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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mindestens in Augenhöhe halten, damit... «
    Mehr brauchte er nicht zu sagen. Die Situation sprach für sich.
Offenbar war Mrs. Hangsway doch noch nicht so seereiseerfahren, wie sie vorgab.
    Das Schiff holte über, just in dem Augenblick, da die reiche
Amerikanerin ihren Mund der Tasse nähern wollte. Wie von Geisterhand wurde der Arm
Mrs. Hangsways heruntergedrückt, und statt der Mundöffnung fand der Kaffee den
beachtenswerten Ausschnitt. Der halbe Inhalt der Tasse schwappte ruckzuck über
und landete in einem eleganten Bogen genau zwischen den beiden mächtigen
Brüsten.
    Für den Bruchteil eines Augenblickes rührte sich die reiche Witwe
nicht. Dann kam ein leises Gurgeln über ihre Lippen, danach ein kleiner, wilder
Aufschrei.
    »Ich wollte es Ihnen gerade erklären, Mrs. Hangsway. Aber dazu war
es schon zu spät. Der Kaffee war wohl zu heiß?«
    Sie warf Brent einen Blick zu, der für sich sprach.
    »Nein, junger Mann«, stieß sie hervor, während sie ihren fülligen
Körper mit erstaunlicher Wendigkeit aus dem Stuhl hochbrachte. »Mein Schrei
hatte eine ganz andere Bedeutung. Ich habe den Zucker vermißt!«
    Mit diesen Worten wollte sie sich abrupt umwenden und den
Speiseraum verlassen, sich an den gespannten Seilen entlangarbeitend. Offenbar
wollte sie ein neues Kleid anziehen.
    Torrance gab sich noch als Kavalier. Er sprang ebenfalls vom Stuhl
auf und wollte Mrs. Hangsway am Arm fassen. Doch das Schiff benahm sich anders,
als Torrance es erwartet hatte. Es holte über, und der merkwürdige
Wissenschaftler griff in die Luft. Mrs. Hangsway verlor die Balance, fiel mit
ihrem breiten Rücken gegen das straff gespannte Seil und prallte davon ab wie
eine Trapezkünstlerin, die ins Netz gefallen war. Nur wirkte es bei ihrem
massigen Körper weniger elegant. Mit beiden Händen klammerte sie sich an das
Seil und fand noch Halt.
    Torrance, durch den plötzlich schrägliegenden Boden ebenfalls aus
dem Gleichgewicht gekommen, griff ins Leere, als er das Seil zu fassen
versuchte. Er rutschte aus und knallte mit seinem dürren Hintern derart auf den
Teppichboden, daß man die Befürchtung hegen konnte, er würde ihn aufschlitzen.
    Durch die Seitenlage rutschte die kleine weiße Spraydose mit dem
tödlichen Inhalt aus der Tasche seines Jacketts ...
     
    ●
     
    Das Rollen, Schaukeln und Überholen aber hatte eine noch größere
Bedeutung für den unbefestigten Koffer in der Kabine von Professor David
Torrance. Der Koffer rutschte von einer Kabinenwand zur anderen und knallte
dagegen. Ein lockerer Verschluß sprang klickend auf. Von innen drückten die
beiden prallgefüllten Spezialplastikbehälter dagegen. Die heftigen
Schüttelbewegungen sorgten dafür, daß Koffer und Inhalt permanent belastet
wurden. Und dann hielt der Kofferdeckel der Belastung nicht länger stand. Er
sprang vollends auf. Die beiden Behälter - der mit dem roten Verschluß, der die
Aufschrift ‘X’ trug, wie auch der mit einem ‘ B ’ beschriftete, dessen
Verschluß blau war - schienen von Geisterhänden aus dem Koffer gerissen und
gegen die Wand geschleudert zu werden.
    Der Behälter ‘X’ rutschte dabei mit der Verschlußkappe unter den
fest angebrachten quadratischen Toilettentisch und klemmte sich dort fest. Der
Boden der Kabine und der Unterboden des Schränkchens wirkten dabei wie eine
überdimensionale Zange, die den Verschluß festhielt. Legte das stampfende,
schwankende Schiff sich nach links, dann wurde Druck auf die Verschlußkappe
ausgeübt, und der Schraubdeckel bewegte sich weniger als einen Millimeter der
Stellung ‘offen’ entgegen. Kippte das Schiff auf die andere Seite, so wurde der
Deckel zwar um eine winzige Strecke zurückgedreht, aber dies wiederum war nur
ein Bruchteil dessen, was sich zuvor nach außen gedreht hatte. Durch das
ständige Hin .und Her löste sich langsam aber sicher der Verschluß. Bruchteile
von Millimetern summierten sich zu einem halben Zentimeter. Es waren nur
Bruchteile einer Maßeinheit, aber es waren riesige Schritte in die Katastrophe,
die sich anbahnte...
    Denn das flüssige Todesgas schwappte und drückte gegen den
Verschluß und suchte nach einem Ausweg, der sich jeden Augenblick eröffnen
mußte.
     
    ●
     
    Larry Brent sprang auf. Wie ein Panther schnellte er auf Torrance
zu, der noch nicht bemerkt hatte, daß er nicht mehr im Besitz der gefährlichen
Spraydose war. Der Wahnsinnige sah X-RAY-3 wie einen Schatten über sich
auftauchen. Blitzschnell wollte Torrance in die Seitentasche

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