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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anstrengung beherrschen konnte.
    Als Loor Tan geendet hatte, konnte ich nicht mehr an mir halten.
    Der Haß gegen die „Meister der Insel" drohte mich zu ersticken.
    Diese Wesen mußten die größten Teufel sein, die die Schöpfung hervorgebracht hatte.
    Meine Muskelvenen und arterien pumpten das Blut wie rasend durch den Körper. Rote Kreise begannen vor meinen Augen zu tanzen. Ich wußte nicht mehr, was ich tat. Mit einer Kraft, wie sie nur unbändiger Haß verleiht, begann ich Deckplatten vom Kontrollpunkt zu reißen, Instrumente zu zertrümmern und Kabel zu zerfetzen. Wahrscheinlich habe ich dabei geschrien wie ein Tier, denn hinterher war ich völlig heiser.
    Endlich zwang mich die Erschöpfung zum Innehalten. Ich sank kraftlos in meinen Sessel und atmete schwer. Mein Wutanfall hatte mich geschwächt; gleichzeitig jedoch hatte er mir psychische Erleichterung verschafft.
    Als mein Atem wieder ruhiger ging und das Blut nicht mehr in den Ohren rauschte, hob ich den Kopf und blickte Gucky an.
    Stockend und leise sagte ich zu ihm: „Ich bin geneigt, die... Wahrheit zu glauben, so furchtbar... sie auch ist. Aber... Loor Tan berichtete mir nur von einer... degenerierten Seitenlinie meines Volkes. Über die Verbannten von ... Modul wußte er nichts. Wie könnte ich mich gegen die Unterdrücker wenden, solange sie den Rest meines Volkes als Pfand haben..."
    Gucky sah mich lange an. Dann schüttelte er den Kopf.
    „Selbst wenn es so wäre - wir könnten den Rest deines Volkes vor dem Untergang bewahren. Unsere Kampfschiffe sind stark genug, Modul in einer Blitzaktion zu besetzen. Aber leider irrst du dich. Es gibt außer dir keinen Modul mehr. Loor Tan können wir nicht rechnen. Der Teil deines Volkes, der auf Modul lebte, ist schon lange tot."
    „Das kann ich nicht glauben!" begehrte ich auf - und ich wußte doch schon, daß meine letzte Hoffnung zerschlagen war.
    „Dann folge uns, Baar Lun. Du hast ein Recht darauf, den letzten Beweis zu sehen." Ich lachte bitter. „Selbst wenn ich wollte - ich kann nicht aus der Kontrollstation hinaus. In dieser Hinsicht haben die Roboter sehr strenge Anweisungen."
    Das Pelzwesen watschelte unbeholfen auf mich zu. Den Gleamor wie er Loor Tan nannte - zog er hinter sich her: Gucky ergriff meine Hand, und ich ließ es nach anfänglichem Widerstreben geschehen.
    „Wir werden teleportieren", sagte er. „Ich kann euch beide durch die fünfte Dimension mitnehmen."
    Ich stimmte zu. Mir war ohnehin alles gleich. Wenn ich umkam, was war damit schon verloren!
    „So solltest du nicht denken", widersprach Gucky tadelnd.
    Erklärend fügte er hinzu: „Wundere dich nicht. Ich kann Gedanken lesen. Praktisch bin ich ein Para wie du auch, nur meine Fähigkeiten sind anderer Art. Kopf hoch, Baar Lun. Wenn du schon dein Volk nicht retten kannst, so solltest du wenigstens mithelfen, daß seine Mörder bestraft werden können."
    „Ich werde mein Volk rächen", murmelte ich.
    „Nicht rächen", verbesserte Gucky, „sondern richten wollen wir die Verbrecher." Er packte fester zu. Der kleinen Hand hätte ich soviel Kraft niemals zugetraut.
    Dann verschwamm die Umgebung vor meinen Augen - und im nächsten Augenblick fand ich mich in einer Blase aus Energie wieder. „Ruhig Blut!", sagte Gucky. „Die Energieblase ist notwendig, denn wir befinden uns im Vakuum."
    Ich sah mich um. Fünf in Vakuumanzüge gehüllte Wesen standen abwartend in dem kahlen Raum. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen und mir verblüffte mich. Nur die Gesichter hinter den Heimscheiben zeigten Abweichungen.
    Einer von ihnen schaltete an einem Gerät. Die Energieblase mit Gucky, Loor Tan und mir schwebte auf eine Öffnung zu, auf eine Tür in der Wand. Jemand warf einen Gegenstand in den dahinter liegenden Raum. Gleich darauf wurde es hell.
    Das Entsetzen schüttelte mich. Aber ich hatte nicht mehr die Kraft zu einem neuen Zornesausbruch. Vielleicht gelang es mir auch nur, mich besser zu beherrschen als zuvor, da der Anblick nicht überraschend kam. Nun war es endgültige, unwiderrufliche Gewißheit: Die Bestien aus Andromeda hatten nie die Absicht gehabt, mein Volk am Leben zu lassen. Ihnen genügte es, daß sie mich erpressen konnten. In jenen Augenblicken wurde ich hart.
    Wer wäre das angesichts der Toten und dem Offenbarwerden der scheußlichen Lüge nicht geworden!
    Hier, in der Gruft, schwor ich den „Meistern der Insel" Rache.
    Niemand sprach. Niemand unterbrach meine düsteren Gedanken und meine Trauer. Ich selbst war es,

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