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0241 - Der Pesthügel von Shanghai

0241 - Der Pesthügel von Shanghai

Titel: 0241 - Der Pesthügel von Shanghai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der die alten Gesetze nicht beachtete, und deshalb hast du kein Recht mehr auf ein Leben!«
    Ein krächzendes Gelächter drang aus dem lippenlosen Maul. »Ich kein Recht auf Leben mehr? Die anderen tragen die Schuld. Sie sind es gewesen, die uns in den Sumpf warfen, weil wir die Pest hatten. Aber ich habe zuvor zu den guten Geistern gebetet, sie erhörten mich, der Erhabene aus Jade schickte mir seinen mit Blut gefüllten Dolch, damit ich ihn an mich nahm, um die Pest zu heilen. Die Schergen aber waren schneller. Ich kam nicht mehr dazu, die Kräfte des Siebenten Himmels zu erwecken. Wir wurden gepackt und mitgenommen. Doch während man uns auf den Sumpf zuschleifte, da dachte ich an den Erhabenen aus Jade, der mir zwar den Dolch gegeben, uns sonst aber im Stich gelassen hatte. Und meine Demut ihm gegenüber kehrte um. Sie verwandelte sich in einen grenzenlosen Haß. Jetzt rief ich nicht mehr den Erhabenen aus Jade an, sondern die Geister der Finsternis. In den letzten Minuten meines Lebens beschwor ich sie und versprach ihnen den mit Blut gefüllten Dolch, wenn sie mich und die Menschen dafür retteten. In Gedanken erschienen mir die Gestalten der Schattenwelt und versicherten mir, daß ich nicht sterben, sondern nur ruhen würde, bis die Zeit des großen Donners anbrach und sich in der Erde die Geister gegen die Menschen erhoben, um die Unwürdigen zu verschlingen. Wenn dieses Ereignis eintritt, wann immer es auch war, sollte ich derjenige sein, der wieder freikommt. Ich und die anderen, die die Schergen des Kaisers in den Sumpf geworfen hatten. Dann würde auch ich mein Versprechen erfüllen und den Geistern der ewigen Finsternis den mit Blut gefüllten Dolch geben, damit sie die Macht über den Erhabenen aus Jade bekommen.«
    Es waren Worte, die mir den Atem stocken ließen. Als ich auf meine Hand schaute, sah ich die Gänsehaut, die über den Rücken kroch. Mir wurde plötzlich bewußt, daß wir aus purem Zufall in eine Entscheidungsschlacht zwischen Gut und Böse geraten waren.
    Es ging ausschließlich um diesen Dolch mit dem seltsam gedrehten Griff und der Klinge, die fast wie ein langgezogenes Oval wirkte, wobei sie unten sehr spitz zulief und innerhalb des Ovals mit dem Blut des Erhabenen aus Jade gefüllt war.
    Natürlich hatte der Dämon in einer Sprache geredet, die ich nicht verstand, aber Suko hielt sich dicht neben mir auf und flüsterte mir die Übersetzung ins Ohr.
    Er gab mir auch die Worte des weisen Ai-Fu-Tschi zu verstehen, der dem Jademann antwortete.
    »Die Erde hat gebebt«, gab er zu. »Gewaltige Kräfte sind freigekommen, die Natur hat Tausende von Menschen verschlungen, und die Geister der Tiefe haben schwere Rache genommen. Aber dir, Jademann, soll deine Rache nicht gelingen, nicht solange ich noch vor dir stehe und atme. Die Perlen der geköpften Prinzessin Li haben mir geholfen, die Haut des weißen Hirsches gab mir Kraft, und ich fühle mich so stark, daß ich auch dir widerstehen kann. Du sollst zurückkehren in den Sumpf und diesmal auf alle Zeiten dort bleiben. Zusammen mit deinen Dienern, die sich an Menschen vergreifen, obwohl diese ihnen nichts getan haben. Das ist ein schweres Unrecht. Ebenso schwer wie das der Schergen des Kaisers. Glaube es mir, Jademann, du kannst nicht gewinnen – niemals…«
    Bis jetzt hatten sich die guten Geister auf die Seite des weisen, alten Mannes gestellt, ich allerdings war skeptisch, ob dies so bleiben würde. Als ich einen raschen Blick nach links warf, da sah ich, daß die fünf Begleiter des Jademannes restlos zerstört waren. Sie hatten der Magie nicht widerstehen können.
    Kein weiterer lebender Toter folgte mehr dem Trampelpfad in die Hügel hinein. Sie warteten ab, wie der Kampf ausgehen würde, ebenso wie wir nicht eingriffen.
    Der Worte waren genug gewechselt – Taten würden folgen.
    Das geschah auch!
    Es war der Jademann, der seine mit stockigen Leichenflecken übersäten Arme hob und die rechte Hand um den Dolch legte. Diese Waffe faszinierte mich. Sie strahlte etwas Unheimliches aus. Ich hatte noch nie einen leicht grünlich schimmernden Dolch aus Jade mit Blut gefüllt gesehen. Daß es so etwas geben würde, daran hatte ich nicht einmal gedacht.
    Ich vernahm, wie er den Namen des Alten aussprach. Die Worte Ai-Fu-Tschi konnte ich verstehen. Was er danach sagte, bekam ich nicht mit, und ich fragte Suko danach.
    Mein Partner, ebenso fasziniert und gebannt wie ich, hob die Schultern. »John, ich kann es dir nicht sagen. Der redet in

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