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0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erwies sich bei der ungeheuren Menge ebenfalls als unmöglich. Ich spürte, wie schwer dem Großadministrator der einzig richtige Entschluß fiel.
    Darum ging ich zu ihm und sagte: „Vernichten Sie es, Sir. Sie tun ein gutes Werk damit. Das Plasma lebt zwar, aber es ist sich seiner Existenz ebenso wenig bewußt wie eine Pilzkultur. Nur durch eine spezielle Behandlung wird ein Pseudobewußtsein erzielt, das für das Plasma aber nichts als Qual bedeutet. Wenn es jetzt stirbt, ist das nicht anders, als wenn Sie eine Amöbe töten, aus der ja auch - unter bestimmten Bedingungen und im Laufe einer langen Entwicklung - bewußtes Leben werden könnte. Wir sollten verhindern, daß die Meister das Plasma erneut mißbrauchen, Sir."
    Er blickte mich lange und rätselhaft an, dann nickte er.
    Als wir die Halle verließen, wußte ich, daß die Menschen zu Siegern über die Herren Andromedas bestimmt waren. Wesen, die selbst unintelligentes Leben achteten wie sie, waren unüberwindlich.
    Modul versank rasch hinter uns in der eisigen Tiefe des sonnenleeren Raums. Er war wieder zur Dunkelwelt geworden, seit die letzten Brände erloschen.
    Bis zuletzt starrte ich auf den Ortungsschirm. Meine Augen brannten, als ich die Welt zurücksinken sah, auf der ich geboren wurde und auf der meine Ahnen begraben lagen. Ich würde sie nie vergessen, obwohl ich dort die furchtbarste Zeit meines Lebens zugebracht hatte.
    Wir flogen in Richtung Andro-Beta. Perry Rhodan wollte dafür sorgen, daß die Energiesphären, die sich nicht selbst vernichtet hatten, unschädlich gemacht wurden. Außerdem gab es in diesem Zwergnebel zwei Stützpunkte der Terraner.
    Als wir in den Zwischenraum gingen und Modul endgültig verschwand, sah ich auf. Ich spürte die Blicke der Männer am Kartentisch auf mir ruhen: Perry Rhodan, Atlan, Gucky, Melbar, Kasom, John Marshall und Icho Tolot. Ihre Namen hatte ich auswendig gelernt.
    Lächelnd lehnte ich mich im Kontursessel zurück. Ich wußte, was man vor mir erwartete. Aber ich war erschöpft. Heute würde ich meinen Bericht auf wenige Stichworte beschränken.
    „Ihre Astronomen haben mir erklärt, mein Alter betrüge umgerechnet sechshundert Terra-Jahre. Ich weiß, daß das selbst für Moduls eine ungewöhnlich lange Lebenszeit ist. Aber Ihre Biologen und Mediziner werden schon noch herausfinden, woran das liegt. Zumindest aber verdanke ich mein langes Leben und meine geistige und körperliche Frische keinem Zellaktivator..."
    Atlan lachte.
    „Auch Gucky besitzt keinen Zellaktivator, Baar Lun. Dennoch ist er mindestens fünfhundert Erdjahre alt und hält sich immer noch für einen jungen Mann."
    Verblüfft starrte ich den Mausbiber an. Er zwinkerte mir zu und zeigte seinen einzigen Zahn. Ich räusperte mich. „Nun, ich wollte damit auch nur klarstellen, daß wir Moduls kein Volk von Unsterblichen waren.
    Ursprünglich nannte sich unser Volk anders. Das war, als es noch vereint auf einem Planeten lebte. Man nannte diesen Planeten die Welt der ersten Verbannung. Das könnte bedeuten, daß wir uns nicht dort entwickelten, sondern von den Meistern der Insel verschleppt worden waren, vielleicht aus dem Andromeda-Nebel. Doch davon erzählten die Überlieferungen nichts. Die Welt der ersten Verbannung Muß eine schöne Welt gewesen sein. Man berichtete von großen gläsernen Städten, von einer hochstehenden Kultur. Raumfahrt oder Atomenergie kannten wir allerdings nicht. Nur die Fähigkeit der Transformierung von Energie in Materie war die Grundlage der Zivilisation.
    Leutnant Eyseman wird von seinem Traum berichtet haben ...?"
    Perry Rhodan nickte. „Ja, er hat eine Tonspule besprochen. Diese Illusionskristalle... wozu wurden sie von Ihrem Volk benutzt, Baar-Lun?"
    „Den Überlieferungen nach mußte jeder Modul in regelmäßigen Abständen seinen Geist klären. Wir sind... wir waren ausgesprochen hypersensible Wesen und dadurch stark von neurotischen Krankheiten bedroht. Die Illusionsträume kompensierten die Aggressivität und stellten folglich ein Mittel von psychohygienischer Wirkung dar. Leider betrachteten die Meister der Insel die Kristalle als eine Bedrohung ihrer Macht. Das erscheint lächerlich, ist aber zweifellos auf ein psychopathisch übersteigertes Sicherheitsbedürfnis zurückzuführen. Die Herren Andromedas scheinen unter Verfolgungswahn zu leiden.
    Sie entführten uns von dieser Welt, die von Ihnen Greenish-7 genannt worden ist, und sorgten dafür, daß Sauerstoffatmer niemals mehr dort leben konnten.

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