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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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Er wollte unseren Mann, den er also für einen Reporter hielt, zunächst abwimmeln, bis der auf Toochesters Sammlung zu sprechen kam. Da hatte Toochester auf einmal Zeit. Unter anderem zeigte er unserem Mann ein Schmuckkästchen, aus dem eine hauchfeine Nadel herausschießt, wenn man das Kästchen öffnen will. Toochester behauptete allen Ernstes, an der Nadel sei noch heute ein absolut tödlich wirkendes Gift, das sich vermutlich gar nicht nachweisen lasse. Irgendein asiatisches Teufelszeug, das unsere Wissenschaftler kaum kennen könnten.«
    »Und dieser Toochester betrog einen Klubfreund mit dessen Geliebter?«, sagte ich kopfschüttelnd. »Es scheinen ja vornehme Sitten und Gebräuche in diesem Klub zu herrschen.«
    »Oh, Sie dürfen das nicht verallgemeinern, Jerry«, sagte Mr. High rasch. »Ansonsten geht es in diesem Klub außerordentlich kultiviert zu. Natürlich erscheinen auch mal Damen als Gäste dieses Klubs. Es sollen da schon gewisse Feste auf den Jachten des einen oder anderen Mitglieds veranstaltet worden sein, bei der man bestimmt nicht mit moralischen Maßstäben den Verlauf des Festes beurteilen darf, aber die Mädchen waren samt und sonders erwachsen, volljährig und absolut freiwillig erschienen. Und solche Feste sind in diesem Klub durchaus selten. In der Mehrzahl werden künstlerische Darbietungen von Weltklasse geboten, absolut einwandfrei in jeder Beziehung. Da war eben nur die Geschichte mit dem Mädchen Chetnuts, das zugleich auch Toochester schöne Augen machte. Wir versuchen, herauszufinden, ob Toochester wirklich so verliebt in das Mädchen war, dass er keinen Nebenbuhler duldete.«
    »Sie meinen, dass er Chetnut ermorden ließ?«
    Der Chef nickte.
    »Das wollen wir herausfinden. Aber ich glaube es nicht. Erstens hat ein Mann wie Toochester andere Möglichkeiten, zweitens ist er zu intelligent, als dass er sich auf einen Mord einlassen würde, solange er nur halbwegs bei Verstand bleibt und ihm die Leidenschaft nicht über den Kopf wächst, und drittens hat Toochester, wie wir wissen, schon viel engere Bindungen zu weiblichen Wesen unterhalten, ohne mehr als ein Achselzucken übrig zu haben, wenn das Verhältnis aus diesem oder jenem Grunde zerbrach. Ich glaube wirklich nicht, dass Toochester aus Eifersucht Chetnut umbringen ließ. Aber ich möchte diese Sache trotzdem noch nicht beiseitelegen. Es gibt da noch ein paar ungeklärte Punkte.«
    »Wer erbt denn Chetnuts Vermögen?«, fragte ich. »Das wäre doch ein Motiv für einen Mord!«
    »Das dachten wir zunächst auch«, gab der Chef zu. »Aber gestern erfuhren wir, dass Chetnut sein gesamtes Vermögen dem Klub vermachte - abzüglich einiger kleiner Summen für langjährige Angestellte, wie das so üblich ist. Und Sie werden wohl kaum annehmen wollen, dass der Klub ihn aus diesem Grund umbringen ließ.«
    »Nein«, gab ich zu, »das ist wirklich nicht anzunehmen. Soviel ich von den Mitgliedern dieses Klubs damals in den Zeitungen las, repräsentieren sie zusammen ein Vermögen von weit über vier Milliarden Dollar. Warum sollten sie da ein paar Millionen mehr haben wollen?«
    »Eben«, nickte Mr. High. »Nein, wenn es überhaupt etwas Unnatürliches am Tod Chetnuts gibt, dann muss es auf einer anderen Ebene zu suchen sein. Und da haben wir auch schon ein paar, allerdings sehr schwache, Anhaltspunkte.«
    »Nämlich?«
    »Da ist zunächst die Geschichte mit dem unehelichen Kind. Eine gewisse Nelly Roberts behauptet, dass Chetnut der Vater ihres dreiundzwanzigjährigen Jungen sei. Chetnut ließ das durch seine Anwälte bestreiten. Er hat auch zeit seines Lebens dieser Frau nie eine finanzielle Zuwendung zukommen lassen, scheint also wirklich nicht an seine Vaterschaft zu glauben.«
    »Das wäre ein Motiv«, nickte ich.
    »Ja. Wir werden auch in dieser Hinsicht unsere Nachforschungen vorantreiben. Und dann ist noch ein Punkt, der vielleicht etwas zu bedeuten hat. Vor einem anderthalben Jahr hing ein bestimmtes Geschäft mit einer Bergwerksgesellschaft in Montana in der Luft. Ein Millionengeschäft. Towell und Chetnut versuchten gegenseitig, sich das Geschäft abzujagen Chetnut bekam es.«
    »Und Towell hatte das Nachsehen«, vollendete ich. »Könnte auch ein Motiv sein. Aber die beiden blieben doch trotzdem Mitglieder desselben Klubs. Das lässt doch darauf schließen, dass Towell ihm die Sache nicht nachtrug?«
    »Kann man es wissen?«, fragte der Chef. »An dem Abend, als Chetnut starb, war Towell als einziger aus dem Klub bei der

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