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0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Augen?«
    »Der Teufel soil’s holen«, knurrte Saunders böse. »Ich kann nichts mehr sehen! War das Ihr Lichtblitz, der mir die Netzhäute verbrannt hat? Teuflisch, wie das schmerzt…«
    »Was schmerzt, beweist damit seine Existenz«, versuchte Zamorra einen makabren Trost. Er nickte Bill Fleming zu. »Kommst du mit?«
    »Da rein?«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. Er trat an das Kellerfenster und kletterte hinein. Bill folgte ihm sofort. Sie betraten einen dunklen Raum, in dem es nach Muff und Altertum roch. Staub hing in der Luft. Hier war bestimmt seit ein paar Millionen Jahren nicht mehr aufgewischt worden, aber ein hier stattgefundener Kampf hatte die Staubschichten hochgeschleudert…
    »Versuche mal, einen Lichtschalter oder so etwas zu finden«, knurrte Bill, der in der Dunkelheit irgendwo anstieß. Zamorra machte einen Schritt nach vom, traf auf Widerstand und stürzte. Er schlug sich beide Schienbeine heftig an.
    »Bill, wir sind in einer Kiste gelandet, die direkt unter dem Fenster steht«, warnte er den Freund. »Ich bin jetzt draußen…«
    Bill kletterte vorsichtig aus der Kiste heraus und durchquerte noch vorsichtiger den Raum, während Zamorra sich aufrichtete. Dann tasteten sie gemeinsam rechts und links neben der Tür die Wand ab und suchten nach einem Lichtschalter.
    Zamorra wurde fündig. Bloß tat sich nichts. Es knackte nur trocken. Das Licht blieb aus.
    »Hier wird Energie gespart«, knurrte Bill in der Düsternis. Von draußen fiel kaum noch Licht herein, weil es da jetzt auch endgültig dunkel geworden war. Zwar hatten sich beider Augen inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, aber viel blieb ihnen nicht zu erkennen.
    »Das muß ein Getränkelager sein«, vermutete der Historiker. »Aber hier gibt es keine Menschenseele…«
    Zamorra ging zum Fenster und knallte erneut vor die Kiste. Wütend schob er sie ein Stück zur Seite. Sie schmetterte gegen ein Regal. Ein paar Flaschen stürzten heraus und zerschellten am Boden.
    »Wir brauchen Licht!« rief Zamorra hinaus. »Hat einer eine Lampe?«
    Zehn Minuten später wußten sie, daß der Keller leer war. Nicht nur der Keller, sondern das ganze Haus. Bill hatte die Haustür von innen geöffnet, und Saunders, der allmählich sein Sehvermögen zurückgewann, inspizierte als Vertreter des Gesetzes die Räumlichkeiten.
    Von der Frau, deren Schrei sie gehört hatten, gab es keine Spur. Aber im Keller fand Zamorra am Türrahmen Reste von Spinnfäden, jeder so dick wie ein Bleistift und säuberlich durchgeschnitten.
    »Durchgebissen, mein Lieber«, verbesserte Nicole. »Spinnen tragen weder Messer noch Scheren bei sich…«
    »Da bin ich mir in diesem Fall gar nicht so sicher«, murmelte Zamorra. »Wenn ich nur wüßte, wohin die Frau verschwunden ist… Und die Spinnen!«
    Er stand wieder in einer Sackgasse. Es gab wieder einmal keine Anhaltspunkte. Als sie wieder ins Freie traten, zitterte Nicole schwach. In ihrer äußerst luftigen Aufmachung spürte sie die nächtliche Kühle besonders gut.
    »Was… was machen wir mit Martin?« murmelte Dieter Patrzek verstört.
    Saunders grunzte vernehmlich.
    »Ein Arzt muß die Todesursache feststellen«, sagte er. »Am besten, ich informiere die Vorgesetzte Dienststelle in Amarillo. Tja, mein lieber Mister Patrzek… Damit dürfte Ihre Reise erst einmal ein Ende gefunden haben. Es wird etwas dauern, bis der ganze Papierkram erledigt und Mister Brock unter der Erde oder nach Germany überführt ist…«
    »Eine Horror-Reise«, murmelte Dieter und schritt langsam in die Nacht hinaus.
    »Bleiben Sie hier«, warnte Zamorra scharf. »Ein Toter reicht. Nur im abgeschlossenen Gebäude sind Sie sicher. Hier draußen können Sie ebenfalls ein Opfer der Spinnen werden.«
    »Das ist mir egal«, schrie Patrzek und ging weiter.
    Zamorra nickte Bill zu.
    »Geh ihm nach«, sagte er leise. »Laß ihn nicht aus den Augen… Und vor allem nicht seine Umgebung…«
    Bill nickte grimmig. »Worauf du dich verlassen kannst!«
    Wie ein Schatten folgte er dem Deutschen.
    ***
    Eine halbe Stunde später wurde der starre und steinharte Körper Martin Brocks fortgebracht. Sheriff Saunders sah ihm kopfschüttelnd nach. »So etwas habe ich noch nie erlebt«, murmelte er und rieb sich die immer noch leicht schmerzenden Augen. »Und dabei habe ich mich heute morgen noch darüber beklagt, daß in diesem Kaff nie etwas passiert.«
    Bill Fleming kehrte zurück.
    »Patrzek ist wieder im Haus«, informierte er die anderen. »Nichts

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