0248 - Unter Einsatz seines Lebens
Haltung reiner Bluff war. Es gab keinen Ausweg mehr für ihn. Wenn er den Wächter ausschaltete, so würden andere kommen. Und wenn der Goldene eintraf, so geschah das nicht ohne entsprechende Verstärkung.
Sicher, irgendwo hier gab es Fluggleiter oder gar kleine Raumschiffe, mit denen er hätte fliehen können, aber wie weit würde er damit kommen? Nicht weit wenn er Rhodan nicht verraten wollte. Oder doch ...?
Grek-1 sah plötzlich eine Möglichkeit, den Verdacht noch mehr als bisher auf die Maahks zu lenken. Sollten doch die Meister ruhig glauben, daß er selbst der Initiator der Revolte gegen sie war.
Rhodans getarnte Schiffe würden wie ein Beweis wirken. Aber er hatte nicht mehr viel Zeit. „Schalten Sie den Energievorhang aus", sagte er plötzlich. Der Wächter starrte ihn an. „Was haben Sie vor?"
„Sie zu töten, wenn Sie es nicht tun '„Es wird Ihnen nichts helfen, aber wenn Sie mich zwingen, habe ich keine andere Wahl."
Es war Grek-1, als würde der andere nur zu gern nachgeben. Das war verdächtig, konnte aber auch eine Folge des kurzen Gesprächs sein.. Drüben an der Schalttafel - der gelbe Hebel."
„Gehen Sie hin - aber keine falsche Bewegung. Es würde mir leid tun, denn Sie sind nicht mein Gegner."
Der Wächter gab keine Antwort. Vorsichtig ging er zu der bezeichneten Stelle, wobei er mit einem Auge zur Decke empor blickte. Grek-1 bemerkte dort eine winzige Kuppel - den Wärmeauslöser für den tödlichen Vorhang.
Der gelbe Hebel klickte in Nullstellung.
„Und nun bringen Sie mich zum Hangar - es gibt doch einen Hangar?"
„Im Felsen. Aber er wird bewacht. Wir kämen nicht durch."
„Nicht, wenn jeder sieht, daß ich Sie zwinge. Sie müssen mich freiwillig hinbringen. Sie müssen so tun, als führten Sie den Befehl des Goldenen aus. Gehorchen Ihnen die anderen Wächter nicht?"
„Vielleicht können Sie entkommen, aber was geschieht mit mir?"
Grek-1 lächelte.
„Noch etwas: ich fliehe nicht, um zu leben, sondern weil ich einen bestimmten Plan verfolge. Noch heute werde ich sterben, für ein großes Ziel. Für die Freiheit unserer Rasse. Ich habe Freunde mächtige Freunde. Auch sie kämpfen für unsere Freiheit. Aber wir müssen unser Leben dafür einsetzen. Sie auch wenn Sie nicht wollen, daß wir für immer die Sklaven der Meister bleiben."
Wieder leuchtete einer der Bildschirme auf. Er zeigte das Innere eines großen Fluggleiters. Der Chef des Geheimdienstes und der Goldene sahen Grek-1 direkt an. Umgekehrt funktionierte auch die Aufnahmekamera des betreffenden Schirms. Grek sah es an den Gesichtern der beiden, „Gleich haben wir Sie, Grek-1", sagte der Goldene. „Sie entkommen uns nicht."
„Vielleicht ist das auch nicht meine Absicht", gab Grek-1 zurück, richtete die Waffe auf den Schirm und drückte ab. Der Energiestrahl bohrte sich in das milchige Material, dann erfolgte eine gedämpfte Implosion, und der Schirm erlosch.. Schnell, mein Freund, bringen Sie mich zum Hangar."
Er trat zu dem Wächter, nahm ihm den Strahler ab, zog das Energiemagazin heraus und gab die nutzlose Waffe zurück. Dann deutete er wortlos zur Tür.
„Gehen Sie vor", sagte der Wächter. „Ich werde Sie mit meiner Waffe bedrohen. Das wirkt überzeugender."
Grek-1 nickte. Er schob die eigene Waffe so zwischen den Rockaufschlag, daß er sie in Sekundenschnelle herausziehen konnte. Dann ging er auf die Tür zu, im Rücken den Wärter mit erhobener Waffe.
Sie begegneten niemand. Breite Fenster im Korridor ermöglichten den Blick auf die wildeste Felsenlandschaft, die Grek-1 je in seinem Leben gesehen hatte. Tiefe Abgründe machten jede Flucht unmöglich. Die drei Sonnen standen hoch am Himmel, aber sie gaben hier nicht mehr viel Wärme.
„Jetzt nach rechts", befahl der Wächter, und leiser fügte er hinzu: „Ein Antigravlift bringt uns in den Felsenhangar. Er wird von zwei Technikern bewacht. Wollen Sie die töten?"
„Nein. Sie sagen, der Goldene habe meinen Abtransport befohlen."
„Ich will es versuchen." Grek-1 wußte, daß ein falsches Wort des Wächters ihn verraten konnte, aber er vertraute ihm bereits. Seine überzeugenden Worte waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Eines Tages würden sich alle Maahks gegen die „Meister der Insel" erheben.
Die beiden Techniker griffen zu den Waffen, als sie Grek-1 sahen, aber dann erkannten sie hinter ihm den bewaffneten Wächter. Sie zögerten.
„Befehl vom Goldenen, Der Gefangene wird in die Stadt gebracht. Gebt den Weg frei."
Sie gehorchten,
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