0245 - Notrufe aus dem Nichts
er überrascht.
„Genau so. Ich bekomme aber keinen Kontakt. Kann ich jetzt wieder gehen?"
Gucky kam zu seinem Lager zurück. Kasom hob ihn hinauf.
„Immer diese Störungen", beschwerte sich der Kleine. „Mir wird langsam unheimlich, Freßsack." Melbar richtete sich etwas auf.
„Hast du damit mich gemeint?" erkundigte er sich drohend.
Gucky entblößte seinen Nagezahn. „Rate einmal. Ich möchte jetzt nicht mehr angesprochen werden. Ruhe an Bord."
Man hatte die gelbe Sonne RANDO genannt. Sie besaß nur einen Trabanten, dem man die Bezeichnung RANDO Iverliehen hatte.
Die CREST II war nahe der Sonnenkorona aus dem Linearraum herausgekommen. In den gefechtsmäßig aufgebauten Schutzschirmen brachen sich die freiwerdenden Energien des kleinen Sternes. Niemand an Bord des Schiffes achtete darauf. Die Zeiten, in denen eine zu nahe sie stehende Sonne tödliche Gefahr bedeutet hatte, waren lange vorbei.
Das Flottenflaggschiff entfernte sich mit zehn Prozent der einfachen Lichtgeschwindigkeit aus der Hochenergiezone und nahm Kurs auf den Himmelskörper, der nach wenigen Augenblicken voll hinter der Rundung seines Zentralgestirns auftauchte.
Seine Umlaufbahn war stark elliptisch. Zur Zeit schien er sich seinem sonnennächsten Punkt zu nähern. Die Entfernung betrug nur noch zweiundfünfzig Millionen Kilometer.
Als die ersten Meßdaten in der Zentrale einliefen, runzelte nicht nur Rhodan überrascht die Stirn. Der Planet durchmaß etwa dreizehntausend Kilometer, war an den Polen kaum abgeplattet und besaß eine gut atembare Sauerstoffatmosphäre.
Im Gegensatz zu seiner respektablen Größe betrug seine Schwerkraft nur 0,87 Gravos. Die Auswertung folgerte daraus, es müsse sich um einen Himmelskörper von geringer Dichte handeln.
Obwohl die Lufthülle stark wasserdampfhaltig war, konnten nirgends Meere oder größere Seen erkannt werden. Dies war der eigentliche Grund, weshalb Rhodan der Fernanalyse mißtraute.
Eine nochmalige Untersuchung mit allen zur Verfügung stehenden Geräten sagte aus, daß nicht einmal ein größerer Fluß vorhanden war.
Rhodan entschloß sich zu einem Kurzmanöver. Der sekundenlange Flug durch den Linearraum brachte die CREST so nahe ans Zielgebiet, daß nun auch die Normalortung eingesetzt werden konnte.
Die biologische Zentrale gab bekannt, auf RANDO Igäbe es Eiweißverbindungen in Hülle und Fülle. Andere Spuren von echtem Leben wurden ebenfalls angemessen. Trotzdem waren weder ausgedehnte Wälder noch Tiere auszumachen.
RANDOS Oberfläche war so flach und ebenmäßig, daß die wenigen Höhenzüge klar erkennbar daraus hervorragten. Gucky und John Marshall hatten sich intensiver abgeschirmt. Die telepathische Sendung war stärker geworden. Marshall erklärte, die Unbekannten wurden keine eindeutig identifizierbaren Hirnimpulse ausstrahlen. Der unaufhörliche Strom übergeordneter Parawellen gliche dem Ächzen eines Sterbenden.
Rhodan schaltete die Rundrufverbindung ein. Seine Worte konnten überall gehört werden.
„Das ist die konfuseste Analyse, die ich jemals erhalten habe. Ich bin ziemlich ratlos. Die CREST wird auf keinen Fall auf dieser Oberfläche landen. Ortungszentrale - wie sieht es draußen im Leerraum aus? Können Sie Fremdobjekte ausmachen?"
„Keine Fremdkörper, Sir", gab Wholey durch. „Die Bruchstücke des explodierten Gleammondes kommen hier erst in einigen hunderttausend Jahren an. Ich habe nicht einmal einen Nickelmeteor auf den Tasterschirmen. Die Einsatzzone ist im Sinne des Wortes leer."
Rhodan sah erneut zur Panoramagalerie hinauf. Cart Rudo leitete soeben die erste Umkreisung ein. Die Fahrt des Superschlachtschiffes lag nur noch bei tausend Kilometer pro Sekunde.
RANDO Ibot den Anblick einer Wüstenwelt mit braunschwarzer Oberfläche. Nirgends war ein grüner Vegetationsstreifen zu sehen.
Atlan meldete sich.
„Ich würde überhaupt nicht landen, nicht einmal mit einem Zerstörer. Da unten stimmt etwas nicht. Woher kommt der Wasserdampf? Der Sauerstoffgehalt ist anomal hoch, Spuren von Edelgasen sind kaum vorhanden. Giftige Verunreinigungen, die sonst überall zu finden sind, existieren hier überhaupt nicht. Nimm Fahrt auf und verschwinde."
Rhodan sah unentschlossen zu den Mutanten hinüber. Marshalls Gesicht zuckte. Er hatte die Augen geschlossen. Gucky lag wie erstarrt zwischen Kasoms Beinen.
„Die Hilferufe...!"
„Pfeife auf die Hilferufe", unterbrach Atlan scharf. „Die Sicherheit des Schiffes und seiner Besatzung geht vor. Diese
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