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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte zwar nun einen guten Aussichtspunkt, sie sah trotzdem nichts.
    Still und friedlich lag die schweigende Bergwelt vor ihren Augen. Nichts wies auf eine Gefahr hin. Und doch störte sie etwas.
    Lady X war ärgerlich, daß sie dies zugeben mußte, es aber nicht fassen oder begreifen konnte. Obwohl die Luft klar war, schien sie dennoch mit einer fremden Magie erfüllt zu sein, die die ehemalige Terroristin registrierte, gegen die sie aber nicht angehen konnte.
    Dann hörte sie ein Rascheln. Es war hinter ihr aufgeklungen. Sie fuhr herum, ließ die MPi von ihrer Schulter rutschen und hielt sie im Anschlag. Sie sah nichts.
    Es schien ein Tier gewesen zu sein, das sich seinen Weg gesucht hatte. Das erste Tier überhaupt, dessen Geräusche sie wahrnahm. Deutete dies vielleicht auf eine Veränderung hin? Sie wußte es nicht zu sagen. Etwas Neues hatte sie auch nach einem abermaligen Rundblick nicht feststellen können, und deshalb entschloß sie sich, wieder zu Xorron zu gehen. Xorron hatte ebenfalls nichts bemerkt. Er wartete noch immer an derselben Stelle, schaute seine Herrin an und bewegte seine klauenartigen Hände.
    »Nichts«, sagte Lady X.
    Sie hatte das Wort kaum ausgesprochen, als beide ein seltsames Geräusch vernahmen. Es klang ähnlich wie ein Knurren oder Schnaufen, und es war dort aufgeklungen, wo der Hang weiter in die Höhe wuchs. Beide schauten in die Richtung. Unterholz bewegte sich.
    Lady X folgte mit dem Lauf der Maschinenpistole den sperrigen Zweigen eines Busches, aus dem das Tier, oder was immer es war, herauskriechen mußte. Es kam auch.
    Selbst Lady X zeigte sich überrascht. Was sich da aus den Büschen schob, das hatte mit einem Tier kaum noch Ähnlichkeit, obwohl es dem Körperbau nach ein Fuchs sein mußte. Wie hatte er sich verändert!
    Wesentlich größer war er geworden, mindestens um das Doppelte gewachsen, und wo sonst das Fell auf dem Rücken wuchs, war die Haut aufgeplatzt, so daß eine schleimige Masse ihren Weg nach draußen und auf den Rücken des Tieres gefunden hatte.
    Ein widerliches Sekret, das penetrant stank und an den Seiten nach unten rann, wobei es graugelb schimmerte.
    »Ein Ghoul?« hauchte die Vampirin. »Nein.« Sie gab sich selbst die Antwort. Das war kein Ghoul. Die sahen anders aus als dieses mutierte Wesen.
    Ghouls waren zwar auch Schleimwesen, und sie ernährten sich von Leichen, doch sie hatten keine Ähnlichkeit mit Tieren. Das Wesen, das aus dem Unterholz kroch, war ein Tier. Ein Fuchs!
    Kalt blickten seine Augen. Sie waren auf eine unnatürliche Art und Weise vergrößert, wirkten wie zwei runde Steine. Die lange Schnauze stand halb offen, aus dem Mund tropfte Geifer, der sich mit der gallertartigen Masse vermischte. Lady X schüttelte sich. Nicht vor Ekel, sondern vor Wut, denn sie wußte nicht, was das noch alles zu bedeuten hatte. In diesem Wald lauerten die Gefahren. Da waren aus Tieren Monster geworden, und Lady X hatte ihren Beweis für eine andere Magie erhalten.
    Sie drehte sich ein wenig und gab Xorron ein Zeichen. »Schnapp ihn dir.«
    Das war der Augenblick, als der Fuchs sprang. Lady X hatte gespürt, daß er sie attackieren wollte, und sie hatte den Befehl genau im richtigen Moment gegeben, denn als der mutierte Fuchs auf sie zuhechtete, setzte sich auch Xorron in Bewegung.
    Und abermals bewies er, wie schnell er sein konnte. Sein so plumpes Aussehen täuschte. Plötzlich befand er sich zwischen seiner Herrin und dem Fuchs, der gegen ihn prallte. Ein seltsames Gurgeln und Knurren drangen aus dem Maul des widerlichen Tieres, Laute, die jedoch schnell verstummten, als Xorron seine Pranke um die Schnauze des Fuchses drückte und sie zusammenpreßte.
    Das Wesen strampelte mit den Beinen. Es sonderte noch mehr Schleim ab. Lady X trat zurück, weil sie ihre Füße von dem Zeug nicht beschmutzen lassen wollte. Xorron war da nicht so zimperlich. Er tötete das Tier. Auf solche Sachen verstand er sich.
    Eine Hand hatte er noch frei. Damit packte er den Nacken des Fuchses und drehte einmal kräftig entgegen dem Uhrzeigersinn. Das Genick wurde gebrochen. Schlaff fiel das Tier aus dem Griff des Unholds Xorron. Er stand langsam auf. An seiner Haut rann der widerliche Schleim in langen Spuren nach unten und hinterließ auf der Erde feuchte Flecken. Zudem stank er erbärmlich. Lady X drehte das getötete Tier auf den Rücken. Es lag inmitten einer Lache, die allmählich im Boden versickerte.
    »Ein Fuchs, der mich an einen Ghoul erinnert«, sprach sie zu sich

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