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0243 - Raumaufklärer 008

Titel: 0243 - Raumaufklärer 008 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rauben. Ob das wirklich so war, würde sich allerdings erst herausstellen, wenn die Zeit zum Angriff gekommen war.
    Melbar Kasom warf einen Blick auf die Uhr. Es war fast vierzig Minuten her, seitdem er zum letztenmal mit den Besatzungen der Space-Jets gesprochen hatte, die draußen in der großen Lastschleuse des twonosischen Schiffes lagen. Nicht, daß sich inzwischen etwas Neues ereignet hätte. Aber von Zeit zu Zeit wollte er die Männer wissen lassen, daß er an sie dachte. Sie wußten weniger über die Einzelheiten dieses Unternehmens als er. Das Warten zerrte an ihren Nerven stärker als an den seinen. Und wenn er ihnen nur mit ein paar freundlichen Worten sagte, daß es noch vier Stunden dauern würde bis sie den innersten Flottenring erreichten und endlich losschlagen konnten. Nicht viel Information, zugegeben, vor allen Dingen nichts, was sie nicht schon wußten.
    Aber es würde sie beruhigen, wenn er zu ihnen sprach.
    Melbar Kasom war keineswegs überheblich. Er kannte nur die Regeln der Psychologie des Krieges. Er war der Führer des Unternehmens, und solange er Optimismus zeigte, waren die Leute bereit zu glauben, daß letzten Endes doch alles gutgehen würde.
    Er ging zu einem der Schaltpulte und schob den Twonoser, der davor saß, einfach beiseite. Der Berüsselte schien nichts davon zu empfinden. Als wollte er sich die Beine vertreten, stand er langsam auf und tat ein paar ziellose Schritte. Inzwischen hatte Melbar den Schiffsinterkom eingeschaltet, der sofort nach der Ankunft des Enterkommandos mit den Geräten der Space-Jets gekoppelt worden war. In der Konsole, die über dem Pult aufragte, gab es mehr als fünfzig zehn mal zehn Zentimeter große Bildschirme, die unter normalen Umständen dem twonosischen Kommandanten erlaubten, mit den verschiedenen Sektionen seines Schiffes Sichtkontakt aufzunehmen. Jetzt jedoch waren alle bis auf drei abgekoppelt. Die drei befanden sich in der oberen linken Ecke der Konsole, und jeder von ihnen zeigte, wenn die Anlage in Betrieb war, die Kommandokuppel einer der drei Space-Jets, die in der Lastschleuse lagen.
    Eines der drei Fahrzeuge war leer. Melbar Kasom, Kitai Ishibashi und Iwan Goratschin waren mit ihm gekommen. Die beiden andern standen unter dem Befehl von Captain Liggett und Chief Donlan.
    Unter Liggetts Befehl stand Leutnant Vorbeck, und jedesmal, wenn Melbar ihn auf dem Bildschirm sah, amüsierte er sich darüber, wie der blonde, hochgewachsene Junge ihm die Worte vom Mund abzulesen schien, als erwartete er, die letzten Wahrheiten zu hören.
    Zwei der Bildschirme leuchteten auf. Einer davon zeigte die leere Kommandokuppel der Space-Jet, mit der Kasom selbst gekommen war. Auf der zweiten erschien Chief Donlan, tief in seinen Sessel zurückgesunken und offenbar fest schlafend.
    Der dritte Bildschirm blieb leer. Flirrende, weißblaue Muster liefen über die Mattscheibe, als hinge das andere Leitungsende im Nichts. Kasom schaltete das Gerät aus und eine Sekunde später wieder ein. Manchmal gab es Fehler in der Übertragung, die auf diese Weise behoben werden konnten. Aber der Schirm blieb auch diesmal leer.
    Melbar nahm das merkwürdig geformte Mikrophon auf und rief: „Chief, aufwachen! Ich bekomme mit der Nullnullacht keine Verbindung. Was ist los?"
    Chief Donlan rührte sich um keinen Millimeter. Melbar schrie ihn ein zweitesmal an, und als Donlan auch darauf nicht reagierte, war er überzeugt, daß da nicht alles mit rechten Dingen zuginge.
    Donlan schlief nicht, er war bewußtlos. Und in dem gleichen Zustand befand sich seine Mannschaft, sonst wäre schon längst einer von den Leuten, die sich unten im Mannschaftsraum aufhielten, nach oben gekommen, um den Anruf zu beantworten.
    Melbar ließ den Interkom eingeschaltet und wandte sich an Gucky. Der Mausbiber hatte jede seiner Bewegungen aufmerksam verfolgt. Als Melbar ihn ansah, erhob er sich langsam.
    „Ich weiß", lispelte er. „Ich soll nachsehen."
    Melbar nickte.
    „Bitte, tu das", sagte er. „Wir müssen wissen, was da los ist."
    Im nächsten Augenblick schien Guckys kleine Gestalt sich in Nichts aufzulösen. Melbar wandte sich wieder dem Interkom zu und sah den Mausbiber dicht neben Chief Donlan auftauchen. Er faßte Donlan beim Kinn, nachdem er sich auf die Armlehne des Sessels geschwungen hatte, und drehte seinen Kopf hin und her.
    „Der ist so k.o., wie ein Bierkutscher nach einer Sektpartie", hörte Melbar ihn sagen, und in seiner hellen, lispelnden Stimme schwang Besorgnis.
    „Was ist

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