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0246 - Fähre aus dem Jenseits

0246 - Fähre aus dem Jenseits

Titel: 0246 - Fähre aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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früh… noch zu früh… !« war die Antwort aus dem Nichts.
    Aus Pater Aurelians Kehle kam ein heiserer Schrei, als er aus seiner Ohnmacht erwachte und seinen Freund Zamorra in der Gewalt der mindestens fünfzehn Meter hohen Dämonengestalt sah. Und er war noch zu schwach. Er konnte nicht helfend eingreifen…
    Urgastrias hatte Zamorra vor sein Gesicht gehoben. Der Parapsychologe hörte in seinem Inneren die meckernde Stimme des Asmodis.
    »Ich warte auf dich, Zamorra!« keckerte der Fürst der Finsternis höhnisch. »Ha, nun ist deine Stunde da. Jetzt bist du wehrlos. Nichts rettet dich mehr. Bring ihn zu mir, mein treuer Diener! Bring ihn zu mir. Ha, Zamorra, wie habe ich diesen Augenblick herbeigesehnt. Jetzt werde ich deine Seele leertrinken… !«
    »Nein… nein… !« rief Aurelian, als er sah, daß Urgastrias mit seinem Opfer transparent wurde. Noch einen Augenblick, dann war der Dämon von dieser Welt verschwunden. Und mit ihm der Meister des übersinnlichen.
    Professor Zamorra spürte, wie die Kräfte des Dämons ihn mit sich rissen. Gleich… gleich mußte sich der gräßliche Höllenrachen auftun, um ihn zu verschlingen.
    Dann gab es vor der Rache des Asmodis keine Rettung mehr. Eine Rache, die eine Ewigkeit dauerte…
    »Jetzt… jetzt ist es Zeit … !« klang da die Stimme in ihm auf. »Wirf… wirf… !«
    Professor Zamorra zögerte nicht. Alle Kraft legte er in den Wurf.
    Der Ju-Ju-Stab zischte auf Urgastrias zu - und traf.
    Für den Bruchteil einer Sekunde entstand ein gleißender Blitz. Und ein Schrei, der die Angst vor dem unabwendbaren Ende widerspiegelte, durchzitterte die Luft.
    Übergangslos verschwand der Dämon.
    Professor Zamorra stürzte zu Boden. Fünfzehn Meter!
    Manfred Riegel wußte, daß er das nicht überleben konnte.
    Doch von der Höhe der Kommandobrücke erscholl ein Schrei.
    Ein Wort! Pater Aurelian war zu schwach, um gegen einen Dämon kämpfen zu können. Aber hier wirkte die Macht seiner Magie.
    Florian Schmidt sah, wie der herabstürzende Zamorra von einer unsichtbaren Gewalt zur Seite geschleudert wurde. Anstatt auf den Planken des Decks mit zerschmetterten Körper zu liegen, wurde sein Körper über die Reling des Fährschiffes getragen.
    Wie ein Stein stürzte er in die tosenden Fluten der Nordsee.
    »Mann über Bord!« gellte der Ruf Kapitän Kempkas. Gleichzeitig schob er den Fahrthebel auf ›Maschine Stop‹.
    Auf dem Sonnendeck handelte Manfred Riegel. Einer der Rettungsringe schwirrte über die Reling. Und Riegel hatte gut gezielt.
    Ganz deutlich war Zamorra in den Wellen auszumachen. Denn der Parapsychologe war ein hervorragender Schwimmer. Die drei Meter bis zum Rettungsring waren für ihn kein Problem.
    Die Matrosen der ›Hamlet‹ warteten keinen Befehl ab. Mit fliegender Hast machten sie eins der Rettungsboote klar.
    »Fiert aus!« rief ein Maat, nachdem die Besatzung in das Boot gesprungen war. Der Mann an der Maschine wollte schon den Hebel umlegen, der das Rettungsboot zu Wasser lassen sollte, als er zurückgehalten wurde.
    »Wir kommen mit!« erklärte Hexen-Hermann den erstaunten Matrosen. »Wer weiß, was unsere unheimlichen Gegner noch für Überraschungen für uns parat haben. Unter den Wellen der Nordsee kann sich noch manches verbergen… !«
    »Und dagegen ist man ohne eine solche Waffe machtlos!« wies Manfred auf das blitzende Schwert.
    Der Bootsmann am Bug nickte wortkarg. Er verstand auch ohne lange Erklärungen. Eine winkende Handbewegung und die Freunde sprangen an Bord.
    So schnell es ging wurde das Boot zu Wasser gelassen. Augenblicke später tanzte die Nußschale auf den gischtschäumenden Wellen des Meeres.
    Von einem kräftigen Motor getrieben tuckerte das Rettungsboot auf den mit den Wellen kämpfenden Zamorra zu…
    ***
    »Ein Versager! Ein totaler Versager, dieser Urgastrias!« hörte Asmodis die Stimme hinter sich. Und noch ehe er sich umsah wußte er, wer da zu ihm sprach.
    Die Flammenwand, die jetzt hinter ihm lohte, war Lucifuge Rofocale. Satans Ministerpräsident schäumte vor Wut.
    »Ein Versager… aber er hat seinen Lohn. Und fast… fast hätte er gesiegt!« versuchte Asmodis, den Höllengebieter gnädig zu stimmen.
    »Nicht der Wille ist zu beurteilen! -Die Tat allein zählt!« fauchte Lucifuge Rofocale. »Er hatte Aurelian schon in der Hand. Hätte er diesen vernichtet, war der Auftrag erfüllt. Aber nein, du mußtest ihn ja dazu bringen, daß er sich mit Zamorra anlegte. Nur, damit du dich endlich rächen konntest. Nim

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