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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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Motiv herumrätselt: Pestanazo hat mich verpfiffen und betrogen. Er und seine Komplizen werden dafür büßen. Wenn ich mit ihnen fertig bin, dann kommst du dran, Cotton. Gleich danach. Ich habe es dir doch versprochen. Und ich halte meine Versprechen!«
    ***
    Eine sehr unangenehme Überraschung erlebten wir, als wir uns am Abend des 13. August zur Westlichen 104. Straße aufmachten, um Henry Diamond nach seinen Ermittlungen für Nora Flynn zu fragen.
    Diamond wohnte in einem großen Appartement, das zugleich Wohnung und Büro war. Diamond war ein kahlköpfiger Mann von knapp fünfzig Jahren. Er sah ganz so aus wie jemand, dem man eine laute, polternde Art zutraut. Ob das wirklich der Fall gewesen war, konnten wir nicht mehr feststellen. Denn Henry Diamond war tot. Eine Pistolenkugel hatte seinem Leben ein Ende gesetzt. Als wir ihn fanden, war er noch nicht länger als eine Stunde tot. Keiner der übrigen Hausbewohner wollte etwas gesehen oder gehört haben.
    ***
    »Irgendetwas an der Sache kommt mir nicht ganz geheuer vor. Ich weiß nur noch nicht, was«, sagte mein Partner am nächsten Morgen zu mir, als wir wieder im Office saßen und unsere dritte Morgenzigarette rauchten. »Flasher hatte höchstens eine halbe Minute Zeit, um zu verschwinden. Haarscharf muss er an uns vorbeigerutscht sein. Vielleicht hat er uns sogar noch gesehen. Anders kann ich es mir nicht erklären.«
    »Wenn ich die Sache grob nachrechne, stelle ich eine Differenz von knapp zwei Minuten fest, die zwischen unserem Eintreffen und dem Augenblick, da Miss Flynn die Wohnung der Gangster betrat, liegen. Vierzig Sekunden braucht der Fahrstuhl bis zum Parterre. Mehr als eine Minute also blieb unserem Freund, um das Haus zu verlassen.«
    »So etwas nennt man Pech. Obwohl ich nicht einmal glaube, dass uns der Mann mit dem Geigenkasten aufgefallen wäre, hätte er sich an uns vorbeigedrückt.«
    Ich hing eine Weile meinen Gedanken nach und sagte dann: »Der Mord an Diamond ist mir rätselhaft. Abby Woodlong und die beiden anderen Killer können es nicht gewesen sein, die weilten zu dem Zeitpunkt, da Diamond getötet wurde, schon nicht mehr unter den Lebenden.«
    »Wer weiß?« Phil nahm einen Bleistift und malte Männchen auf einen Notizblock, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Vielleicht hat dieser Mord gar nichts mit unserem Fall zu tun? Jedenfalls sehe ich kein Motiv und wüsste tatsächlich nicht, warum Flasher oder Pestanazo ihn hätten umbringen sollen. Aber Halt! Vielleicht war es doch Pestanazo. Wenn ich länger darüber nachdenke, fällt mir ein, dass er doch ein Motiv gehabt hätte. Vielleicht ist ihm irgendwie zu Ohren gekommen, dass Diamond seinen Killern nachspürte? Kurz entschlossen hat er dann Diamond aus dem Weg geräumt.«
    Ich brummte etwas vor mich hin das nicht als eine Antwort zu werten war, denn jetzt lag eine umfangreiche Akte vor mir, deren erste Seiten ich in aller Eile überflog, um mich dann auf das zu konzentrieren, was mir wesentlich erschien. Wie gesagt, ich huschte über die ersten Seiten. Das war ein Riesenfehler.
    Zwei Tage später wusste ich, warum. Auf diesen ersten Seiten der Akte über den hingerichteten Schwerverbrecher Tonio Pestanazo stand ein einziges Wort. Hätte ich dieses Wort gelesen, so wäre ich sicherlich später an einer anderen Stelle über etwas gestolpert, und damit furchtbaren Verbrechen auf die Spur gekommen. Verbrechen, die sich aber bis zu dem Morgen, da ich die Akte studiert, noch nicht zugetragen hatten.
    »Was ist denn da so fesselnd?« Mein Kollege fragte mit müdem Interesse und deutete aüf meine Lektüre.
    »Tonios Pestanazos Lebenslauf! Und eine Kurzfassung jener Fälle, die man ihm vor dem Schwurgericht einwandfrei hatte zur Last legen können.«
    »Hm… Wer hat den jungen Pestanazo eigentlich damals dingfest gemacht?«
    »Das waren sonderbarerweise keine Kollegen vom FBI, sondern zwei junge Patrolmen, die den Gangster bei einem mir unverständlichen Alleingang erwischten. Er war gerade damit beschäftigt, ein bekanntes Juweliergeschäft in der-Third Avenue auszuräumen. Warum er diesen simplen Coup gestartet hat, weiß kein Mensch. Geldgier kann es nicht gewesen sein, denn die schönsten und kostbarsten Stücke ließ er liegen. Stattdessen hatte er eine Ledertasche vollgepackt mit… Warte mal! - Hier steht es genau!«
    Ich nahm ein bestimmtes Blatt aus der Karte und las vor: »Vier Turmalin-Ringe, drei Ketten mit Smaragden, acht Paar Ohrringe mit Peridot-Steinen, einen

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