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0250 - Der Höllensohn

0250 - Der Höllensohn

Titel: 0250 - Der Höllensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ein-, fach mit flammender Kutte zusammen, sondern explodierte.
    »Ein Roboter?« überlegte Zamorra. »Aber gibt’s die nicht nur im Science-fiction-Film?«
    Außerdem: Wer zog einem Roboter eine schwarze Kutte an?
    Zamorra nahm, ein Trümmerstück auf. Es zerbröckelte noch bei der Berührung und zerfiel zu feinstem Staub. Als er probeweise hineinspie, nahm der Staub den Speichel nicht an, sondern ließ ihn durch sich hindurchgleiten.
    Diesen Staub kannte er! Aber war das nicht unmöglich?
    Trotzdem… die Explosion paßte mit dem Staub zusammen…
    Zamorra kannte jene seltsamen Kreaturen, die wie bomben explodierten, wenn er sie mit dem Strahler, der einzigen gegen sie wirkenden Waffe, unter Beschuß nahm - selbst das Amulett versagte gegen sie und konnte Zamorra nur schützen, nicht aber die Dämonischen angreifen. Aber bis heute wußte weder Zamorra noch sonst irgendein Mensch, was diese Wesen wirklich waren, die sich immer nur als tiefschwarze Schatten zeigten - Schatten, die aufrecht gingen und selbst Schatten warfen, in sich aber seltsam flächig und konturlos wirkten.
    Meeghs…
    »Aber wie kommen Meeghs in diese Blaue Stadt?« fragte er sich halblaut. »Und: seit wann tragen sie Kutten? Da paßt doch eines nicht zum anderen. Die Weltentore sind geschlossen oder zerstört, das nächste befindet sich tief im Weltraum - sie können die Blaue Stadt nicht erreichen!«
    Vielleicht doch, flüsterte etwas in ihm. Vielleicht über den Materietransmitter…?
    Zamorra schluckte.
    Meeghs in der Blauen Stadt. Die fehlten ihm gerade noch…
    Er sah auf.
    Dumpfe Furcht überfiel ihn, denn da standen sie.
    Gestalten in schwarzen Kutten. In jeder der sieben Türen des Treppenhauses eine. Auch in dem Gang, aus dem Zamorra selbst gekommen war.
    Sie starrten ihn an. Unter den tief in die schwarzen Gesichter gezogenen Kapuzen glommen die roten Augenpunkte.
    »Seid ihr… Meeghs?« stieß Zamorra hervor, die Waffe in der Faust.
    Da hob der Kuttenträger, der ihm gegenüber stand, wortlos die Hand. Aus dem Kuttenärmel flirrte etwas hervor, direkt auf Zamorra zu, fächerte blitzschnell auseinander und wurde im Heranjagen so groß, daß der Professor selbst mit einem wahnwitzigen Sprung nicht mehr ausweichen konnte. Er sprang genau in das sich entfaltende Netz hinein.
    Klebrig legte es sich um seinen Körper und hüllte ihn ein, fesselte ihn innerhalb von Sekunden. Da wußte er, was ihm der Kuttenträger entgegengeschleudert hatte: Ein Spinnennetz.
    Und die sieben Dunklen kamen langsam gleitend auf den bewegungsunfähigen Zamorra zu…
    ***
    Asmodis lehnte sich auf seinem Thronsessel weit zurück und genoß das weiche Polster. Der Thron stand auf einem Podest, zu dem sieben Treppenstufen führten. Der Fürst der Finsternis lachte leise. Zwei Derwische fächerten iñm kühle Luft zu. Die kristallenen Wände des Thronsaales glühten und floureszierten in allen Farben des Regenbogens. Oben an der Decke aber glomm düsteres Rot, und im Mittelpunkt der gewölbten Deckenkuppel flammte eine überdimensionale Wiedergabe des Sigills des Fürsten der Finsternis, verschlungene, brennende Linien, die aus sich heraus schwarzmagische Macht waren und diesen Raum beherrschten.
    Hier gab es nur den Willen und die Macht des Asmodis. Er hatte dazugelernt, seit ihn einst Dämon in diesem Saal besiegte. Heute würde das nicht mehr möglich sein. Nicht einmal Lucifuge Rofocale konnte hier ungebeten eindringen. Höchstens der Höllenkaiser LUZIFER selbst.
    Aber der würde kaum persönlich in Erscheinung treten…
    Unten, vor den sieben schwarzen Stufen, die aus Menschenknochen gefertigt waren, wie auch Asmodis’ Thron aus Schädeln bestand, stand der Mann, den der Fürst der Finsternis aus der tiefsten Hölle geholt hatte. Asmodis klatschte in die Hände. Ein Derwisch wieselte herbei und stellte einen mannsgroßen Spiegel vor dem Höllenopfer auf.
    »Sieh dich an«, verlangte Asmodis. »Sieh deinen Körper, den ich dir schenkte.«
    Der Mann betrachtete seine nackte, muskulöse Gestalt im Spiegel. Gut hundertachtzig Zentimeter hoch, breitschultrig und kräftig. Das Gesicht dagegen war schmal. Zwischen stechenden, tückisch funkelnden Augen ragte eine scharf vorspringende Hakennase hervor. Schmal und dünnlippig war der Mund, spitz das Kinn.
    »Das ist mein Gesicht, aber nicht mein Körper«, sagte der Mann seltsam ruhig. »Was soll das, Fürst?«
    »Dein eigener Körper verbrannte im Höllenfeuer. Ihn kann dir nichts auf der Welt zurückgeben. Gefällt

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