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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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gute Meile durch den Central Park und dann wieder zurück zu der gemütlichen Wohnung in der Westlichen 99. Straße.
    Als Suller unter den ersten breiten Laubbäumen des Parks ging, rieb er sich vergnügt die Hände. Die Cops hatte er wirklich fein abgehängt. Sie standen vor seiner Wohnung, hielten Wache im Flur und wähnte ihn schlafend. Seit vier Tagen nun folgten ihm die Cops schon auf Schritt und Tritt, bewachten ihn wie den Präsidenten persönlich und glaubten, ihm damit einen Gefallen zu tun. Aber, schlau wie Suller war, hatte er, ihnen schon am ersten Tag erzählt, dass er jeden Mittag ein ausgiebiges Schläfchen halte, während dem er nicht gestört zu werden wünsche. Wenn die wüssten… Jeden Mittag war er zu seinem Schlafzimmerfenster hinaus, die Feuerleiter hinab, wo es die Sahnebonbons gab. Dann weiter zu seinem geliebten Weg durch den Central Park.
    Suller war überzeugt, dass ihm niemand nach dem Leben trachtete. Kein Gangster und kein Pestanazo. Ihm, Suller, wollte bestimmt niemand ans Leben auch wenn er Geschworener jenes Gerichts gewesen war, das Tonio Pestanazo zum Tode verurteilt hatte.
    Der Mann mit der seltsamen Vorliebe für Sahnebonbons schlenderte über die Kieswege des Central Parks. Die Strahlen der Mittagssonne fielen durch das Geäst der Bäume. Hier und dort taumelte ein bunter Falter über den Blumenrab atten.
    Der einsame Spaziergänger kaute auf seinen Bonbons. Um keine Pause entstehen zu lassen, hielt er immer dann schon ein Bonbon ausgepackt in der Hand um es in den Mund zu schieben, wenn er den letzten Rest des vorangegangenen noch nicht ganz vertilgt hatte. Die kleinen Silberpapierchen in die die Bonbons eingewickelt waren, ließ Suller in regelmäßigen Abständen zu Boden fallen.
    Suller sah den Schatten nicht, der durch die Büsche zur rechten huschte. Er bemerkte nicht, dass ihm seit dem Beginn seines Spazierganges ein unheimlicher Mann folgte. Ein Mann, der Mord plante, ein langes, schmales Wurf messer unter dem Jackett trug und den Auftrag hatte, den Geschworenen Suller, zu töten.
    Der Stamm der Blutbuche war über und über mit eingeschnitzten Initialen bedeckt, die verliebte Jünglinge in die Rinde geschnitten hatten. Vor dieser Blutbuche blieb Suller stehen. Er nestelte an einem Bonbon herum das sich in seiner Hand erwärmt hatte, und nicht von dem Silberpapier zu lösen war.
    Im gleichen Augenblick schwang der Mörder seinen mit dem Wurfmesser bewehrten Arm.
    Der Mörder stand acht Yards von Suller entfernt.
    ***
    Als die Handgranate keine Fingerlänge von meinem linken Fuß entfernt auf das Pflaster der Straße klatschte, stieß ich gedankenschnell mit dem Fuß zu, und die Granate verschwand zwischen den Stäben eines Kanalgitters.
    Zufällig stand ich nicht mehr als einen halben Yard von dem Gitter entfernt. Aus diesem Grund benötigte die Granate auf ihrem Weg von meinem Fuß bis in die Kanalöffnung nicht mehr als vielleicht eine halbe Sekunde.
    Dann knallte es. Laut und gefährlich. Splitter surrten. Ein metallisches Singen gaben die verrosteten Gitter des Kanaldeckels von sich, als sie von Splittern der Handgranate getroffen wurden.
    Uns passierte nichts. Etwa gleichzeitig mit der Detonation lagen wir im Staub der Straße, mit den Gesichtern nach unten, wobei wir die Köpfe mit den Armen abschirmten.
    Das alles dauerte vielleicht zwei Sekunden. Und diese Zeitspanne genügte, um mir klar werden zu lassen, dass wir jeden Augenblick mit einem weiteren Willkommensgruß in Form einer scharfen Ladung rechnen konnten.
    Ich rollte mich auf die linke Seite, fuhr mit der rechten Hand unter das Jackett, spürte den vertrauten Kolben meiner Smith & Wesson 38er Special und hörte im gleichen Augenblick Phils Pistole bellen.
    Mein Kollege schoss ununterbrochen, sein Ziel war eine bestimmte Stelle der Hecke, die hier etwas weniger dicht war, sodass ich etwas Dunkles durchschimmern sah. Ich vernahm ein metallisches Geräusch. Phils Kugeln waren in die Karosserie des von Flasher gestohlenen Wagens geschlagen, wie wir später feststellten.
    Eine zweite Handgranate flog nicht mehr zu uns hinüber. Jenseits der Hecke blieb alles still.
    »Gib mir Feuerschutz«, sagte ich zu Phil, sprang auf, lief geduckt über die Straße und gelangte unangefochten an der Hecke an, durch die ich mich an der schadhaften Stelle drängte. Mit einem Blick überzeugte ich mich davon, dass kein Mensch zu sehen war. Auch der schwarze Chevrolet auf dem Weg war leer. Ich umkreiste vorsichtig den Wagen,

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