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0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen

Titel: 0243 - Der Henker kam mit 13 Briefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Henker kam mit 13 Briefen
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Totenkopf mit einer Stimme, die wie neue Schuhsohlen knarrte.
    Snyder war im Augenblick nicht mehr fähig zu antworten oder gar auszusteigen.
    Nun erkannten selbst die beiden Galgenvögel, dass etwas nicht stimmte. Sie rannten zu dem Chrysler und stutzten, als sie ihren blutverschmierten Boss erblickten.
    »Fksst schon an!«, stöhnte Snyder. Dann schaltete er die Scheinwerfer aus.
    Die Ganoven hoben Snyder vorsichtig aus dem Wagen und stützten ihn die paar Schritte in die Hütte, deren Inneres von einer rauchenden Petroleumfunzel dürftig erhellt wurde.
    Snyder ließ sich auf einen grob gefügten Hocker fallen und befahl mit matter Stimme: »Zuerst verbinden! Das Zeug dazu ist im Chrysler. Anschließend müssen wir sofort von hier weg. Die Cops sind mir auf der Spur. Sie haben schon Straßensperren errichtet.«
    Die beiden Halunken wagten nicht, ihren Boss nach Einzelheiten zu fragen. Der Pockennarbige verschwand nach draußen, um den Verbandskasten zu holen. In der Zwischenzeit schnitt das Knochengestell die linken Ärmel von Snyders Jackett und Hemd ab.
    »Boss, die Wunde sieht verdammt nicht gut aus. Sie sollte möglichst rasch von einem Arzt behandelt werden!«, stellte er mürrisch fest.
    »Das hat noch Zeit, bis wir in New York sind«, entgegnete Snyder. »Ich werde bis dahin schon nicht an dem Kratzer krepieren.«
    »Man muss aber auch einen Doc finden, der solche Verletzungen nicht der Polizei meldet. Das sieht doch jeder Idiot, dass das eine Schusswunde ist!«, gab der Totenkopf zu bedenken.
    »Mike, lass das nur meine Sorge sein!« Snyder verzog sein Gesicht zu einem hässlichen Grinsen. »Notfalls müssen wir eben dafür sorgen, dass der Doc keine Gelegenheit hat, seine Weisheit auszuplaudern!«
    »Nicht schlecht«, grinste Mike. »Dann bleibe ich wenigstens in Übung. Ob der Doc wohl auch so blöde aus der Wäsche glotzt wie die drei Postbullen, wenn ich ihm plötzlich die Kanone unter die Nase halte?«
    Der Pockennarbige kam zurück. Während er Snyder eine Binde um den Arm wickelte, berichtete der Verletzte: »Als am Bahnhof Trenton die Bescherung im Postwagen offenbar wurde, wollte ein G-man auf der Stelle zur Toms Bridge fahren. Der Kerl hatte sofort den Braten gerochen. Ich fürchtete, dass du, Mike, noch in der Gegend sein könntest, und erbot mich, den FBI-Schnüffler hinzufahren. Leider ließ er sich einen Cop der Bahnpolizei mit einem Hund mitgeben. Als sie dann ausstiegen, wollte ich sie erledigen. Aber ich hatte Pech. Bis ich meine Kugelspritze unter dem Sitz vorgezogen hatte, waren sie schon zu weit weg in der Dunkelheit. Mit meinem Suchscheinwerfer kam ich dann zu spät. Den G-man trieb ich trotzdem ins Wasser, aber der Bahn-Cop verpasste mir einen Streifschuss.«
    »Und was weiter, Boss?«, fragte der Pockennarbige.
    »Idiotische Frage!«, knurrte Snyder. »Es gibt nur eins: sofort losfahren.«
    »Wohin denn, wenn die Straßen gesperrt sind?«
    »Nach New York!«, erwiderte Snyder gelassen.
    »Boss, das ist doch heller Wahnsinn!«, widersprach Mike. »Da fahren wir den Cops ja direkt in die Hände.«
    »Eben kein heller Wahnsinn«, fauchte Snyder. »Man muss immer das tun, was die Bullen am wenigsten erwarten. In diesem Fall heißt es; frech durch die Sperre fahren. Mit dem Chevy ist das kein Risiko. Die Cops fahnden ja nur nach meinem Chrysler. Schade, dass ich das gute Stück nun abschreiben muss. Aber diesen Verlust hole ich tausendfach herein! Mike, wo hast du die Post?«
    »Hier. Alles schön verpackt. Auch die MP ist drin.«
    »Na, dann woll’n wir mal!«, schnaufte Snyder und erhob sich taumelnd.
    Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass nichts Verdächtiges in der Hütte zurückgeblieben war, verließen sie die Bude. Snyder setzte sich in den Fond des Chevrolets und hängte sich eine Decke um die Schultern, damit man den verbundenen Arm nicht sehen konnte. Mike nahm vom im Wagen Platz.
    Der Pockennarbige durchsuchte noch schnell den Chrysler, zertrümmerte dessen Zündanlage und schob sich dann hinter das Lenkrad des Chevrolets.
    Während er den Motor anließ, fragte er: »Boss, wo haben Sie Ihre Tommy Gun? In Ihrem Wagen war sie nicht!«
    »Das Ding ist mir bei dem Gefecht mit den Streifencops abhandengekommen. Wenn wir Glück haben, liegt die MP jetzt noch auf dem Highway.«
    Anscheinend war der Teufel im Bunde mit den Gangstern! Als sie von der Seitenstraße zum Highway einkurvten, war noch alles unverändert.
    Mike stürzte aus dem Wagen und hob nicht nur die MP Snyders auf,

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