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0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Es hatte den äußersten Flottenring weit hinter sich gelassen und stand noch etwa einhundertfünfzigtausend Kilometer von Siren entfernt. Liggett erklärte, Oberst Kasom habe den Versuch unternommen, um die Wachsamkeit der Twonoser zu testen. Das Schiff bewegte sich, scheinbar im Raum treibend, mit einer Geschwindigkeit die es ihm ermöglichte, innerhalb von acht Stunden den innersten Flottenring zu erreichen. Die Idee war, weiterzutreiben, solange der twonosische Kommandant nicht aufmerksam wurde und keine Fragen stellte. Wurde er mißtrauisch, dann war es immer noch an der Zeit, ihn mit einer plausiblen Erklärung abzuspeisen oder, falls das nicht gelang, einen Durchbruch mit Gewalt zu versuchen.
    Bob Vorbeck hatte seinen Platz vor dem Schaltpult des Kopiloten wieder eingenommen. Er versuchte, sich an die Taktikübungen der Raumakademie zu erinnern, und kam zu dem Schluß, daß entweder Melbar Kasom eine solche Übung nie mitgemacht hatte oder die Taktik-Theorien der Akademie hoffnungslos veraltet waren. Dann bemühte er sich, auf Grund der Theorien einen Schlachtplan zu entwickeln und stellte fest daß das nicht möglich war. Ein Fall wie dieser war in den Übungsbeispielen nicht erwähnt.
    Mit Schrecken wurde er gewahr, daß dem Kommandanten, der sich nur an die Theorien der Raumakademie hielt, im Augenblick nichts anderes übrigbliebe, als umzukehren und sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen.
    Er verstand jetzt Oberst Kasoms Lage. An eine Umkehr war nicht zu denken. Siren mußte ausgeschaltet werden, denn von Siren aus wurden die Mobys gesteuert, die über alle bewohnten und bewohnbaren Welten des Andro-Beta-Nebels Verderben brachten.
    Solange die Mobys wüteten, war die Anlage eines festen Stützpunkts in Andro-Beta undenkbar. Außerdem bestand die Gefahr, daß der Asteroid Troja angegriffen und vernichtet wurde.
    Und drittens schließlich waren die terranischen Einheiten, die sich zur Zeit in Andro-Beta bewegten, einem angreifenden Moby nicht gewachsen, so daß befürchtet werden mußte, eines der terranischen Schiffe würde schließlich aufgegriffen und das Geheimnis der Anwesenheit der Terraner in Andro-Beta damit verraten. Das mußte verhindert werden. Von allen denkbaren Gefahrenpunkten war derjenige, daß die 'Meister der Insel' erfuhren, wer der fremde Eindringling in Andro-Beta wirklich war, der größte.
    Bob Vorbeck sah ein, daß Oberst Kasom nicht anders handeln konnte, als er es im Augenblick tat. Und als weitere zwei Stunden verstrichen waren, ohne daß das gekaperte Schiff wegen seines merkwürdigen Manövers eine Anfrage erhielt, begann er sogar die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, daß der Plan Erfolg haben könne.
    Nach einer weiteren Stunde war er fest davon überzeugt, daß die Disziplin innerhalb der twonosischen Flotte unglaublich lax sei, und rechnete nicht einmal mehr damit, daß das Verschwinden des gekaperten Schiffes aus dem äußersten Flottenring jemals auffallen würde. Das Fahrzeug befand sich mittlerweile zwischen den weit zerstreuten Einheiten des mittleren Ringes, noch knapp 115.000 Kilometer von Siren entfernt.
    In einer Verlautbarung hatte Oberst Kasom zu verstehen gegeben, daß er versuchen wolle, sich Siren bis auf fünfzigtausend Kilometer zu nähern. Das war dieselbe Distanz, die der innerste Flottenring einhielt. Ein weiteres Vordringen hätte selbst bei den unaufmerksamen Twonosern sofort Verdacht erregen müssen.
    Kasom erklärte, daß Gucky und die Woolver-Zwillinge, der eine auf Grund seiner Fähigkeit als Teleporter, die beiden anderen mit Hilfe ihrer Begabung, auf jeglicher Art energetischer Strahlung zu reisen, unter normalen Umständen weitaus größere Entfernungen überwinden könnten. Jedoch verursache die von Siren ausgehende Flut von Hyperimpulsen eine Störung im Orientierungsvermögen der Mutanten. Es sei demzufolge notwendig, so nahe wie möglich an Siren heranzugehen, um die größtmögliche Aussicht auf Erfolg zu haben.
    Bob hörte sich die Erklärung mit gespannter Aufmerksamkeit an und hatte dabei das Gefühl, zu Hause vor dem Bildschirm zu sitzen und einer aufregenden Nachrichtensendung zuzusehen. Die unglaublichen Fähigkeiten der Mutanten waren zu weit von seinem zwar wachen, aber dennoch allzu normalmenschlichen Verstand entfernt, als daß er sie hätte in unmittelbaren Bezug zu sich bringen können. In ein paar Stunden also würden Gucky, der Mausbiber, und die beiden Woolvers sich je ein hochexplosives Objekt unter den Arm

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