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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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selbst. »Wie ist das möglich?«
    Von Xorron erhielt sie keine Antwort. Er handelte in den nächsten Sekunden selbständig, denn er untersuchte die nähere Umgebung dieses Mordplatzes. Ein weiteres Tier fand er nicht. So kehrte er beruhigt zu der Scott zurück.
    »Eine fremde Magie!« flüsterte die. »Ich habe es gespürt. Sie ist hier, nur - wo versteckt sie sich?«
    Scharf fuhr sie herum. Ihre Augen lebten. Trotz der schwarzen Pupillen war darin ein Funkeln zu erkennen. »Welche Magie ist es? Und weshalb wird sie gerade hier und jetzt aktiv? Das müssen wir herausfinden, Xorron!«
    »Pandora!«
    Dieses Wort hatte das Monster ausgestoßen, und Lady X glaubte, ihren Ohren nicht trauen zu können. »Was hast du da gesagt?«
    »Pandora!«
    »Wer ist das?«
    Xorron streckte seinen Körper. Er schien noch zu wachsen, bevor er die Antwort gab. »Es ist die Frau mit der Büchse, dem Krug, dem Füllhorn. Es ist Pandora!«
    »Kennst du sie?«
    »Ja.«
    »Woher?« Lady X fragte es lauernd.
    »Das weiß ich nicht!«
    Hätte ein anderer als Xorron Lady X diese Antwort gegeben, so wäre sie ihm an die Gurgel gefahren. So aber riß sie sich zusammen und fragte mit seidenweicher Stimme: »Du weißt es nicht?«
    »Genau.«
    »Wieso?«
    Jetzt riß Xorron seine Augen auf, und die ehemalige Terroristin sah das rote Leuchten darin, »Es liegt im Dunkel meiner Vergangenheit begraben«, erwiderte er.
    »Deiner Vergangenheit? Hast du überhaupt eine?«
    »Sicher.«
    Lady X dachte nach. Ihre Gedanken schweiften zurück. Sie dachte an ein anderes Land, einen anderen Erdteil, an eine andere Stadt. New York!
    Dort, mitten im Herzen von Manhattan, gibt es einen großen Park. Den Central Park. Wo täglich Tausende von Menschen flanierten, hatte Xorron begraben gelegen. Wie lange? Das konnte niemand sagen. Auch nicht, wie er dahin gekommen war, aber er war dort wieder auferstanden, weil Solo Morasso, Chef der Mordliga, ihn damals aus der feuchten Erde geholt hatte.
    Unwahrscheinlich und unglaublich war so etwas. Lady X konnte es kaum fassen. Sie hatte sich immer gefragt, woher Xorron wohl stammen mochte, aber einen Hinweis hatte es nie gegeben. Seine Herkunft lag im Dunkel der Vergangenheit, und nun sollte sie ein gewisser Lichtstrahl aufhellen. Ein Lichtstrahl, der einen Namen hatte, Pandora!
    Lady X war nicht dumm. Vor allen Dingen hatte sie das Wissen, das sie sich als Mensch aneignete, nicht vergessen. Ihre Schulbesuche waren immer erfolgreich verlaufen, bis sie während ihres Studiums in eine Szene geriet, die sich mit dem Terrorismus befaßte. Lady X war den Parolen gefolgt und anschließend als eine der meistgesuchten Verbrecherinnen auf die Fahndungsliste gesetzt worden. Als Frau ohne Gewissen, ohne Gesicht, wie ein Phantom - von den Zeitungsleuten war der Name Lady X kreiert worden.
    Den hatte sie behalten, auch dann, als Solo Morasso aufgetaucht war und sie auf seine Seite geholt hatte. Sie war das erste Mitglied der Mordliga gewesen und hatte eine steile Karriere hinter sich. Auf ihren Rat hörte Dr. Tod auch noch, als sie zum Vampir geworden war.
    »Die Büchse der Pandora«, sagte sie. »Ein Gefäß, das Schrecken und Unheil verbreitet. Kann es auch Menschen verändern?« fragte sie scharf und schaute Xorron an. Von ihm erhielt sie keine Antwort. Er hob nur die Schultern, ansonsten fühlte er sich offensichtlich ziemlich unbehaglich. Das merkte auch die Scott, denn Xorron blieb nicht mehr so ruhig stehen wie sonst. Er bewegte sich auf der Stelle. Sein Blick wieselte, als suche er die Gegner dort, wo sie gar nicht waren.
    Konzentriert dachte die Vampirin nach. Sie schaute auf den Fuchs, dessen Kadaver am Boden lag und allmählich auslief. Wenn Pandora ihr Füllhorn oder ihre Büchse geöffnet hatte und die dämonischen Bazillen ausleerte, dann hatten sie sicherlich schon ihre Wirkung gezeigt. Und nicht nur bei diesem Fuchs, sondern auch bei anderen Menschen und Tieren. Warum, zum Teufel, hatte sie es gerade jetzt getan, da sich Lady X und Xorron in der Nähe befanden? An Zufall konnte und wollte die Scott nicht glauben. Es gab eine Verbindung zwischen Xorron und Pandora. Sie mußte nur noch herausfinden, wie diese aussah.
    Und an noch etwas dachte sie. Konnte es möglich sein, daß Pandora ihr feindlich gesonnen war? Xorron gehorchte ihr. Wenn er mit Pandora irgendwann einmal in Verbindung gestanden hatte und ihr sogar Untertan gewesen war, dann würde sie unter Umständen Rechte beanspruchen, die ihr Lady X keinesfalls zugestehen

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