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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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einer der Kollegen. »Ich bringe ihn mit Ben raus zu einem unserer Wagen.«
    »Okay. Man soll ihn sofort in ein Krankenhaus bringen. Ihr beide kommt wieder zurück. Sieht verdammt danach aus, als ob es hier noch allerlei gäbe!«
    Tief im Innern dieses Fuchsbaus fielen Schüsse. Ich ging in die Knie und schob meinen Kopf vor und um die Ecke.
    Erschrocken sah ich direkt vor mir die hochragende Gestalt eines kräftigen Mannes, der genau wie ich vorher dicht an die Wand gepresst stand und auf uns wartete. Aber er stand und blickte geradeaus, während ich auf den Knien lag und mein Kopf knapp an seine Hüfthöhe reichte.
    Trotzdem hatte er die bessere Chance, als er mich plötzlich auftauchen sah. Denn seine rechte Seite war von der Wand abgewandt, also frei bewegungsfähig, während meine rechte Seite dicht an die Wand gepresst war, sodass ich den Arm mit der Pistole nicht schnell genug um die Ecke hätte bringen können. Es blieb mir gar nichts anderes übrig, als mich aus den Knien zurückzuwerfen. Ich flog auf den Rücken, als sein Schuss knapp neben meinen Füßen in den hölzernen Fußboden ging und Splitter aufwirbelte.
    »Gib eine Handgranate her, Joe!«, rief ich nach hinten und sprang wieder auf die Beine.
    Hinter der Ecke war es einen Augenblick still geblieben. Aber kaum hatte ich meine Bitte um eine Handgranate heraus, da wurden Schritte hinter 12 der Korridorbiegung laut. Schnelle Schritte, die sich in Windeseile entfernten. Ich grinste. Der Bluff mit der Handgranate hatte seine Wirkung getan. Natürlich hatten wir keine Handgranaten bei uns, aber woher sollten das die anderen wissen?
    Ich wagte es und streckte meinen Kopf noch einmal vor. Der Flur führte nur sechs oder sieben Schritte nach rechts, dort gabelte er sich in zwei Gänge, die sich irgendwo im Haus verloren, man konnte nicht viel von ihnen erkennen, denn sie waren nicht erleuchtet.
    Das Schießen drinnen im Gebäude wurde heftiger. Die Kollegen mussten von einer anderen Seite her ins Haus eingedrungen und auf heftigen Widerstand gestoßen sein. Vielleicht konnten wir ihren Gegnern von unserem Platz aus in den Rücken kommen. Freilich hätte ich ein paar mehr Leute gebraucht, aber dazu war es jetzt zu spät. Man musste sehen, wie weit man kam…
    Ich drehte mich um und winkte Joe Crusader heran und Bill Warren.
    »Ihr bleibt dicht hinter mir!«, sagte ich leise. »Joe, du nimmst die linke Seite, Bill die rechte, ich gehe in der Mitte! Okay?«
    »Okay, Jerry«, erwiderten sie gleichzeitig.
    Ich holte tief Luft, dann marschierte ich los. Hinter mir erklangen gleichmäßig die Schritte der beiden Kollegen. Sie wirkten beruhigend, aber ich fühlte mich trotzdem nicht ganz wohl in meiner Haut. Es ist kein Vergnügen auf die Mündung zweier dunkler Korridore zuzugehen, wenn man nicht weiß, wer in der Dunkelheit nur darauf lauert, dass man ihm seine Nase zeigt.
    Wir erreichten die Gabelung. Die Schüsse kamen eindeutig von links. Rechts war alles ruhig. Ich drehte mich um.
    »Bill, suche vorsichtig diesen Flur ab!«, sagte ich so leise, dass Bill es noch gerade eben verstehen konnte. Er nickte. Ich klopfte ihm leicht auf die Schulter, als er sich an mir vorbeidrückte: »Aber sei vorsichtig, hörst du?«
    Er nickte, während er auf Zehenspitzen in die Dunkelheit hineintappte. Ich gab Joe Crusader einen stummen Wink. Er verstand. Wir huschten leise in den Flur hinein, aus dem wir die Schüsse hören konnten. Dabei hielt sich Joe auf der linken Seite, während ich rechts ging.
    Nach fünf Schritten befanden wir uns in einer Finsternis, die so dicht war wie schwarze Tusche. Man hätte die eigene Hand zwei Zentimeter vor den Augen nicht sehen können. Das Feuer verstummte, aber wir hörten jetzt Stimmengemurmel, das allerdings sehr weit entfernt zu sein schien.
    ***
    Da wir die Örtlichkeiten nicht kannten, und in so einem Fuchsbau immer mit Treppen und Niedergängen, Querfluren und Kreuzungen von Korridoren zu rechnen ist, kamen wir nur sehr langsam vorwärts. Wir tasteten jedes Mal mit der Fußspitze in die Finsternis vor uns, bevor wir den Fuß aufsetzten und den anderen nachzogen. So mochten wir vielleicht eine Strecke von zehn bis zwölf gewöhnlichen Schrittlängen zurückgelegt haben, als ich plötzlich spürte, dass sich dicht vor mir jemand in der Finsternis befinden musste. Ich kann nicht sagen, woran ich es merkte, aber ich spürte es ganz deutlich. Nicht etwa, als ob ich Atem gehört hätte, nein, es war totenstill in unserem Flur, aber ich

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