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0247 - Vampir-Terror

0247 - Vampir-Terror

Titel: 0247 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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weiterbringen würde. Sherman besaß mit Sicherheit nicht die Beziehungen, über die der Reporter verfügte.
    Andererseits war es möglich, daß weitere Überfälle stattfanden. Und im Gegensatz zu Roy Embers sah dieser Axel Sherman ganz danach aus, als könne er ordentlich zupacken.
    Nim gut, dachte Zamorra. Warten wir’s ab.
    ***
    »Hier, Chef«, sagte Sailman und legte einen großen Papierbogen auf Cadlex’ Schreibtisch. Handschriftlich waren ein Name und einige Kommentare darauf festgehalten.
    Cadlex sah von einer Fahndungsliste auf, in der alle möglichen Triebtäter aufgeführt waren; er versuchte, eine Ähnlichkeit der angewandten Methoden jener Mörder mit diesen Fällen zu entdecken. Aber bisher gab es keinerlei Übereinstimmungen. Alle diejenigen, die Cadlex auf der Liste bereits abgehakt hatte, schieden aus, weil sie anders vorzugehen pflegten, ein großer Teil befand sich in staatlichem Gewahrsam, und auf den verbleibenden geringen Rest setzte der Inspector auch keine großen Hoffnungen mehr.
    »Was ist das?« fragte er.
    Sailman klopfte mit den Fingerspitzen auf das Papier. »Sie wollten doch alles aus dem Privatleben von Veronika Meyers wissen«, sagte er. »Ich habe hier eine Sache ausgegraben. Es ist schon einige Zeit her. Da hatte die Meyers mit diesem Mann eine böse Auseinandersetzung. Worum es schlußendlich ging, weiß niemand mehr so ganz genau, aber ein Wohnungsnachbar konnte sich daran erinnern. Das ist der Mann, mit dem es Streit gab«, sagte Sailman.
    Cadlex sah auf die Uhr. »Wie haben Sie das denn so schnell ausgegraben?« fragte er.
    Sailman lächelte. »Ich bin eben ein Zauberer, Chef.«
    Cadlex überflog das Papier. »Glauben Sie, daß der Mann der Mörder sein könnte?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Sailman. »Aber wahrscheinlich kannte er die Meyers ziemlich gut. So gut, daß es immerhin zu diesem intimen, aber lauten Streit kommen konnte. Er dürfte also über ihre Verhältnisse besser Bescheid wissen als die Nachbarn. Wir sollten ihm ein paar Fragen stellen. Vielleicht hilft uns das weiter.«
    Cadlex knallte die Fahndungsliste zu. Seine Miene hellte sich auf.
    »Endlich ein Lichtblick, Sailman. Wissen Sie, daß Sie ein netter Mensch sind? Um fünf gebe ich Ihnen dafür einen Tee aus.«
    Sailman verzog das Gesicht. »Um halb fünf habe ich Feierabend«, sagte er. »Und das wissen Sie genau.«
    »Eben«, grunzte Caldex. »Kommen Sie. Wir fahren mal hinüber und versuchen, diesen Informanten zu erwischen.« Er griff nach dem Zettel.
    »Axel Sherman«, las er.
    ***
    Clare Northcot wohnte in einem vierstöckigen Mietshaus in einer kleinen Zweizimmer-Wohnung. Es gab keinen Aufzug, und Zamorra und sein Begleiter mußten sich die vier Treppen bis in die oberste Etage hinaufkämpfen. Zamorra fragte sich, wie eine alte Frau das schaffen konnte. Aber wahrscheinlich verließ sie ihre Wohnung nur noch selten und ließ ihre Besorgungen von den Nachbarn miterledigen.
    Er wunderte sich ein wenig, wie gut Axel Sherman sich hier auskannte. Selbst Roy Embers, der Reporter, der von sich behauptete, Oxford so gut zu kennen wie ein Taxifahrer, hatte nicht auf Anhieb gewußt, in welchem Stadtteil sich die besagte Straße befand. Sherman hatte, ohne zu zögern, die Führung übernommen, und jetzt standen sie zu viert vor der Wohnungstür.
    »Hoffentlich fällt die alte Dame nicht vor Schreck um, wenn wir zu viert über sie herfallen«, befürchtete Nicole.
    »Am besten laßt ihr mich reden«, sagte Zamorra und begrub den Klingelknopf unter seinem Daumen. Nach einer Weüe ertönten tappende Schritte hinter der Tür. Ein Schlüssel wurde zweimal herumgedreht, und die Tür wurde geöffnet.
    Eine hagere, alte Frau mit verrunzeltem Gesicht und schlohweißem Haar stand im Korridor. Auf Anhieb erkannte Zamorra, daß sie kein leichtes Leben hinter sich hatte. Die Worte des alten Lehrers fielen ihm ein: Angst! Die alte Frau hatte lange Zeit in Angst gelebt. Selbst jetzt spürte Zamorra es noch. Er nahm die Aura der Frau in sich auf, deutete sie. Und er erkannte noch etwas.
    Die Weißhaarige war blind.
    Aus toten Augen sah sie ihn an. »Wer ist da, bitte?«
    Zamorra stellte Tsich vor. »Wir sind insgesamt vier Personen, Mrs. Northcot«, sagte er. »Meine Sekretärin und zwei Freunde. Dürfen wir Sie für eine Viertelstunde sprechen?«
    »Worum geht es, Sir?«
    »Um Ihren Enkel«, sagte er. »Sein früherer Lehrer verwies uns an Sie. Wir interessieren uns für übersinnliche Phänomene, und es gab da einmal einen

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