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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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zerlegen, daß er in die Pfanne paßt!« antwortete Volker Kummer. Im gleichen Moment ließ er das Schwert durch die Luft wirbeln und trennte einen der Tentakel vom Rumpf, der sich um seinen Körper schlingen wollte.
    Aus der Wunde floß eine übelriechende, gallertartige Masse. Schmerzgekrümmt ringelte sich das Tentakelfragment zurück.
    In der Hölle aber zitterten die verdammten Seelen, als sie das Wehgeschrei des Asmodis vernahmen.
    »Mut!« rief Volker. »Es ist verwundbar. Und es spürt den Schmerz. Wir können es besiegen!«
    Allen voran drang er auf das Ungeheuer ein, das die Fangarme um das Rettungsboot ringelte, um es mit urtümlicher Gewalt in die unergründliche Tiefe zu reißen.
    Den Matrosen der ›Hamlet‹ blieben die Entsetzensrufe in der Kehle stecken, als sie die Freunde schwertschwingend über das Grauen aus dem Meer herfallen sahen. Hier wurden die Märchen von Sindbad, dem Seefahrer lebendig.
    Kräftige Arme und blitzende Schwerter gegen die Mächte der Finsternis. Die Luft war erfüllt von den Kampfrufen der fünf Kämpfer, dem Sausen der Klingen und den schmatzenden Geräuschen, wenn die Waffen in die Gallertmasse der Tentakel trafen.
    Einer der Matrosen faßte sich ein Herz. Eins der Beile ergreifend, die im Rettungsboot zum Kappen der Taue bereitlagen, sprang er an die Seite der Freunde. Mit aller Kraft hieb er die Schneide in einen der Tentakel - und erstarrte. Denn die Axt glitt ab.
    »Laß es bleiben, Gevatter!« hörte er die leicht spöttische Stimme Manfred Riegels. »Mit normalen Waffen richtest du hier nichts aus. Dieses Wesen hat die Hölle ausgespien!« Sprachs und hieb kräftig nach einem weiteren Fangarm, der sich drohend über ihm ringelte. Die Waffe, in der die Kraft der Weißen Magie war, trennte den Tentakel ab.
    Asmodis spürte die Niederlage. Die Jungen hatten Waffen gegen Dämonen -und daran hatte er nicht gedacht. Denn sonst wäre er in all seiner höllischen Majestät erschienen. So aber hatte er sich den Körper eines Kraken gegeben. Und dieser Körper war für diese Waffen verwundbar.
    Jeder Treffer, den eins der Schwerter landete, ließ nie gekannten Schmerz im Körper des Asmodis aufrasen.
    Es nützte ihm nichts, daß seine Zauberkräfte immer neue Fangarme aus dem Körper des Kraken hervorwachsen ließen, die sich auf das Rettungsboot zuringelten. Sowie sie in die Nähe der Schwerter kamen, wurden sie abgeschlagen. Gleichzeitig tuckerte das Boot mit voller Geschwindigkeit des Außenbordmotors zurück zur ›Hamlet‹!
    »Das Amulett! Wenn ich das Amulett hätte… ! Aber so kann ich nicht eingreifen… !« stöhnte Professor Zamorra hilflos. Hexen-Hermann hatte sich vor ihm aufgebaut und wehrte mit blitzender Klinge die Tentakel ab, die den Meister des Übersinnlichen wieder ergreifen wollten.
    Aus der Tiefe seiner Klüfte erkannte Lucifuge Rofocale, daß eine Niederlage des Asmodis unvermeidlich war. Der Fürst der Finsternis war durch die Waffen der Kämpfer schwer angeschlagen.
    »Komm zurück, du Narr!« hörte Asmodis die Stimme von Satans Ministerpräsidenten. »Komm zurück, bevor sie das Schiff erreichen. Denn Aurelians Kraft ist wieder gewachsen. Und er weiß genau, wer sich im Körper des Kraken verbirgt. In deinem jetzigen, geschwächten Zustand bist du ihm unterlegen. Ihm und dem Spiegel von Saro-esh-dyn. Darum befehle ich dir, Asmodis! Kehre zurück… kehre zurück!«
    »Aber dann war alles umsonst… dann erreicht das Schiff England… und dann treffen sie zusammen!« stöhnte Asmodis.
    »Bis das Schiff England erreicht, dauert es noch einige Stunden!« erklärte Lucifuge Rofocale. »Und diese Zeit wird nicht ungenutzt verstreichen. Denn ich selbst werde eingreifen! Diesmal wird ihnen nichts helfen. Denn wenn du, mein Gefolgsmann, deine Kraft auch hundert und aber hundert Mal verstärken würdest, so wäre sie ein Nichts gegen die Gewalten, über die mich unser großer Kaiser Luzifer gebieten läßt. Und jetzt ist die Zeit da, daß ich von dieser Kraft Gebrauch mache … !«
    ***
    »Die Zubereitung deiner Calamaris-Mahlzeit dauert ziemlich lange, mein lieber Ralf!« bemerkte Hexen-Hermann, der Rücken an Rücken mit dem grünen Ghoul die angreifenden Tentakel abwehrte.
    »So, wie er dreinhaut, werden es eher Fischfrikadellen!« grinste Florian. »Wenn es wenigstens ein Hai wäre. Dann könnte man noch Seelachsschnitzel daraus machen!«
    »Es ist wohl besser, wenn er demnächst Bismarck-Hering angelt!« gab Manfred seinen Senf dazu, während er das

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