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0245 - Notrufe aus dem Nichts

Titel: 0245 - Notrufe aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Ahnung, was damals geschah? Ho - wenn mein früher Vorfahr, er nannte sich Großer Kopfspalter, schon gewußt hätte, daß sein Ururenkel einmal ein Raumschiff der weißen Männer fliegen würde, hätte er Custers Soldaten bei der Schlacht an den Black Hills wahrscheinlich nicht so hartnäckig angegriffen. Aber davon habt ihr grinsenden Banditen ja keine Ahnung. Verzeihung, Sir - mit den Banditen waren nur die Männer hinter mir gemeint."
    „Oh, warum so zurückhaltend" schaltete sich Atlan sofort ein und warf Rhodan einen ironischen Blick zu. „Der Vorstoß der weißen Siedler in den Westen erfolgte mit Roß und Wagen und Perkussions-Colt. Ihre Nachkommen sind um keine Spur friedfertiger oder weniger ausdauernd. Einer, der die höchsten Rangabzeichen des Imperiums trägt, sitzt neben mir. Sagen Sie ruhig Banditen, Häuptling! Allerdings müssen Sie sich auch in den Begriff einbeziehen. Ich kann mich nämlich erinnern, daß ein Terraner namens Rotes Pferd wie ein Teufel gewütet hat. Was gibt es da zu lachen? Ihr übermütigen Eroberer wittert wohl schon wieder Morgenluft, weil ihr ein winziges Fleckchen Land entdeckt habt, wie?"
    „Wir werden es kultivieren", versprach Rhodan schmunzelnd.
    „Ich weiß nicht, was du gegen den Expansionsdrang der menschlichen Rasse hast. Der Begriff 'Banditen' ist dehnbar. Die arkonidischen Eroberer waren weit weniger zimperlich als wir.
    Wir fragen wenigstens erst einmal an, ob wir willkommen sind."
    „Sicher!" entgegnete Atlan sarkastisch. „Aber eure Waffenleitoffiziere schlafen auch nicht."
    „Nein, das natürlich nicht. Wach sein und warnungslos das Wirkungsfeuer eröffnen, ist jedoch ein Unterschied."
    Sergeant Joel Inshonc landete zuerst. Er setzte seinen Wagen mit anlaufenden Raupenketten zwei Kilometer nördlich des Vulkans am Ufer eines Baches auf den Grund und schaltete den Antigravprojektor aus.
    Hinter ihm schwebten die Maschinen von Kasom, Bisboe und Redhorse heran. Als der Panzer des Ertrusers nur einen Meter über dem Boden hing, begann Gucky gellend zu schreien. Er fuhr aus seiner Halbnarkose auf, rammte Atlan den Kopf gegen das Kinn und schrie weiter.
    „Fort! Schnell fort! Das ist eine Falle!"
    Mehr konnte der Mausbiber nicht mehr sagen. Die liebliche Landschaft, die wie ein Gebiet des Yellowstone-Nationalparks aussah, verwandelte sich jählings in einen brodelnden Plasmasumpf, aus dem Pseudoglieder hervorschossen und nach den Fahrzeugen langten.
    Kasom riß den Panzer steil nach oben. Redhorse schaffte es ebenfalls gerade noch, und Bisboe kam überhaupt nicht in Gefahr, weil er mehr als hundert Meter hoch war.
    Der rauchende Vulkan stürzte in sich zusammen. Er erzeugte eine haushohe Flutwelle aus braunschwarzer Masse. Sie vermischte sich mit anderen Plasmawogen, die von den angeblichen Sandsteingebirgen herüberrollten.
    Das gesamte Hochplateau sank in sich zusammen und bildete ein Meer lebender Materie, in dem Inshoncs Wagen unterging.
    Er versuchte noch einen Notstart. Er tat alles, was ein erfahrener Soldat einer kosmischen Eliteeinheit in solchen Fällen unternahm.
    Seine Männer waren nicht weniger schnell als er.
    Sie kippten die Druckhelme über die Köpfe und hieben auf die Schalter der Schutzschirmautomatik.
    Joel schaltete den Antigrav auf höchste Absorberleistung von über zehn Gravos und gab volle Schubleistung auf beide Antriebsaggregate.
    Das luftatmende Stahltriebwerk erstickte sofort. Es saugte mit seinen Turbinen den Zellverbund an, verbrannte eine halbe Tonne davon in den kernchemisch aufgeheizten Brennkammern und blieb dann stehen.
    Das vollatomare Plasmatriebwerk das nicht auf ein Ansaugmedium angewiesen war, flammte in greller Glut auf.
    Vor und hinter dem druckdichten Panzerturm des Shifts verkohlte das Plasma. Der Flugwagen durchbrach die untersten Schichten und glitt unter dem Vollschub nach oben. Joel sah einen Lichtschimmer aufblitzen. Dann blitzte es nicht mehr.
    Die drahtlosen Stromleiter im Heckmaschinenraum brachen zusammen. Die energetischen Abschirmfelder gaben den Dienst auf und ließen den vom Hochleistungsreaktor erzeugten Energien freien Spielraum.
    Sergeant Inshoncs Wagen explodierte mit vernichtender Wucht.
    Aus dem verlaufenden Riesenberg, der vorher eine Hochebene gewesen war zuckte eine mehrere hundert Meter hohe Feuersäule in den Himmel des Planeten RANDO I. Außer Joel Inshonc fielen fünfzehn Männer.
    Von der Besatzung der Kaulquappe KC-10 lebten jetzt noch sechsundzwanzig Terraner und vier

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