0246 - Kontrollstation Modul
Erschütterungswellen der Nova ausgelöst hatten. Die Schleuse schloß nicht mehr dicht. Auch die zweite Schleuse war beschädigt. Dort standen zwei Arbeitsroboter mit Impulsschneidern und Thermogeräten. Sie hatten offensichtlich ihre Reparaturarbeiten nur eingestellt, um die Besucher passieren zu lassen. Schleuse drei und vier dagegen schlössen absolut dicht. Als Kagato und Eyseman aus der letzten Schleusenkammer traten, wurden sie bereits von Major Whooley erwartet. Fracer Whooley lächelte ironisch. „Jetzt können Sie Ihre Helme öffnen, meine Herren. Hier zieht es nicht mehr so stark wie draußen." Noro Kagato schüttelte Whooleys Hand. „Der Teufel soll Ihren schwarzen Humor holen, Major!"
Fracer Whooley lachte dröhnend „lieber nicht. Bisher wurde er dringend gebraucht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Lage sich demnächst beruhigen soll." Er ging vor den Männern her.
Noro Kagato registrierte befriedigt, daß Whooley sie nicht auf geradem Wege zur Hauptzentrale Trojas führte. Offenbar war er bestrebt, seine Besucher so vielen seiner Leute wie möglich zu zeigen. Das war psychologisch klug. Die Besatzung des Stützpunktes brauchte ab und zu eine Bestätigung dafür, daß sie nicht vergessen war und auf verlorenem Posten stand. Captain Kagato und Leutnant Eyseman mußten viele Fragen beantworten, bevor sie am Ziel ankamen.
Major Whooley bewies, daß er viel von Gastfreundschaft hielt. Er ließ zwei Roboter mit Erfrischungen antreten. Kagato wählte ein Kännchen Tee und einige Kekse; Finch Eyseman dagegen griff beinahe unanständig hastig nach einer Literflasche Syntho-Milch und einem riesigen Stück Butterkremtorte. Whooley sah lächelnd zu, wie Eyseman in die Torte hieb. Er selbst zog Cola mit einem Schuß Rum vor. Dazu rauchte er ferronische Zigaretten.
Kagato hockte wie ein etwas zu mager geratener Buddha in seinem Sessel und schlürfte würdevoll seinen Tee. Sein Blick wirkte geistesabwesend. In Wirklichkeit sammelte er sich nur. Als er fertig war, wischte er sorgfältig Mund und Finger ab. Dann blickte er lächelnd zu dem viel größeren Whooley auf.
„Recht herzliche Grüße vom Großadministrator, Major. Er bedauert, nicht selbst kommen zu können.
Dafür hat er die KC-11 mit Nachschubgütern vollgepackt. Ein Schwerkraftverstärker ist ebenfalls dabei. Sollten sich die Risse in der Haut des Planetoiden vergrößern, können Sie von innen gegen die Auflösung wirken."
Major Whooley neigte den Kopf. „Vielen Dank, Captain. Wie ich höre, hat der Chef wieder einmal an alles gedacht. Wie sieht es draußen aus?"
„Die Meister der Insel haben das Beta-Dreieck ausgeschaltet. Offensichtlich versprechen sie sich davon die entscheidende Wendung. Sie glauben, uns in der Falle zu haben. Was das bedeutet, wird Ihnen klar sein." Whooley erblaßte.
Dann lachte er rauh. „Man dürfte sieh kaum noch steigern können, Captain. Für mich war die Großaktion der Superwächter der absolute Höhepunkt. Wir alle hierin Troja haben einige graue Haare bekommen in dieser Zeit, das dürfen Sie mir glauben. Wir mußten damit rechnen, daß wir die einzigen Überlebenden waren. Etwas noch Schlimmeres kann ich mir schwer vorstellen." Noro Kagato zuckte die Schultern. „Was wir bisher auf dem Wege nach Andromeda erlebten, überstieg auch unsere Vorstellungskraft. Aber immerhin: Der Gegner macht einen großen Fehler. Er glaubt uns gefangen. Da er das voraussetzt, dürfen wir annehmen, daß seine nächsten Maßnahmen unsere relative Bewegungsunfähigkeit bedingen, sollen sie Erfolg haben. Das macht mir Hoffnung. Major Whooley."
Fracer Whooley zündete sich die zweite Zigarette an.
„Okay, Captain! Sie haben mir wieder Zuversicht gegeben. Nun zu den praktischen Fragen: Wie lange gedenken Sie hierzubleiben? Für immer?"
„Bedaure, Major." Kagato lächelte.
„Wir müssen sofort wieder aufbrechen, sobald die Fracht ausgeladen ist."
„Schade, sehr schade." Whooley seufzte. „Aber ich denke, die letzte Schlacht um Andro-Beta beginnt bald. Wenn sie beendet ist ..."
„Werden wir hoffentlich noch leben, Major..."
Das Trümmerstück eines ehemaligen Riesenplaneten wurde schnell kleiner in den Bildschirmen des Beibootes. Als Captain Kagato den Schubhebel ganz nach vorn schob, schien Troja mit einem gewaltigen Satz zwischen sternfunkelnder Schwärze und glühenden Gaswolken zu verschwinden.
Die KC-11 begann mit dem Rückflug nach Gleam.
Nach einer halben Stunde tauchte das Boot in den Linearraum ein. Wie
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