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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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überzeugt, daß die Stadt bewohnt ist?« brummte Bill Fleming skeptisch. Er griff in die Tasche, um nach einem Kaugummistreifen zu suchen; seit er sich das Rauchen abgewöhnte, und das schon seit über einem Jahr mit diversen Rückfällen, war das Gummikauen zu einer Unart geworden. Wo Bill sich aufhielt, hinterließ er eine Spur von ausgelaugten Gummis, die er hier und da unter die Tischplatten klebte. Zuweilen, wenn er nach Monaten wieder einmal an der gleichen Stelle war, fand er sie wieder - steinhart.
    »Ich bin nicht nur überzeugt«, sagte Zamorra, »sondern da ist der Beweis!«
    Er deutete nach oben.
    Sie befanden sich am Rand der gewaltigen Kuppel, die sich über die Blaue Stadt spannte. So entstand ein nicht gerade kleiner Luftraum über den Gebäuden.
    Und dort jagten sie heran.
    Riesige Insekten mit angelegten Beinen und entsetzlich langen, spitzen Stacheln!
    Aber das Schlimmste an ihnen war ihr Lautlosigkeit! Dabei hätte allein der Flügelschlag schon einen Lärmorkan erzeugen müssen. Aber die Lautlosigkeit war ihre beste Tarnung, bis Zamorra sie zufällig entdeckte.
    Seine Hand mit der Strahlwaffe flog hoch. Der grelle Blitz zischte nach oben und erfaßte eines der Insekten, das sofort in Flammen aufging.
    Aber das war nur eines.
    Der heransrasende Schwarm der pferdegroßen Stachelträger bestand aus über fünfzig dieser Rieseninsekten…
    ***
    In seiner Klause, einem kleinen Raum inmitten der riesigen Räumlichkeiten von Caermardhin, bekam Merlin Besuch.
    Gryf stand vor ihm, der große Junge, der achttausend Jahre alt war.
    »Merlin, ich habe nachgedacht, aber bevor ich dir das Ergebnis meiner Überlegungen mitteile, will ich wissen, wieviel Zeit du verstreichen ließest.«
    Merlin sah ihn an.
    »Zwei, drei Stunden mögen es sein…«
    Gryf stieß mit einem Ruck die angehaltene Luft aus den Lungen. Seine Augen weiteten sich. »Du hast also nicht in den Zeitablauf eingegriffen? Du hast die Zeit normal weiterverstreichen lassen? Das Risiko gingest du ein?«
    Merlin lächelte.
    »War es denn ein Risiko? Hast du nicht trotz allem die richtige Entscheidung getroffen?«
    Gryf senkte leicht den Kopf.
    »Ich hoffe, daß sie richtig ist«, sagte er leise. »Ich kann es nur hoffen, aber ich weiß auch, daß du nicht versucht hast, mich mit deinen Parakräften zu beeinflussen. Das hätte ich trotz allem gespürt…«
    »Du wirst Zamorra also meine Bitte ausrichten«, sagte Merlin ruhig. »Das ist gut. Du enttäuscht mich nicht, mein Junge. So laß uns feststellen, wessen Hilfe wir dazu noch bedürfen.«
    »Ich schätze, daß ich Zamorra begleiten werde«, sagte Gryf. Er grinste schwach. »Ich kann ihn doch nicht allein bei den Meeghs herumstolpern lassen… außerdem traue ich deiner Fähigkeit, uns abzuschirmen.«
    Merlin lächelte. In seinen Augen funkelte es.
    »Du und Teri. Dazu Fenrir. Odinsson, Lord Saris, Fleming, Nicole. Das müßte das Team sein, das mir an Zamorras Seite vorschwebt«, überlegte Merlin laut.
    »Und wer sonst noch?« erkundigte sich Gryf. »Das kann doch nicht alles sein, was wir aufbieten werden. Warum übrigens der Wolf?«
    Merlin lächelte.
    »Damit eine telepathische Verbindung besteht. Fenrir ist ein vielfach stärkerer Telepath als Teri und du. Er wird in der Lage sein, die Grenze zwischen den Welten zu durchdringen. So erfahren wir, was um Zamorra herum vorgeht, und Zamorra weiß seinerseits, was hier geschieht. Er wird einen moralischen Rückhalt haben.«
    »Teri oder ich werden also hier mit Fenrir Kontakt halten«, schlußfolgerte Gryf.
    »Nein«, sagte Merlin ruhig.
    »Wie bitte? Was denn dann?«
    »Keinen von euch beiden, sondern Kerr benötige ich hier als Kontaktperson. Sozusagen als Geheimagent zur besonderen Verwendung, als Eingreifreserve. Desgleichen Männer wie Ted Ewigk oder Pater Aurelian. Diese werden wir aber erst dann zu Rate ziehen, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Wir dürfen uns die Trümpfe nicht aus der Hand nehmen lassen.«
    Kopfschüttelnd schnipste Gryf mit den Fingern. »Da waren doch noch zwei«, sagte er, »die in Zamorras Nähe in letzter Zeit von sich reden machten. Diese beiden wilden Deutschen…«
    »Möbius und Ullich?« Merlin schüttelte den Kopf. »Die laß aus, Gryf. Ich sah in der Zukunft für sie eine anere Bestimmung. Aber eine, die dennoch wichtig sein kann für Zamorras Mission… nur auf eine völlig andere Weise, als es du dir vorzustellen vermagst.«
    »Aber du willst nichts verraten, nicht wahr?« knurrte Gryf. »Alter

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