein gutes Schiff gekostet, wenn auch zum Glück keine Menschenleben. Aber wenn der Gegner erneut zuschlug..."
„Fällt Ihnen auf, Sir", fragte Sergeant Jones plötzlich, „daß die Ruinen stärker als bisher aus dem Sand hervortreten? Gibt es dafür eine Erklärung - außer der, daß jemand den Sand beseitigte, um vielleicht Eingänge freizulegen?"
„Der Wind hat den Sand verweht" sagte Dr. Berger, als Rhodan keine Antwort gab. „Wer soll schon ein Interesse daran gehabt haben, die Ruinen freizulegen?"
„Vielleicht jene, die unser Schiff zerstörten", meinte Kasom ruhig.
Rhodan ließ die Ruinen nicht aus den Augen, als er sagte: „Sie können kein Interesse daran haben. Jones hat recht: Das sind keine einfachen Verwehungen.
Der Sand liegt nicht im Windschatten. Es muß ihn also wirklich jemand von einer Stelle zur anderen gebracht haben. Jemand, der in die Ruinen hineinwollte." Er drehte sich um und sah Wuriu Sengu an. „Was meinen Sie, Sengu?"
Sengu wußte, daß das eine Aufforderung war, seine Fähigkeiten einzusetzen. Über sein breites Gesicht huschte ein Lächeln. Als Mutant verstand er es, seinen Sichtbereich beliebig zu erweitern und einfallende Lichtwellen zu modulieren. Das Ergebnis war verblüffend. Er konnte durch jede Materie hindurchsehen, wenn er sich entsprechend auf sie einstellte.
„Vielleicht halten wir einen Augenblick an, damit ich mich konzentrieren kann", schlug er vor.
Jones reagierte sofort, als Rhodan ihm zunickte.
Sie standen auf der breiten Straße, mitten zwischen halb freigelegten Ruinen. In den Seitenstraßen lagen hohe Sandhaufen. Schräg von oben fielen die Strahlen der roten Sonne. Sie tauchten die Szenerie in geisterhaftes Dämmerlicht.
Sengu konzentrierte sich auf die hohe Ruine, und sein Blick durchdrang die festen Mauern.
„Es ist dunkel", berichtete er. „Hohlräume sind vorhanden, aber ich sehe nichts. Unter der Ruine müssen gewaltige Hohlräume sein aber ich kann die Begrenzungen nicht abtasten. Sie sind leer. Und ohne Licht."
Gucky bewegte sich unruhig auf seinem Sitz.
„Wenn du mir hilfst, Sengu, könnte ich teleportieren."
„Du bleibst hier", befahl ihm Rhodan. „Vorerst wenigstens."
Gucky brummte vor sich hin, verzichtete aber auf weitere Äußerungen.
In die Stille hinein schrillte der Funkempfänger des Shifts. Eine Stimme, aufgeregt und sich überschlagend, rief: „Die Kugelschiffe... sie greifen uns an. Sie stehen tief über dem Horizont und jagen in Formation auf uns zu. Sir... hören Sie...?"
Sengu sank auf seinen Sitz zurück.
Sergeant Jones hieb auf die Flugtaste.
Der Shift stieg senkrecht in die Höhe und raste in geringer Höhe zum Stützpunkt zurück.
2.
Fünf Minuten vorher hatte Major Peanut beschlossen, einen Laufgraben zu den nächsten Ruinen ziehen zu lassen. Sie boten im Notfall Schutz nach allen Seiten, und wenn man mit den Energiestrahlern eine Höhle in die Seitenwände schmolz, sogar nach oben.
Nach oben, dachte Peanut, ist es besonders wichtig.
Er stellte zwei Männer außerhalb der Grube als Wachposten auf.
Tolot, der unermüdliche Haluter, nahm den schweren Energiestrahler und begann mit der Arbeit. Der Sand verflüssigte sich und verdampfte in der unvorstellbaren Hitze. Tolot veränderte die Molekularstruktur seines Körpers, und die Hitze konnte ihm nichts mehr anhaben. Die anderen Männer zogen sich in die äußerste Ecke der Grube zurück Tolot kam schnell voran, aber über der Grube stand bald eine dunkle Wolke, die langsam nach Norden abzog. Major Peanut machte sich ernste Sorgen. Hatte er Rhodans Befehl, eine Festung zu bauen, nicht vielleicht doch etwas zu wörtlich genommen?
Die Wolke konnte den unbekannten Gegner erneut herbeilocken Kaum hatte Peanut daran gedacht, als die beiden Posten Alarm gaben. Tolot stellte sofort die Arbeit ein und schaltete den Strahler ab. Er legte ihn am Rand der Grube nieder und korrigierte die Wirksamkeitsentfernung. Notfalls war der Strahler als Kanone
Weitere Kostenlose Bücher