Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0247 - Der Herr der Androiden

Titel: 0247 - Der Herr der Androiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hier", stellte Bron Tudd abfällig fest.
    „Vollkommen dicht. Aber Luft gibt es hier nicht. Wozu das?"
    Der Mausbiber vergaß seine Schmerzen und richtete sich auf.
    Brons Bemerkung hatte seine Neugierde wieder geweckt. Noch ein wenig hinkend, ging er eine der Wände ab. Plötzlich blieb er stehen, „Kommen Sie her, Henderson! Ich glaube, ich habe ein Tür gefunden. Vielleicht läßt sie sich öffnen."
    Der Captain ging auf das „Sie" ein. Bei Gucky wechselte die Form der Anrede beständig, und man tat gut daran, sich der jeweiligen Art anzupassen.
    „Warum teleportierten Sie nicht einfach auf die andere Seite?"
    „Schlechte Erfahrungen!" kommentierte der Mausbiber kurz angebunden. „Strengen Sie Ihren Grips auch mal ein wenig an, Captain. Hier ist eine ovale Stelle, die sich ein wenig von der Umgebung abhebt. Das könnte ein Wärmeschloß sein, nicht wahr?"
    „Hm!" machte der Captain und preßte die Hand auf den hellen Fleck. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, daß das Schloß noch funktionierte, denn er sprang mit einem Satz zurück, als die Tür seitlich in die Wand schnellte.
    Die Männer des Kommandotrupps bewiesen ihre übernormale Reaktionsschnelligkeit, indem sie fast im gleichen Augenblick flach auf dem Boden lagen und die Waffe auf die offene Tür gerichtet hielten. Der andere Raum lag im Dunkeln. Sven Henderson nestelte an seinem Gürtel, dann schleuderte er einen kleinen, eiförmigen Gegenstand durch die Öffnung. „Lampen aus!" befahl er. Eine zuckende Flamme erschien im Dunkel des Nebenraumes.
    Dann breitete sich gleichmäßig Helligkeit von einem Punkt aus und beleuchtete jeden Winkel.
    Das Licht war grausam und unerbittlich. Es nahm keine Rücksicht auf Gefühle oder Pietät. Erbarmungslos legte es den Inhalt einer riesigen Gruft bloß. Die Tausende von Leibern wirkten wie Schlafende. Nur die eisbedeckten, weltoffenen Augen straften diesen ersten Eindruck Lügen.
    Im Schein der Leuchtbombe traten die Männer einer nach dem anderen durch die offene Tür. Sie hielten die Waffen mit spitzen Fingern, als schämten sie sich, bewaffnet in die Ruhestätte im Fels zu treten. Finch Eyseman schob den Impulsstrahler mit einem Ruck ins Halfter zurück. Er faltete die Hände.
    Einige Minuten verharrten sie schweigend. Dann wandte Gucky sich um. „Sie sind keines natürlichen Todes gestorben", flüsterte er. „Man hat sie ermordet und dann in diese Vakuum-Kammer gebracht." Leutnant Eyseman schluckte. „Sie sehen aus wie Baar Lun, nicht wahr?" Gucky nickte stumm. „Die Meister der Insel haben das ganze Volk der Moduls ausgerottet bis auf den einen, den sie für ihre scheußlichen Pläne mißbrauchten. Es ist wohl die abscheulichste Heuchelei, daß sie Baar Lun mit dem Hinweis auf sein Volk erpreßten, obwohl sie es längst ausgerottet haben."
    „Auch Baar Lun wird das erkennen ...", murmelte Ray Burdick.
    „Wie?" fuhr Eyseman auf. „Sie wollen ihn doch nicht etwa hierher bringen? An das Grab seines Volkes?"
    „Es muß sein", erwiderte Leutnant Burdick ernst. „Gewiß, es erscheint grausam. Aber grausamer wäre es, die Wahrheit zu verschweigen. Wenn Baar Lun den ersten Schock überwunden hat, wird er erkennen, daß er frei ist, frei von dem jahrelangen oder jahrzehntelangen Druck - und frei von dem Zwang, Ungeheuer zu produzieren."
    „Burdick hat recht", sagte Henderson. „Wenn Baar Lun das gesehen hat, ist Andro-Beta gerettet. Auch das müssen wir bedenken."
    „Das sehe ich ein", flüsterte Finch. Fester fügte er hinzu: „Dennoch sollten wir auf die Gegenüberstellung mit Loor Tan nicht verzichten. Anders bekommt Gucky ihn nicht hierher."
    Der Mausbiber nickte und sah auf seine Uhr.
    „In vier Minuten müßte Don Redhorse eintreffen. Ich werde schon zur Oberfläche springen." Er streckte die Hand aus. „Ihren Telekom bitte, Captain." Henderson reichte ihm das flache Gerät, und der Mausbiber verschwand. „Hoffentlich finden uns die Androiden nicht so bald", murmelte Taka.
    Die Roboter hatten Verdacht geschöpft.
    Ich wußte nicht, wie es den Maschinen möglich war, die Zeit zu registrieren, in der ihre Positronengehirne zur Inaktivität verurteilt worden waren. Vielleicht hatte die Störstrahlung der Wandlerbänke nicht ausgereicht, ihr Bewußtsein völlig auszuschalten - oder sie besaßen so etwas wie ein positronisches Unterbewußtsein.
    Jedenfalls bewiesen ihre Handlungen, daß sie mißtrauisch geworden waren. Sie stellten Posten an allen Geräten auf. Danach marschierten einzelne

Weitere Kostenlose Bücher