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0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder

Titel: 0244 - Stahlschmuck für den Massenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stahlschmuck für den Massenmörder
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Alexandrit-Ring, eine Malachit-Brosche, einen Türkis-Anhänger…«
    »Um Gottes willen«, stöhnte Phil. »Hat dich ein Juwelier am Umsatz beteiligt. Oder warum machst du Reklame für diese Kostbarkeiten?«
    Ich sagte ein unfeines Wort und klappte dann die Akte zu. Ich hatte gehofft, dass mir bei der Lektüre von Tonios Verbrechen eine Erleuchtung kommen würde. Aber leider fiel mir nichts auf, was ich für einen Fingerzeig hätte nehmen können. Für einen Fingerzeig, der auf Diamond wies.
    Vielleicht hing der Mord an dem Privatdetektiv wirklich nicht mit den übrigen Verbrechen zusammen, die wir zurzeit bearbeiteten.
    »Dann lass uns die müden Knochen schwingen. Wollen wir mal den… Was ist los?«
    Phils Frage galt unserem Kollegen Walter Stein, der so plötzlich ins Zimmer platzte, als gelte es, Schreckhaftigkeit mit Stumpf und Stiel auszurotten.
    »Ich habt doch gestern Nora Flynn verhört.«
    »Ja. Warum?«
    »Vor zehn Minuten hat man auf das Mädchen einen Mordanschlag verübt.«
    ***
    Mehr als einmal auf den elektrischen Stuhl bringen können sie mich nicht, dachte Perry Thomas Flasher, als er drei gefährliche Eierhandgranaten griffbereit legte. Jede einzelne dieser Handgranaten genügte, um eine ganze Anzahl Männer umzubringen, wenn diese auf engem Raum dicht genug beieinanderstanden.
    Flasher hatte aber nicht die Absicht, mehrere Männer umzubringen. Heute jedenfalls noch nicht. Morgen vielleicht. Bestimmt sogar. Heute aber war ein einziger an der Reihe. Und eine der drei Handgranaten würde bestimmt ihr Ziel erreichen. Flasher war überzeugt davon. In seinem teuflischen Hirn hatte sich die Rache wie eine Krebsgeschwulst festgesetzt. Nur einmal in seinem Leben hatte Flasher einen Menschen geliebt.
    Für Marilyn Flagherty hätte er alles getan. Und ausgerechnet diese Frau war von der Pistolenkugel eines G-man tödlich getroffen worden. Aller Hass, zu dem Flasher fähig war, alle Wut, die sein hitziges Gemüt empfinden konnte, richtete sich daher gegen die sechs Männer, die in dem Gang vor seiner Wohnung gestanden hatten, als das Feuergefecht zwischen seinen Komplizen und uns stattfand. Flasher wusste nicht, wer von uns die tödliche Kugel abgeschossen hatte. Jeder von uns sollte daher sterben. Und Flasher kannte uns recht genau. Von mir und Phil wusste er sogar die Namen. Was unsere Kollegen angeht, so musste er sich zumindest ihre Gesichter eingeprägt haben. Und das konnte nur in der Art erfolgt sein, dass er uns beobachtet hatte, als wir das Haus in der Chambers Street verließen.
    Die Straße, die Flasher beobachtete, führte ungefähr vierhundert Yards geradeaus. Hinter der mannshohen dichten Hecke, die die eine Seite der Straße gegen einen breiten Wiesenstreifen abgrenzte, verlief ein schmaler Weg, der gerade noch den nötigen Raum bot, um einen mittleren Personenwagen durchzulassen.
    Auf diesem Weg stand ein schwarzes Fahrzeug. Hinter dem Steuer saß Flasher. Er war mit grüner Sonnenbrille und hellem Staubmantel angetan. Neben ihm auf dem Sitz lagen die drei runden, faustgroßen, metallisch blinkenden Granaten.
    Flasher blickte auf die Uhr.
    »Eigentlich könnten sie bald hier sein«, murmelte er mit geschlossenen Kiefer. Dann vernahm er das Geräusch eines sich mit großer Geschwindigkeit nähernden Wagens, ergriff die Eierhandgranaten, sprang elastisch aus dem Wagen und duckte sich an einer Stelle der Hecke, die einen schmalen Spalt freiließ.
    Durch diesen Spalt konnte Flasher die Gartentür eines Grundstückes sehen. Flashers Versteck lag genau gegenüber auf der anderen Seite der Straße.
    Als der rote Jaguar unmittelbar vor der Gartentür hielt und zwei Männer aus dem Wagen sprangen, breitete sich ein satanisches Grinsen über das kantige Gesicht des Mörders.
    Er handelte blitzschnell. Mit einer ruckartigen Bewegung zündete er die Granate, hielt sie sekundenlang in der Hand, während seine Lippen sich in lautlosem Zählen bewegten. Dann schleuderte Flasher die Granate. Er schleuderte sie eine Sekunde zu früh. Aber dieser kleine Fehler wurde aufgewogen durch die Tatsache, dass mir die Handgranate genau vor die Füße fiel.
    ***
    Humphrey Suller liebte Sahnebonbons seit dem Tag, da er Zähne hatte, um zu kauen. Und dieser Tag lag jetzt immerhin mehr als fünfundfünfzig Jahre zurück.
    Der Verdauungsspaziergang nach dem Mittagessen gehörte zu den lieben Gewohnheiten, die sich der schrullige Suller in den letzten zwei Jahrzehnten zugelegt hatte. Es war immer die gleiche Strecke: eine

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