0248 - Unter Einsatz seines Lebens
wenn auch widerwillig.
„Wann traf der Befehl ein? Eben noch wurden wir unterrichtet, daß der Goldene selbst hierher kommt."
„Der Befehl ist inzwischen rückgängig gemacht worden. Ich nehme den Gleiter." Sie sanken nach unten, „Gibt es noch mehr Wachen?" flüsterte Grek-1.
„Hier nicht mehr. Sie können mir vertrauen."
Grek-1 zog das Energiemagazin aus der Tasche und reichte es dem Wächter.. Das tue ich auch, mein Freund." Der Wächter lud durch und schob die Pistole in den Gürtel.
Als Grek-1 festen Boden unter den Füßen spürte, wurde es schlagartig hell. Sie standen im Hangar. Zwei atmosphärische Gleiter ruhten auf ihrem Startschlitten. In der Mitte lag ein schlankes, kaum zwanzig Meter langes Geschoß - ein Raumschiff.
Der Bug zeigte auf die Felswand, in der die automatischen Öffnungskontrollen deutlich sichtbar waren.
„Können Sie damit umgehen?" fragte der Wächter.
„Darauf können Sie sich verlassen! Wie wird das Tor geöffnet?"
„Wenn Sie starten, geschieht das von selbst. Sie haben weiter nichts damit zu tun." Der Wächter trat zurück. „Es wäre vielleicht von Vorteil, wenn Sie mich niederschlügen und entwaffneten."
Grek-1 begann sich über den Erfolg seiner Überredungskünste zu wundern, oder war es wirklich schon so, daß viele Maahks zu denken begannen? Warteten sie nur noch auf das Zeichen zum Aufstand? Dann würde es nicht schwer sein, jetzt ein Signal zu geben.
„Wollen Sie nicht mitkommen?" fragte Grek-1. „Unnützer Ballast ..."
„Sie würden helfen können. Ist ein starker Sender an Bord des Schiffes?" .Sicherlich."
„Dann kommen Sie mit. Hier erwarten Sie doch nur Schwierigkeiten, vielleicht der sichere Tod."
Noch zögerte der Wächter, aber als Grek-1 entschlossen den Einstieg des kleinen Schiffes öffnete und hineinkletterte, folgte er wortlos und verschloß die Luke hinter sich. In der Kontrollkabine, die gerade zwei Maahks Platz bot, trafen sie sich. Grek-1 bot ihm die Hand, „Wie ist dein Name, Freund?" fragte er.
Der Gleiter, in dem der Goldene und der Chef des Geheimdienstes saßen, näherte sich mit rasender Geschwindigkeit der Felsenburg. Schon kamen die schroffen Gebirgsgrate in Sicht, dann das kleine Plateau, in dessen Grundfelsen das Versteck eingelassen war, als der Interkom summte.
Mit einer unmutigen Gebärde meldete sich der Goldene. „Was ist?"
„Der Gefangene... er ist entflohen ..."
Der Goldene vergaß zu atmen. Er saß da, als sei er plötzlich zu Stein erstarrt. Die Meldung aus der Burg mußte ein Irrtum sein.
Wie konnte dort jemand entfliehen, wenn verläßliche Wächter auf dem Posten waren? Wieder einmal Verrat? „Wir landen in einer Minute. Dann wünsche ich einen Bericht."
Der Chef des Geheimdienstes beugte sich vor.
„Gestatten Sie, daß ich den Interkom für eine Alarmmeldung benutze?"
„Bitte."
Der Chef des Geheimdienstes verstellte die Frequenz und wartete, bis sich das Hauptquartier meldete. Mit knappen und präzisen Worten gab er seine Anweisungen. Eine ganze Polizeiflotte würde in wenigen Augenblicken starten, um dem Flüchtling den Weg abzuschneiden, wohin immer er sich auch wenden mochte. In zehn Minuten war Alpha-Zentra von einem undurchdringlichen Kordon umgeben. Kein noch so schnelles Schiff würde den Planeten dann noch verlassen können - wenn es nicht bereits geschehen war. Aber die Außenstationen hatten keine entsprechende Meldung durchgeben lassen.
Grek-1 hielt sich also noch in Zentras Atmosphäre auf.
„Wir müssen ihn erwischen", sagte der Goldene. „Er richtet zuviel Unheil an. Mit den niedergeschlagenen Revolten haben wir genug zu tun. Ich fürchte nämlich, sie waren nur der Anfang. Wenn die Meister der Insel die Geduld verlieren, sind wir erledigt."
Der Chef des Geheimdienstes lächelte bitter.
„Und wem wollen die Meister den Befehl geben, daß sie uns vernichten? Sollen wir Selbstmord verüben - auf Anordnung der Meister?" Der Goldene sah den Chef des Geheimdienstes an, wortlos und ein wenig verblüfft. Dann erst nickte er. „Ja, vielleicht Selbstmord", sagte er ruhig.
Wächter Brähk saß hinter den Kontrollen des kleinen und wendigen Raumschiffs, während Grek-1 die Waffensteuerzentrale bediente. In geringer Höhe glitt das Gefährt über die Glaswälder und Methansümpfe Zentras dahin.
Längst schon wußte Grek-1, was geschehen war. Das Funkgerät hatte ihm verraten, daß der Chef des Geheimdienstes die Flotte alarmierte. Es gab nun kein Entkommen mehr. Für den neugewonnenen
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