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0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht verwunderlich, daß die folgenden Geschehnisse mit einer Schnelligkeit abliefen, die dem menschlichen Reaktionsvermögen höchste Leistungen abverlangte.
    Raumlandemanöver dieser Art waren immer riskant, besonders dann, wenn man nicht wußte, mit wem man es zu tun hatte.
    Wenn es zu irgendwelchen Ereignissen kam, blieb niemals Zeit für Diskussionen. Dann mußte gehandelt werden.
    Oberst Cart Rudo war ein Mann der zu handeln verstand - auch ohne Spezialbefehle! Als vierzehn Fremdkörper so dicht vor RANDO Imaterialisierten, daß es aussah, als wollten sie den Planeten rammen sagte der Epsalgeborene kein Wort. Er machte lediglich eine Bewegung Er krümmte den Daumen und drückte den Hauptschalter der längst vorprogrammierten Notstartautomatik nach unten.
    Die Impulstriebwerke der CREST wurden innerhalb von zwei Sekunden aus dem Bereitschaftsleerlauf zur Maximalleistung hochgefahren. Spezialschaltungen dieser Art gab es nur auf den modernsten Schiffen der Solaren Flotte. Cart Rudo und seine Ingenieure wußten, wie unerhört materialzermürbend solche Manöver waren. Sie wurden nur durchgeführt, wenn es darauf ankam.
    Diesmal kam es darauf an! Das Flottenflaggschiff durfte unter keinen Umständen optisch gesehen werden. Eine Energieortung ließ sich ohnehin nicht verhindern, aber eine solche Ortung war noch lange nicht identisch mit einem einwandfreien Fernbild. Ein grüner Punkt auf den Tasterschirmen gab keine Auskunft darüber, ob man einen kugelförmigen oder einen walzenförmigen Raumflugkörper ausgemacht hatte. Es war und blieb ein Energieecho.
    Die Massetaster waren für die Identifizierung eines Schiffstyps auch nicht brauchbar. Man konnte sich die ungefähren Werte ausrechnen, wenn man sowieso wußte, mit welcher Schiffsgattung man es zu tun hatte.
    Cart hoffte, daß die plötzlich aus dem Linearraum aufgetauchten Fremden nicht darüber informiert waren, wie terranische Konstruktionen beschaffen waren. Typbestimmungen nach Massenberechnungen waren immer strittig.
    Nur eine optische Bilderfassung oder ein Hyperstrahl-Reliefbild hätte einwandfrei darüber Auskunft gegeben, daß RANDO. Ivon einem fünfzehnhundert Meter durchmessenden Kugelriesen umkreist wurde. Das war es, was Rudo verhindern wollte.
    Einige hundert Jahre zuvor waren irdische Techniker der Meinung gewesen, die Mündungsgeschwindigkeit einer Hochrasanz-Flakgranate von 1800 m/sec sei sehr hoch.
    Spezialgeschosse waren noch etwas schneller gewesen.
    Die CREST - obwohl ein Körper von riesiger Masse - wurde jetzt zu einem Geschoß; nur mit dem Unterschied, daß ihre Anfangsgeschwindigkeit nicht mehr in Meter pro Sekunde, sondern in Kilometer pro Sekunde gemessen wurde. Es schien, als wäre der Kugelkörper aus einem gigantischen Geschützrohr abgefeuert worden. Der Anlaufwert lag bei 200 km/sec2.
    Bereits eine Sekunde später brüllten die Triebwerke unter Vollast. Da erreichte das Schiff 600 Kilometer pro Sekundenquadrat.
    Der terranische Gigant verschwand übergangslos. Außer einem grellen Aufleuchten war von ihm nichts mehr wahrgenommen worden. Er war von einer Sekunde zur anderen verschwunden.
    Die Triebwerke donnerten immer noch. Die CREST raste auf die gelbe Sonne zu, um deren energetische Störfronten noch zusätzlich als Ortungsschutz auszunutzen.
    Die Folgeerscheinungen von Rudos Daumenbewegung waren beachtlich. Außerdem hatte er mit diesem Knopfdruck den Richtstrahlsender eingeschaltet. Er arbeitete auf normalschneller Ultrakurzwelle.
    Rudos Helmfunkgerät war mit dem großen Sender verbunden. Er sprach langsam und akzentuiert, um das Dröhnen der Triebwerke und der synchron mitlaufenden Andruckabsorber einigermaßen übertönen zu können.
    „CREST an KC-10. Vierzehn Fremdschiffe über Rand. Plötzlich aus Librationszone gekommen. Ortung war vorher unmöglich.
    Fliegen riskantes Manöver, läßt auf genaue Kenntnisse der hiesigen Bedingungen schließen. Ich setze mich befehlsgemäß ab."
    Mehr gab der Epsaler nicht durch. Als er das Mikrophon zurückschwenkte, leitete Dr. Hefrich bereits das Linearmanöver ein.
    Die CREST verschwand aus dem Einsteinuniversum, als die Gaszungen der Sonnenatmosphäre nach ihren Schutzschirmen griffen. Es war, als wäre sie niemals dagewesen.
    Vierundfünfzig Männer und vier Nichtmenschliche hielten den Atem an. Rudos Funksprechmeldung war einwandfrei empfangen worden. Die KC-10 stand noch über dem Funkhorizont der Planetenrundung.
    Rhodan, Melbar Kasom und Atlan flogen das Beiboot mit der

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