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0239 - Welt unter heißer Strahlung

Titel: 0239 - Welt unter heißer Strahlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lächerliche Behauptung, vom Laufen bekäme man krumme Beine, beweist es abermals, nicht wahr? Wer läuft denn von uns am wenigsten? Gucky, nicht wahr? Und wer hat die krummsten Beine...? Au! Hilfe!"
    Der Traktorstrahl ließ ihn plötzlich los - wenigstens schien es so. Unsanft landete er auf dem Körperteil, auf dem er sonst zu sitzen pflegte. Ehe er zu schimpfen begann, sah er Guckys grinsendes Gesicht. Klugerweise verkniff er sich eine Bemerkung. Er knurrte nur wütend etwas vor sich hin.
    Inzwischen hatte sich das Außenschott geschlossen. Luft strömte in die Kammer, dann öffnete sich die Innenluke. Im Frachtraum wurden sie von Atlan erwartet.
    Noch während sie in den Lifts nach oben schwebten, startete die IMPERATOR und ließ Destroy schnell zurück. In der Kommandozentrale angekommen, ließ sich Rhodan in einen Sessel sinken. Atlan nahm neben ihm Platz. Kasom, Tolot, Gucky und die anderen Teilnehmer der Expedition entledigten sich der Kampfanzüge und genossen das Bewußtsein, wieder soviel Atemluft zur Verfügung zu haben, wie sie nur wollten.
    „Mutanten?" fragte Atlan endlich. Rhodan erklärte es ihm.
    Lange schwieg Atlan, dann nickte er.
    „Also die Laurins...! Und wir haben uns dreihundert Jahre lang den Kopf zerbrochen, warum sie niemals mehr auftauchten. Die 'Meister der Insel' vergessen nichts - auch keinen Freundschaftsdienst.
    Ich bin auf unsere erste Begegnung mit diesen Scheusalen gespannt. Was können wir für die Laurins tun?"
    „Im Augenblick nichts. Wir müssen dafür sorgen, daß wir vorerst unentdeckt bleiben. Leider müssen wir damit rechnen, daß die Energieentladungen der IMPERATOR längst geortet wurden. Bald werden wir die Flotten der Twonoser oder Maahks auf den Fersen haben. Aber später wenn wir sicher sind, kümmern wir uns um die Überlebenden auf Destroy. Das wird uns zuverlässige Bundesgenossen verschaffen."
    Heske Alurin, der Epsaler, drehte sich um und fragte Atlan: „Linearflugmanöver, Sir?"
    „So schnell und so kurz wie möglich, ja. Es hängt viel davon ab, daß wir Arctis auch weiterhin unverdächtig erscheinen lassen. Unterrichten Sie die Louvre-Station, daß der Eishangar geöffnet wird.
    Funkspruch erst dann, wenn wir in das Einsteinuniversum zurückkehren."
    Die Minuten tropften förmlich dahin. Verfolger waren nicht zu orten. Die IMPERATOR ging für eine kurze Zeitspanne in den Linearraum kehrte in das normale Kontinuum zurück und setzte den Funkspruch ab.
    Als sie die Eisdecke des Polarplaneten unter sich sahen, erkannten sie das schwarze Loch des Hangarabstiegs. Das Schlachtschiff sank tiefer und hinein in den riesigen Schacht. Oben schloß sich die Eisdecke, noch ehe es den felsigen Grund viele Kilometer unter der Oberfläche erreichte.
    Funkspruch von Oberst Rudo, als die IMPERATOR aufsetzte.
    Text: „An Rhodan und Atlan! Unsere Ortungsstation hat eine starke Flotte ausgemacht. Sie nähert sich diesem System. Genaue Identifizierung vorerst unmöglich. Ende."
    Rhodan sah Atlan an.
    „Da haben wir es", sagte er gelassen.
    „War nicht anders zu erwarten. Aber", fügte Atlan hinzu, „ich kann nicht glauben, daß sie uns auf Arctis meinen. So schnell sind wir unter der gewaltigen Eisschicht nicht zu entdecken. Vielmehr wird Destroy gemeint sein. Unsere Aktivität dort ist geortet und gemessen worden. Ich fürchte, die letzten Laurins werden Schwierigkeiten bekommen."
    Rhodan nickte, gab aber keine Antwort.
    Er war geflohen, und vielleicht hatte er die Laurins im Stich gelassen - aber die Laurins hatten seine Hilfe mit Waffengewalt abgelehnt. Sie allein waren verantwortlich für das, was geschehen würde. Die Terraner aber, so wenig schmeichelhaft das auch klingen mochte, versteckten sich unter einer kilometerdicken Eisdecke und warteten ab.
    Der Planet Arctis hing im Raum ein weißer und scheinbar toter Planet, der von einer roten Sonne beschienen wurde. Er schwieg und gab keine Antwort.
    Er schien auch zu warten.
    Vom Zentrum des Beta-Nebels her aber nahte noch etwas, das die Orterschirme der Louvre-Station nicht identifizieren konnte, weil es noch zu weit entfernt war.
    Es kam schweigend und schnell und die Terraner unter dem ewigen Eis begannen zu ahnen, daß es den Tod mit sich brachte.
    Den Tod aus dem fernen Andromedanebel...
     
    ENDE

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