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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Maschinenpistole schussbereit in den Händen hielt.
    Die Beamten hatten, was Snyder natürlich nicht wissen konnte, die Warnung beherzigt, dass der gesuchte Verbrecher mit einer MP um sich zu schießen pflege.
    Angesichts einer solch aussichtslosen Lage hätten viele andere Gangster kapituliert. Nicht so Snyder. Sein Gehirn arbeitete mit einer teuflischen Präzision. Er ging vom Gas und lenkte seinen Chrysler in Schlangenlinien auf die Sperre zu. Gleichzeitig lehnte er die MP an die linke Tür und zog eine Automatic aus der Tasche.
    Einige Yards vor dem winkenden Polizisten brachte er den Wagen zum Stehen und ließ sich scheinbar bewusstlos über dem Lenkrad zusammensinken.
    Eine energische Stimme rief: »Kommen Sie nur ’raus, Snyder! Auf faule Tricks fallen wir nicht herein!«
    Snyder rührte sich nicht.
    Schwere Schritte kamen zögernd heran.
    »Sieht so aus, als ob der Bursche bewusstlos geworden wäre. Er konnte vorhin schon nicht mehr geradeaus fahren. Es hat ihn ja auch böse erwischt. Sein Jackett ist ganz voll Blut!«
    Die Tür wurde aufgerissen. Die MP polterte auf den Asphalt. Mit einem Fußtritt beförderte der Beamte sie außer Reichweite.
    Langsam ließ Snyder sich aus dem Wagen kippen, aber so, dass er mit dem Bauch auf seine rechte Hand, in der er die Automatic hielt, zu liegen kam.
    Dummerweise war er bei diesem Trick auf seine Verletzung gefallen. Ein wahnsinniger Schmerz raste durch seinen linken Arm. Snyder biss auf die Zähne, um nicht laut aufzubrüllen.
    »Komm, Joe, fass mit an! Wir tragen den Kerl erst mal von der Fahrbahn weg. Dann fordern wir per Funk einen Krankenwagen an. Na, uns macht er auf jeden Fall keine Schwierigkeiten mehr.«
    Snyder fühlte sich an den Beinen und unter den Achselhöhlen angefasst. Das war der richtige Moment. Keiner der beiden Cops konnte jetzt noch seine Waffe in der Hand haben.
    Der Gangster drehte sich ruckartig auf den Rücken. Überdeutlich groß sah er das Gesicht des einen Beamten über sich gebeugt. Er blickte genau in dessen entschlossene Augen, die gleichwohl von gemütlichen Fältchen umgeben waren.
    Snyder hob die Mündung der Automatic etwas an und drückte aufs Geratewohl ab, einmal, zweimal, dreimal.
    Die Waffe in seiner Hand ruckte im Rhythmus der Schüsse. Das Mündungsfeuer flammte dicht an seinem Gesicht vorbei.
    ***
    Blitzschnell schwenkte Snyder den Lauf der Automatic herum. Der Polizist zu seinen Füßen war schon dabei, seine MP von der Schulter zu reißen. Aber der Umhängeriemen verhedderte sich im Koppelzeug.
    Bevor er seine Tommy Gun zum Anschlag vorgebracht hatte, krümmte Snyder den Finger am Abzug. Einen Schuss nach dem anderen jagte er aus dem Lauf.
    Die beiden Polizisten waren erledigt, die Gefahr gebannt. Dennoch fühlte Snyder keinen Triumph. Er war selbst restlos fertig.
    Aber er durfte sich keine Ruhepause gönnen. Vielleicht wurde schon im nächsten Moment dieser Streifenwagen von der Zentrale gerufen. Binnen Kurzem würden dann weitere Cops aufkreuzen, und keine noch so raffinierte Finte könnte mehr helfen.
    Ächzend begab sich der Ganove in seinen Wagen. Er zog sich mühsam am Lenkrad hoch und schob sich auf den Sitz. Rote Nebel wallten vor seinen Augen. Nur mit einiger Anstrengung gelang es ihm, den Motor anzulassen.
    Snyder umkurvte den verwaisten Streifenwagen und verließ den Highway.
    Der frische Fahrtwind, der durch das offene Fenster hereinblies, verscheuchte die Benommenheit mehr und mehr.
    Umso stärker meldeten sich wieder die brennenden Schmerzen. Snyder umklammerte mit letzter Kraft das Lenkrad.
    Nach fünf Minuten Fahrt auf der Nebenstraße streifte der Scheinwerferstrahl einen Wald zur Rechten. Snyder zählte die abzweigenden Waldwege und wählte den dritten. Die Bäume rückten immer dichter zusammen, um dann unvermutet eine kleine Lichtung freizugeben.
    Unter den ausladenden Zweigen der Bäume am Rand der Lichtung stand eine größere Blockhütte. Dahinter, in einer Schneise, war ein schwarzer Chevrolet verborgen.
    Snyder ließ seinen Wagen langsam vor die Hütte rollen. Er hatte noch nicht angehalten, da erschienen zwei Männer im Türrahmen der Hütte.
    Der eine sah aus wie ein bekleidetes Gerippe. Auch sein Schädel auf dem dünnen Hals zeigte Ähnlichkeit mit einem hautbespannten Totenkopf.
    Der andere, eine bullige, stiernackige Gestalt, hatte ein ausdrucksloses Gesicht voller Pockennarben.
    »Endlich, Boss. Sie haben sich ziemlich verspätet. Läuft Ihre Wunderkarre nicht mehr richtig?«, fragte der

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