Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0248 - Spinnenbrut

0248 - Spinnenbrut

Titel: 0248 - Spinnenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
weil sie unter seinen Fingern einfach zerbrach. Man sollte eben nie ein altersschwaches Auto kaufen, nur weil es billig war… Nach dem Erlebnis mit der Kunststoffverkleidung verzichtete er darauf, etwas fester als nötig auf das. Bodenblech zu treten. Man konnte nie wissen, ob sich da nicht unversehens eine neue Öffnung bildete, weil sich der Rost unter der Belastung raschelnd verabschiedete…
    »Da«, sagte er triumphierend. »Da ist es.«
    »Was?« fragte Dieter und kam heran.
    »Das Fehlerchen«, verkündete Martin. »Ein lächerliches Kabel erlaubte sich abzufallen.« Er steckte es wieder fest, drehte am Zündschlüssel und drückte den Startknopf. Rasselnd sprang die Maschine an.
    »Nicht verzagen, Martin fragen«, sagte er. »Wo wollten wir hin? Nach Amarillo in die Disco, wilde Miezen aufreißen?«
    »Eben dieses«, verkündete Dieter und schlug die Motorhaube wuchtig zu.
    »Vorsichtig«, schrie Martin. »Das ist ein altehrwürdiges Fahrzeug, das verträgt deinen leichtsinnigen Schwung nicht mehr!«
    »Dafür läuft es noch zweihundert Sachen - wenn es läuft«, brummte Dieter. »Fährst du, oder fahre ich?«
    Martin Brock rutschte nach rechts. »Ich«, sagte er würdevoll, »lasse chauffieren. Geben Sie Gas, Johann.«
    Der Motor erstarb blubbernd.
    »Verflixt und zugenäht«, knurrte Dieter. »Nicht schon wieder. Der hat was gegen mich.«
    Er wollte gerade wieder die Haube hochheben, als er in der Bewegung erstarrte.
    Vom Nachbargrundstück erscholl ein langanhaltender, markerschütternder Schrei. Der Schrei einer zu Tode entsetzten Frau.
    Die beiden jungen Deutschen sahen sich an.
    »Los, hin«, zischte Martin. Schon sprang er aus dem Wagen und spurtete los. Dieter Patrzek folgte ihm unverzüglich.
    Sie ahnten beide nicht, was auf sie wartete…
    ***
    Schreiend wich Catherine Mebrecco zurück. Doch sie war nicht schnell genug. Jede Spinne besaß acht Beine, und damit entwickelten die kleinen Bestien eine geradezu unglaubliche Geschwindigkeit. Sie jagten an Catherine vorbei zur Tür, rasten am Rahmen empor. In Sekundenschnelle löste sich aus ihren Körpern jener klebrige Faden, aus dem Spinnennetze gesponnen werden. So dick wie ein Bleistift waren die Fäden, die jede Spinne blitzschnell ausschied. Sie wirbelten hin und her und woben innerhalb weniger Sekunden ein starkes Netz in der Tür.
    Immer noch schreiend lief Catherine genau hinein! Sie wollte nur noch hinaus aus dem Weinkeller und achtete nicht darauf, was geschah. Das Netz fing sie auf. Sie wollte sich wieder losreißen. Dort, wo sie die Fäden nur mit der Kleidung berührte, klappte das. Der Stoff zerriß, blieb an den Fäden mit ihren unzähligen Klebepunkten haften. Aber wo die Fäden ihre Haut berührten - ging das nicht so einfach. Greller Schmerz durchfuhr sie. Sie schrie immer noch, als andere Spinnen an ihr emporkletterten und sie umkreisten.
    Es ging alles unheimlich schnell. Ein grauer Kokon entstand. Catherine wand sich verzweifelt in dem Netz hin und her, verstrickte sich aber immer mehr. Dann wurden ihre Bewegungen langsamer. Nicht nur, weil das Grauen sie zu lähmen begann, sondern auch, weil die faustgroßen, metallisch glitzernden Spinnen sie mehr und mehr einschnürten.
    Andere glitten am Fenster empor. Etwas knackte scharf und gläsern. Catherine sah, wie scharfe Beißzangen das Glas weiter zerteilten, die siebeneckige Öffnung immer mehr vergrößerten. Und sie begann auch zu ahnen, warum.
    Der Kokon mit ihr darin sollte durch das Fenster hinausgebracht werden…
    Langsam wurden ihre Schreie leiser. Ihre Kehle brannte, war heiser. Dann schloß sich die letzte Lücke vor ihren Augen, und sie konnte nichts mehr sehen.
    Sie wünschte sich, daß das Entsetzen sie tötete. Aber ihre Gesundheit war zu robust. Sie hatte noch weiterzuleben - als hilflose Gefangene in einem Spinnenkokon…
    Sie sah nicht mehr, wie die Spinnen plötzlich wie auf Kommando von ihrer Tätigkeit abließen und sich alle der Fensteröffnung zuwandten. Wie der Schatten eines Menschen vor dem hochliegenden Kellerfenster auftauchte.
    Und wie mit den zahlreichen Spinnen plötzlich etwas geschah. Wie sie sich jäh veränderten - und in dieser veränderten Form zum Angriff übergingen…
    ***
    Nicole fuhr auf. »War das nicht ein Schrei?«
    Sie lauschten alle. Zamorra nickte. »Natürlich! Das kommt von draußen! Das ist eine Frau…«
    Er sprang zur großen Glastür. Nicole, Bill und der Sheriff folgten ihr sofort ins Freie. Die gemütliche Bierrunde war von einem

Weitere Kostenlose Bücher