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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich aus eigener Kraft zu befreien. Einer der Kuttenträger hatte ihm die Waffe abgenommen. Über sein Amulett konnte er nach wie vor verfügen, aber es ließ sich nicht aktivieren. Wohl zeigte es nach wie vor die Nähe Schwarzer Magie an, aber es griff nicht ein.
    Es war kein Verlaß mehr auf die silbrige Scheibe. Seit jener schwarze Druide in den Gewölben unter den standing stones in Irland versucht hatte, das Amulett zu manipulieren, ließ seine Kraft immer mehr nach. Zamorra glaubte, den Zeitpunkt voraussehen zu können, wo es endgültig seinen Dienst aufkündigte.
    Er wurde über lange Korridore transportiert. Mehrmals ging es durch Türen hindurch, und einige Male hegte Zamorra den starken Verdacht, dabei das Gebäude zu wechseln. Gab es vielleicht viele kleine Materiesender, nicht nur die vermutete Großanlage in irgend einem Kellergewölbe unter einem blauen Haus?
    Unbehagen erfüllte ihn und wurde von Minute zu Minute stärker. Dann endlich brachten die sieben Dunklen in ihren Kutten in einen großen Raum mit niedriger Zimmerdecke. Auch hier herrschte blaues Licht vor, das aus den Wänden kam. Zamorra fröstelte. Nicht etwa, weil die Temperaturen so niedrig gewesen wären - es war immer noch heiß. Aber das blaue Licht erzeugte den Eindruck von Kälte. Und dann war da noch das Ding.
    Ein mächtiger schwarzer Kristall am gegenüberliegenden Ende des siebeneckigen Raumes…
    Der Kristall glühte. Zamorra erkannte sofort, worum es sich handelte. Sein böser Verdacht schien sich also zu bestätigen. Riesenkristalle dieser Art hatte er des öfteren in den großen Dimensionenschiffen der Meeghs gesehen. Sie lieferten die nötige Energie für den Antrieb, für die schwarzen Schattenschirme und die Bordwaffen…
    Und für alles andere…
    »Ihr seid also doch Meeghs«, keuchte der Meister des Übersinnlichen.
    »Wie zum Teufel habt ihr es geschafft, in diese Stadt einzudringen?«
    Er erhielt keine Antwort. Die Kuttenträger zerrten ihn in die Mitte des Raumes. Dort befanden sich sieben Kreise in einer langen Reihe. In den mittleren Kreis stellten sie den Gefesselten.
    Da zerfiel das künstliche Netz, löste sich einfach auf. Doch Zamorra kam nicht dazu, meine Bewegungsfreiheit zu nutzen. Kaum fühlte er sich von den Fesseln befreit, als ein dunkles Flimmern aus der Decke auf ihn herabzuckte und ihn einhüllte. Es bidete eine Röhre, in der er sich befand. Er war nicht mehr in der Lage, die Röhrenwand zu durchdringen. Sie wirke wie mattes Glas. Er konnte leicht abgedunkelt alles erkennen, was sich im »Freien« bewegte, er konnte sich in dieser Röhre bewegen, aber die Wand nicht durchdringen.
    Er nahm das Amulett ab und preßte es direkt gegen die glasähnliche Wand. Es wurde in seinen Händen geradezu unerträglich heiß - und erlosch dann jäh. Von diesem Moment zum anderen hielt er nur noch ein Stück wertloses Blech in den Händen.
    Er unterdrückte eine Verwünschung. »Ich werde mir angewöhnen müssen, ohne das verflixte Ding auszukommen«, murmelte er verbissen.
    Er versuchte sich umzusehen. Doch ehe er die übrige Einrichtung des Raumes näher in Augenschein nehmen konnte, öffnete sich eine Tür, und andere Kuttenträger schleppten nacheinander Nicole und Bill herein. Die beiden bewegten sich nicht, aber Zamorra war sicher, daß die lebten. Denn sonst hätten die Dunklen sich nicht so viel Arbeit mit ihnen gemacht. Sie schleppten ihre Gefangenen zu den Kreisen rechts und links neben Zamorra und hüllten sie ebenfalls in Röhren, die aus der Decke hervorstrahlten. Bill Fleming sank allmählich zusammen und blieb zusammengekauert auf dem Boden hocken. Nicole aber taumelte hin und her und machte krampfhafte Bemühungen, sich abzustützen und festzuhalten.
    Sie war gelähmt und erhält ihre Bewegungsfreiheit zurück! durchfuhr es Zamorra.
    »Nicole!« schrie er. Er hoffte, daß seine Stimme die beiden gläsernen Wände durchdrang.
    Sie zuckte zusammen und drehte sich zur Seite, sah ihn mit leicht geweiteten Augen an.
    »Zamorra«, hörte der Professor sie ziemlich laut sagen. »Warum schreist denn du so laut? Verflixt, ich bin nicht taub!«
    Er dämpfte seine Stimme etwas ab. »Du kannst mich verstehen, Nici?«
    »Sehr deutlich. Und du mich offenbar auch«, sagte sie.
    Sie hatte sich jetzt unter Kontrolle und stand aufrecht. Ihre Hand berührte die dunkle gläserne Fläche. »Was haben sie mit uns vor? Es müssen Meeghs sein, weißt du?«
    »Waran erkennst du das?« fragte er.
    Nicole zuckte mit den
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