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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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funktionierten nur unter besonders günstigen Voraussetzungen. Hier waren diese Voraussetzungen denkbar ungünstig.
    Der Fremde wollte aufspringen. Zamorra drückte ihn auf seine seltsame Sitzgelegenheit zurück. Der Mann entwickelte unglaubliche Kräfte. Zamorra war nahe daran, ihn niederzuschlagen, um eine Weile Ruhe zu haben, als der hervorzischte: »Warte, bis unser König kommt… er wird den Kult zu neuer Größe führen, und dann geht’s auch dir dreckig, du verfluchter Dämonenjäger!«
    »Was für ein Kult?« keuchte Zamorra, bemüht, den Mann niederzuhalten.
    »Der Kult der Vampire… warte, Dämonenjäger! Der König wird herrschen… der Meister bereitet ihm den Weg, und auch du kannst es nicht mehr verhindern…«
    Zamorra verpaßte ihm eine leichte Ohrfeige, weil der andere ihn vors Schienbein trat, was einen empfindlichen Schmerz hinterließ. Hinter ihm gab es Bewegung. Er fuhr überrascht herum und fragte sich noch, warum Nicole nicht aufgepaßt und ihn gewarnt hatte, als etwas Dunkles auf ihn zuraste und etwas an seinem Kopf förmlich explodierte.
    Die davonhastenden Schritte vernahm er nicht mehr.
    ***
    »Wünsche wohl geruht zu haben, Monsieur le professeur«, ertönte eine süße Stimme, als Zamorra die Augen öffnete.
    Da stand Nicole, und ihr weißer Hosenanzug wirkte ein wenig fleckig. Das kam bestimmt nicht nur vom Laufen und Schmierestehen. Zamorra tastete nach seiner Schläfe. Dort tat es höllisch weh. Vorsichtshalber sah er erst einmal auf die Uhr. Er mochte eine Viertelstunde lang bewußtlos gewesen sein.
    »Deine Witze waren auch schon mal besser«, brummte er und mühte sich ab, auf die Beine zu kommen. Vorsichtig bewegte er den Kopf und hoffte, daß der Schlag ihm keine Gehirnerschütterung eingebracht hatte. »Während ich hier gegen ein Dutzend Bären und Löwen kämpfte, warst du bestimmt einkaufen…«
    »Scherzbold«, sagte Nicole. »Ja, stöhne nur! Was glaubst du, was ich für ein Ei unter der Perücke habe…«
    »Sag an«, brummte er. »Meinst du das Ei, was deinem Hals entspringt?«
    Ihre Miene verdüsterte sich jäh, und er erkannte, daß sie im Moment für solch rauhe Scherze nicht zugänglich war. »Entschuldige, Nici«, flüsterte er und küßte sie vorsichtig. »War nicht so gemeint.«
    »Weiß ich doch«, gab sie zurück. »Er hat mich einfach erwischt. Weiß Asmodis, wo er so plötzlich herkam! Ich drehte mich um, und da war er. Schlug sofort zu, ohne Warnung.«
    »So ähnlich hat er es auch bei mir gemacht«, sagte Zamorra und rieb sich vorsichtig die Schläfe. »Wir hätten daran denken müssen. Es muß ein größerer Verein sein mit mindestens zwei Mitgliedern.«
    »Was machen wir jetzt?« fragte Nicole nervös.
    »Wir suchen uns einen gemütlichen Pub, versuchen uns Tee oder ein gepflegtes Bierchen servieren zu lassen und überlegen uns, was wir als nächstes unternehmen«, verkündete Zamorra. »Es gibt da einige Dinge, über die ich mein Großhirn meditieren lassen muß. Zum Beispiel über einen Kult der Vampire, einen Varnae, einen König und einen Meister.«
    Nicole hakte sich bei ihm unter und führte ihn vorsichtig am Haus vorbei zur Straße. »Ich werde«, verkündete sie, »dir bei dieser schweren Aufgabe helfen…«
    ***
    Simon Jones fand, daß es an der Zeit war, Informationen einzuholen. Er scheuchte seine Sekretärin ins Vorzimmer und verlangte, innerhalb der nächsten Viertelstunde unter keinen Umständen gestört zu werden. »Meinetwegen befassen Sie sich mit einer Kanne Kaffee oder so - und sollte Besuch kommen, halten Sie ihn hin. Auch«, er grinste verzerrt, »die Steuerfahndung.«
    Dann schloß er die Tür und überließ die Sekretärin ihren Gedanken. Die wunderte sich nur darüber, daß die gute Laune ihres Chefs jetzt schon über vierundzwanzig Stunden anhielt!
    Jones ließ sich wieder in seinen Ledersessel nieder und wählte die bestimmte Telefonnummer.
    »Was hast du zu berichten?« fragte er, als abgehoben wurde.
    »Wir waren dort, Meister«, krächzte sein Gesprächspartner. »Es gibt keinen Zweifel. Er ist es. Die Wunden sind eindeutig, auch die Art, wie die Beute gestellt wurde. Sie - sie lächelte noch…«
    Simon Jones nickte.
    »Das ist gut. Wir werden alle Vorbereitungen treffen. Ich melde mich wieder, sobald wir deine Hilfe und Anwesenheit benö…«
    Es geschah nicht oft, daß er unterbrochen wurde. Diesmal wurde er es, weil sein Gesprächspartner nicht zu Unrecht befürchtete, daß er hiernach auflegen und in der Zwischenzeit

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