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0240 - Totentanz im Dollar-Club

0240 - Totentanz im Dollar-Club

Titel: 0240 - Totentanz im Dollar-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Totentanz im Dollar-Club
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süchtig war. Das sind ohnehin die wenigsten Leute, die mit Rauschgift handeln. Sie verdienen lieber an der Sucht der anderen.
    »Ich werde Ihnen alles sagen, was ich weiß«, erklärte sie nach einer Weile. »Alles. Ohne Vorbehalt. Und ich bitte Sie um Entschuldigung. Ich…«
    »Okay«, unterbrach ich. »Kommen wir zur Sache. Wie lange waren Sie in dieser Bude beschäftigt?«
    »Seit ungefähr sechs Wochen.«
    »Wer ist der Boss?«
    »Ein gewisser Jimmy Laudon. Er befindet sich unter den Leuten, die festgenommen wurden.«
    »Woher kam das Opium?«
    »Es muss zwei Lieferanten mindestens geben, bei der Menge, die Nacht für Nacht konsumiert wurde«, sagte das Mädchen. »Aber ich kenne nur einen der Lieferanten, und auch den nur durch Zufall. Laudon hielt eigentlich alles geheim. Er unterhielt sich einmal im Vorraum unserer Garderobe, und er wusste offenbar nicht, dass ich in der Garderobe war.«
    »Mit wem unterhielt er sich?«
    »Mit einem gewissen Port Jackson. Der Mann ist Steuermann auf einem Schiff, das Bella Bianca heißt. Mehr weiß ich allerdings auch nicht.«
    Ich unterhielt mich noch fast zwei Stunden lang mit dem Mädchen. Sie packte wirklich alles aus, was sie in ihrem Koffer hatte. Am nächsten Morgen ließ ich über die Hafenbehörden feststellen, was es mit der Bella Bianca auf sich hatte.
    Nach ein paar Stunden erfuhr ich, dass es sich um eine luxuriöse Hochsee-Jacht handelte, deren Besitzer ein gewisser Joseph Donald Towell war.
    ***
    »Joseph Donald Towell«, sagte Mr. High, unser Distriktchef, nachdenklich. »Ich kenne den Mann. Er war vor ein paar Wochen abends ziemlich spät noch bei mir. Das war damals, als dieser Millionär so plötzlich verstarb;«
    »Was ist eigentlich aus dieser Geschichte geworden?«, erkundigte ich mich. »Man wollte doch Nachforschungen über den plötzlichen Tod dieses Mannes anstellen?«
    Unser Chef breitete die Hände aus, sodass die Handteller nach oben zeigten.
    »Wir konnten ja nicht viel machen«, sagte er. »Der Arzt dieses Millionärsklubs stellte anstandslos den Totenschein aus. Damit war uns jede Handhabe genommen, um offiziell einzugreifen. Ich hatte einen G-man als Reporter zu dem Arzt geschickt, um ihn ein bisschen auf den Zahn zu fühlen. Alles, was dabei herauskam, war die Tatsache, dass Dave Chetnut zeit seines Lebens mit dem Herzen zu tun hatte. Der Arzt war zwar über den schnellen Tod ebenso überrascht wie alle anderen, aber er fand nicht den leisesten Anhaltspunkt dafür, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei.«
    »Also…«, fing ich an, aber der Chef unterbrach mich.
    »Ich weiß, was Sie sagen wollen, Jerry. Aber das ist nicht der Fall. Diese Geschichte mit dem Millionär behalten wir im Auge. Es gibt da verschiedene Dinge, die mir nicht ganz unbedenklich erscheinen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Wir haben in Erfahrung gebracht, dass Dave Chetnut eine Geliebte hatte. Ein Mädchen namens Judy Gorland. Sie lebte von den Zuwendungen Chetnuts, womit ich sagen will, dass sie nicht dran dachte,' sich durch eigene Arbeit am Leben zu erhalten. Chetnut hat ihr eine sehr komfortable Wohnung in der 57th Street einrichten lassen und bezahlte auch die Miete dafür. Alles in allem hat Chetnut innerhalb von elf Monaten mindestens vierzigtausend Dollar für diese Gorland ausgegeben.«
    »Recht üppig«, bemerkte ich. »Aber ich sehe nicht, was das mit seinem plötzlichen Tod zu tun haben soll?«
    »Oh, das Mädchen hatte auf der einen Seite natürlich ein brennendes Interesse daran, dass Chetnut am Leben und ihr weiter zugetan blieb. Aber der arme Chetnut wurde von ihr gehörig betrogen. Und zwar mit einem gewissen Reginald Toochester. Und dieser Mann ist Mitglied desselben Klubs.«
    Ich stieß einen leichten Pfiff aus. Mr. High lächelte auf eine ernste Weise, so seltsam diese Behauptung klingen mag.
    »Ja«, sagte er, »seit wir uns angestrengt haben, ein wenig hinter die Kulissen dieses vermutlich reichsten Klubs New Yorks zu leuchten, haben wir so allerlei Dinge erfahren, die -vorsichtig ausgedrückt - mindestens zu denken geben. Dieser Toochester nämlich hat eine etwas absonderliche Leidenschaft: Er sammelt alte Waffen und Gegenstände, mit denen Menschen getötet wurden. Wir schickten ihm ebenfalls einen G-man in der Maske eines Reporters auf den Hals. Bei allen Sammlern gibt es ja zwei Typen: Der eine hütet seine Schätze eifersüchtig vor jedermanns Blick, der andere ist hocherfreut,, wenn er sie zeigen kann. Toochester gehört zum letzteren.

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