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024 - Irrfahrt der Skelette

024 - Irrfahrt der Skelette

Titel: 024 - Irrfahrt der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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greifen, zuckte
aber zusammen.
    Das Rollen und Schaukeln des Schiffes machte es unmöglich, daß X-
RAY-3 auf Anhieb den Wissenschaftler herumreißen konnte. Er mußte sich für zwei
Sekunden an den Seilen festhalten, um nicht den Halt zu verlieren.
    Torrance dagegen ließ sich einfach auf die Seite rollen, direkt
auf Mrs. Hangsway zu, die mitten zwischen zwei Seilen stand und einen
verhältnismäßig guten Halt gefunden hatte.
    »Sie haben etwas verloren, Professor«, sagte die Witwe und zog mit
ihrem rechten Fuß die weiße Spraydose heran, die durch den dicken Mittelfuß
eines Tisches am Weiterrollen gehindert wurde.
    Mrs. Hangsway bückte sich und griff danach. Sie tat es so
geschickt und nutzte jetzt, nach den schlechten Erfahrungen von vorhin, die
Bewegung des Schiffes aus, so daß sie nicht danebengriff.
    Larrys Herzschlag stockte.
    »Nicht, Mrs. Hangsway!« brüllte er, und seine Stimme war so laut,
daß sie das Stampfen der Maschinen und das Heulen des Sturmes übertraf. Die
wenigen Menschen, die sich zu diesem Zeitpunkt noch im Speisesaal aufhielten,
bekamen die Situation nicht oder nur am Rande mit. Sie waren zu sehr mit sich
selbst beschäftigt, als daß sie an den Vorgängen etwas Bemerkenswertes erkannt
hätten. Daß es hier jedoch um Leben und Tod ging, begriff in diesen
schicksalsschweren Sekunden nur Larry Brent.
    »Hände weg davon!«
    Seine Stimme überschlug sich. Mrs. Hangsway vernahm den Zuruf,
aber sie gehorchte nicht.
    »Es ist Gift!«
    Auch das hörte sie noch. Larry Brent warf sich nach vorn und
wollte mit dem Bein gegen Mrs. Hangsways Hand treten, um den gefährlichen Behälter
wegzukicken. Der Amerikaner begab sich dabei selbst in tödliche Gefahr. Aber
seine Reaktion erfolgte nicht mehr rechtzeitig genug.
    »Sie sind ein unverschämter Kerl, Mr. Brent!« schimpfte die
vollbusige Witwe, und ihre Augen blitzten. »Was geht Sie das an?«
    Weiter kam sie nicht. Das Fleisch fiel von ihren Knochen. Doch der
Ausdruck ‘fallen’ gibt nur unvollkommen das wieder, was wirklich geschah. Es
war einfach kein Fleisch mehr vorhanden. Das für die Körperfülle extra
zugeschnittene Kleid der Amerikanerin fiel über dem Körper zusammen wie ein
Luftballon, aus dem die Luft entwich. Die Dose rollte über den Boden, als die
Knochenfinger von Mrs. Hangsway den Gegenstand nicht mehr zu halten vermochten.
Das Gerippe brach polternd zusammen.
    Torrance lachte, daß es schaurig durch den Speisesaal hallte.
    X-RAY-3 warf sich zurück, übersprang einen Tisch wie eine Hürde
und riß Angela Morris in die Höhe, die mit schreckgeweiteten Augen auf die
Szene starrte und sie nicht begriff. Dann aber kam ein gellender Aufschrei über
ihre Lippen.
    »Raus aus dem Speisesaal!« rief Larry den wenigen Anwesenden zu.
»Rasch, beeilt euch!«
    Er selbst war mit zwei raschen Sprüngen an der Tür, die nicht weit
von ihrem Tisch entfernt war.
    Ein winziger Umstand hatte Larry davon abgehalten, sich weiter um
die gefährliche Dose zu kümmern: Er hatte das leise Zischen vernommen. Das
Todesgas entströmte dem beschädigten Ventil!
    Er riß das braunhäutige Mädchen mit dem enganliegenden Kleid, das
jede Kurve und jede Rundung ihres wohlproportionierten Körpers betonte, beinahe
brutal durch die Schwingtür. Sie fielen mehr, als daß sie liefen.
    Das schwankende Schiff warf sie gegen die Stufen der nach oben
führenden Treppe.
    Larry Brent war von beinahe unnatürlicher Ruhe und Gelassenheit.
Das Schicksal hatte eingegriffen. Und es stand über den Möglichkeiten und der
Entscheidungsfreiheit des Menschen. Die Spraydose war aktiviert; der lautlose
Tod schlich durch den Speisesaal und wurde durch den Luftstrom weitergetragen.
    X-RAY-3 wußte nicht, ob die Gasmoleküle auch ihn schon erreicht
hatten oder ob er das Zentrum des Todes rechtzeitig verlassen hatte. Er machte
sich darüber keine Gedanken. Es galt, dem Kapitän der Andrea Morena sofort
Bescheid zu geben. Die Passagiere mußten gewarnt werden. Wenn möglich, sollten
sie sich in den tiefergelegenen Abteilen des Schiffes aufhalten. Vielleicht
trug der Wind das Todesgas davon, so daß...
    Ein markerschütternder Aufschrei hallte vom Promenadendeck herab.
Schritte, Unruhe, aufgeregte Stimmen, Rufe, Schreie, die sich überschlugen.
    Ein klapperndes Geräusch.
    X-RAY-3 und Angela Morris wichen zurück.
    Was sich auf dem Promenadendeck ereignete sah Larry von der
untersten Treppenstufe.
    An der Wand ihm gegenüber klappte ein Mensch zusammen, vielmehr
das, was einmal einer

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