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0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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benachbarten Galaxis hatte Perry Rhodan bewegen können, Menschen und Material derart risikovoll einzusetzen.
    Bisher war alles gutgegangen. Man war unentdeckt geblieben.
    Die wenigen Schiffe, die man den sagenhaften „Meistern der Insel' gezeigt hatte, waren durch Sonderaufbauten und Zusatztriebwerke so getarnt gewesen, daß nicht einmal ein Terraner auf Anhieb hätte feststellen können, daß dies Konstruktionen der Menschheit waren.
    Man schrieb den 18. Oktober 2402. Vor vierzehn Tagen Standardzeit hatten die Sendboten der Menschheit auf einem Planeten Fuß gefaßt, der kurz zuvor noch als Treffpunkt für die Flotten der heimischen Rüsselwesen und der Mobys gedient hatte.
    Gleams Mond, Siren, existierte nicht mehr. Ein terranisches Sonderkommando hatte ihn vernichtet und damit auch die Sendestation, deren Impulse die scheintoten Mobys aktiviert hatten.
    Nun waren sie wirklich tot, die Giganten aus Energie und kristalliner Materie. Seit fast drei Wochen herrschte in dem nur siebentausendzweihundert Lichtjahre durchmessenden Beta-Nebel bedrückende Stille.
    Die eiförmigen Wachraumschiffe der Twonoser waren verschwunden. Die leblosen Körper der Mobys trieben durch den Raum. Die Tätigkeit des Betadreiecks, des aus drei blauen Sonnen bestehenden Zentraltransmitters, war nahezu eingestellt worden.
    Hier und da wurde noch eine Schockkurve angemessen. Im Vergleich zu der hektischen Tätigkeit vor wenigen Tagen bedeuteten die Durchgänge keine Gefahr mehr. Wahrscheinlich wurden beschädigte Raumschiffe der Twonoser transportiert.
    Die Außenposten des Superschlachtschiffes CREST II wurden über Helmfunk angerufen.
    „Gehen Sie in Deckung. Ein Beiboot der IMPERATOR landet."
    Sie standen vor der Rundung des fünfzehnhundert Meter durchmessenden Schiffskörpers und blickten nach Norden hinüber, wo der Ausbau der Felshöhlen auf vollen Touren lief.
    Leutnant Orsy Orson, Wachoffizier vom Dienst, winkte seinen Männern zu.
    Sie spähten in den blauen Dunst des Himmels und suchten nach dem blitzenden Körper der angemeldeten Kaulquappe.
    Sie bemerkten sie jedoch erst, als die Schallwellen der vorletzten Anflugkurve hörbar wurden. Erfahrungsgemäß schauten sie nicht dorthin, woher der Schall kam. Beiboote vom Typ Kaulquappe durchmaßen sechzig Meter. Sie waren wendig genug, um mit ihnen kühne Manöver wagen zu können.
    Orsy Orson zog instinktiv den Kopf ein. Ebenso instinktiv wartete er auf die Verwünschungen seiner Männer, die eine Sekunde später auch prompt in seinem Funkhelm aufklangen.
    Der Kugelkörper fiel mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit aus dem Himmel. Er wurde so schnell größer daß man sich ungefähr ausrechnen konnte, wann er gegen die Steilwände des Talkessels schlagen mußte.
    „Sieben Sekunden", kalkulierte Orsy Orson. „Wenn seine Triebwerke ausfallen noch sieben Sekunden."
    Die Triebwerke fielen nicht aus! Die KI-29 begann genau auf dem „Punkt" mit dem Bremsmanöver. Lohende Plasmazungen schossen aus den Schirmfelddüsen des äquatorialen Ringwulstes hervor. Der Bremsschub hob die hohe Fallgeschwindigkeit des Schiffes in knapp vier Sekunden auf.
    Orson umklammerte den Hartstahldorn eines Landetellers und barg den Kopf zwischen den Armen. Der Auflageteller gehörte zu einer Teleskopstütze des Schlachtschiffes. Sie endete weiter oben in einer schwarzgähnenden Rumpföffnung, in die sie nach dem Start eingefahren werden konnte.
    Orson wartete mit stoischer Geduld auf den Orkan, der gleich über ihn hereinbrechen mußte. Jemand fluchte auf die „verdammten Angeber" der IMPERATOR, die als einziges Schiff des Einsatzverbandes nicht dem terranischen Flottenkommando, sondern dem Chef der USO Lordadmiral Atlan, unterstand.
    Orsy Orson lauschte verwundert auf die relativ leisen Geräusche, bis ihm einfiel, daß er vorerst nur die Schallwellen der letzten Anflugkurve wahrnahm. Eine halbe Sekunde danach bekam er den heißen Odem der Landungsdruckwelle zu spüren.
    Entwurzelte Flachgewächse flogen unter dem Kugelleib des Flottenflaggschiffes hindurch. Der Talgrund wurde von ausgedehnten Pilzwäldern bedeckt. Aufgewirbelte Erde, faulende Kräuter und auch härtere Gegenstände prallten gegen die Landestützen der CREST.
    Die zweite Druckwelle verlief sich rascher. Sie war auch nicht mehr so heiß gewesen.
    Orsy Orson richtete sich auf und schüttelte einige Pflanzenreste von der Uniform ab. Neben ihm erhob sich ein Mann des Wachkommandos. Sein Gesicht war ärgerlich gerötet. Er stieß unhörbare

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