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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ihnen vernichten - sie erneuern sich stets wieder. Doch bedenke, daß sie nie genug sein werden, um mich von meinem Thron zu stürzen.«
    »Ich habe begriffen, Fürst«, sagte der Mann. Dann streckte er den Arm aus.
    »Besorgt mir Kleidung, wie sie mir zusteht«, befahl er. »Und Waffen. Schnell!«
    Die Skelettkrieger eilten davon, um seinem Wunsch nachzukommen.
    »Sobald du eingekleidet bist«, sagte Asmodis, »wirst du lernen, wie die Welt jetzt aussieht. Und ich werde dir zeigen, wer deine Gegner sind.«
    ***
    »Wer ist denn das? Wie kommt sie hierher?« fragte Petra Gonzales verblüfft. Sie musterte das Mädchen mit dem hüftlangen goldenen Haar, das die Männer auf das Bett in einer leeren Kabine gelegt hatten. Die Goldhaarige trug Stiefel, Pullover und eine gefütterte Jacke. Hier und da tauten noch Eiskristalle ab, die sich auf der Kleidung oder in den Haaren festgesetzt hatten.
    »Sie lag plötzlich da«, erklärte Parker. »Einfach so. Wie vom Himmel gefallen. Wir waren gerade damit fertig, den Eispropfen im Schacht wegzuschmelzen, da hörten wir ein Geräusch und sahen sie liegen. Sie war bewußtlos.«
    »Und?« fragte die Chefin des Camps.
    »Nun, wir haben sie sofort hergebracht«, sagte Parker. »Das ist alles. Erfrierungserscheinungen gibt es noch nicht.«
    »Zieht ihr die Jacke aus«, schlug die Physikerin vor. »Sie geht ja sonst vor Hitze ein bei unseren Zimmertemperaturen.«
    Parker hob die Bewußtlose etwas an, und ein anderer Mann streifte ihr die gefütterte Jacke vom Oberkörper. Petra Gonzales griff in die Innentasche, aber sie war leer. »Keine Ausweise… Wer mag sie sein, und wie kommt sie hierher? Menschen, die vom Himmel fallen, gibt es nicht.«
    »Seltsames Haar hat sie«, sagte Parker fast andächtig. »So weich, und nicht blond, sondern richtiges Gold…«
    »Ein äußerst seltsames Mädchen«, sagte die Physikerin. »Wir werden sehen, was sie zu erzählen hat, wenn sie aufwacht.«
    Das war eine Viertelstunde später der Fall. Die Goldhaarige öffnete die Augen, und Petra war überrascht, daß diese Augen schockgrün waren. Das waren niemals menschliche Augen!
    »Wo bin ich angekommen?« fragte das Mädchen.
    Petra sagte es ihr. »Und wer sind Sie? Wie kommen sie hierher?«
    »Ich wollte in die Blaue Stadt, zu Zamorra«, sagte die Goldhaarige. »Aber die Barriere fing mich ab und schleuderte mich irgendwohin. Es… es war so schlimm…«
    »Einen Namen haben Sie aber nicht zufällig?« fragte Petra ungnädig. »Und… wie sind Sie überhaupt hierher gekommen?«
    »Ich bin Teri Rheken«, sagte das Mädchen. »Und wie ich herkam… Sie werden es nicht verstehen, fürchte ich. Denken Sie einfach, es sei ein wenig Zauberei.«
    »Eine Hexe also«, sagte Petra spöttisch.
    »Nein. Eine Druidin«, verbesserte Teri. Sie richtete sich auf und schwang die langen Beine über den Bettrand. »Wo ist Zamorra? Ist er noch in der Blauen Stadt? Ich muß sofort zu ihm.«
    »Immer langsam. Woher kennen sie Zamorra?«
    »Ich habe keine Zeit für lange Erklärungen«, sagte die Druidin und richtete sich auf. Sie machte einen entschlossenen Schritt vorwärts - und taumelte. »Es klappt nicht«, sagte sie verwirrt. »Ich habe zuviel Kraft verloren…«
    »Was klappt nicht?« fragte Parker.
    »Der zeitlose Sprung… bitte, bringen Sie mich zu der Blauen Stadt, ich muß zu Zamorra, sofort!«
    »Sie werden nicht in die Stadt hineinkommen«, warnte Parker. »Wir haben zwar die Zugänge, aber um die Stadt existiert eine Barriere.«
    »Die schaffe ich schon irgendwie«, sagte die Druidin. »Jetzt, wo ich darauf vorbereitet bin… aber dafür muß ich meine Kräfte schonen. Bringen Sie mich hin.«
    »Ich denke gar nicht daran, etwas in der Art zu tun«, sagte Petra Gonzales. »Langsam kommt mir diese ganze Hexerei komisch vor. Ich…«
    Die Tür wurde aufgestoßen. Er sah das goldhaarige Mädchen überrascht an, dann fing er sich wieder und sprach die Physikerin an.
    »Eine Fernsehüberwachung«, stieß er hervor. »Sie hatten angeordnet, daß die Schächte der Kameras überwacht werden, Miss Gonzales…«
    »Ich weiß, was ich anordnete«, sagte Petra kühl.
    »Die Kameras fangen etwas auf«, sagte der Mann. »Sie geben seltsamerweise kein klares Bild, aber etwas, das auf keinen Fall Zamorra und seine Begleiter sind, kommt aus der Stadt und herauf zu uns…«
    ***
    Zamorra wurde als lebendes Beutegut abtransportiert. Von den klebrigen Maschen des künstlerischen Spinnennetzes umhüllt, war er nicht in der Lage,
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