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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kam.
    Es war unwahrscheinlich, so gut wie nicht zu erklären, doch die Magie war vorhanden. Etwas schob sich aus der Tiefe des Körpers in die Höhe, erreichte das Gesicht der Leiche und veränderte es.
    Da war ein zweiter Körper, ein Geistkörper, der sich nun allmählich löste. Ich war fasziniert.
    Im ersten Augenblick fielen mir die Geschichten der alten Menschen ein, die davon berichteten, daß sie die Seele eines Toten aus dem Körper hätten steigen sehen. Sie sprachen von seltsamen Lichtstreifen, die über dem Toten schwebten, um blitzschnell zu verschwinden. Das war hier nicht der Fall.
    Der Geist, der in dem Körper hockte, konzentrierte sich auf das Gesicht, und es veränderte es, indem er sich selbst darüberschob.
    Ein neues Gesicht entstand. Das Gesicht einer Frau.
    Und da wußte ich Bescheid. Auch ohne mich näher damit befaßt zu haben, war mir klar, wer mich da im Sarg liegend anschaute.
    Pandora!
    Ihr Gesicht hatte sich über das des Toten geschoben, und es sah aus, als bestünde es aus Glas.
    Ich wagte nicht, mich zu rühren, denn irgend etwas mußte das Ereignis zu bedeuten haben. Obwohl Pandora der Geschichte nach eine Feindin von mir sein mußte, war ich gespannt, was sie mir zu sagen hatte. Es waren Laute, die mich an Sphärenklänge erinnerten. Sie drangen aus einer Ferne zu mir, die eigentlich nicht meßbar war. Dabei hätte ich nur die Hand auszustrecken brauchen, um sie zu berühren, aber ich zögerte.
    »Xorron«, sagte die Stimme. »Xorron. Ich habe ihn gefunden. Er wird mir zur Seite stehen. Die Pest, das Grauen, ich werde meine Büchse öffnen, die Rache der Pandora hat begonnen…« Xorron und Pandora!
    Verdammt, ich hatte es sehr gut verstanden, und mir wurde ein wenig mulmig zumute, als ich daran dachte. Was hatte Xorron mit dieser seltsamen Frau zu schaffen? Sie hatte ihn gefunden. Dann mußte sie ihn gesucht haben. Aus welchem Grund?
    Pandora allein war schrecklich genug. Mit Xorron zusammen jedoch würde sie eine Gefahr bilden, der man kaum etwas entgegensetzen konnte. Aus diesem Grund mußte ich etwas tun. Jetzt und hier!
    Seit ich die Geheimnisse meines Kreuzes zum größten Teil kannte, hatte ich noch mehr Vertrauen in diese magische Waffe. Vorhin hatte ich das Gesicht berühren wollen, aber gezögert.
    Jetzt nicht mehr. Nur nahm ich nicht allein meine Hand, sondern verließ mich auf das Kreuz. Ich streifte die Kette über den Kopf, nahm das Kreuz zwischen die Finger und näherte die Hand vorsichtig dem Gesicht der Leiche.
    Verzerrten sich die Züge der Pandora? Ich glaubte es und hatte im nächsten Moment Kontakt. Das Kreuz berührte das Gesicht. Jedoch das eines Toten!
    Das andere Gesicht war nicht mehr zu sehen. Es hatte sich innerhalb einer Sekunde aufgelöst.
    Eine letzte Botschaft hatte Pandora noch für mich. Wie die Geisterstimme einer allmählich vergehenden Seele erreichte sie mich, und die Worte trafen mich hart.
    »Von nun an sind wir Feinde!«
    Hatte ich einen Fehler begangen?
    Ich stand wie zu Stein erstarrt und dachte über die vergangenen Ereignisse nach. Nein, eigentlich nicht. Wir wären auch so Feinde geworden, aber ich hatte zu früh die Entscheidung gewollt, weil mir ein Bündnis zwischen Pandora und Xorron einfach zu schrecklich erschien. Ich nahm die Hand zurück.
    Das Metall hatte sich nicht erwärmt. Demnach war das Kreuz nicht aktiv geworden. Pandora schien es nichts auszumachen. Sie stand mit den höllischen Kräften nicht in direkter Verbindung. Gegen sie, die aus der griechischen Mythologie stammte, hatte der Prophet Hesekiel das Kreuz nicht geschaffen.
    Das war ein Tiefschlag für mich. Am Sarg dieses toten Mönches wurde mir bestätigt, daß ich wirklich kein großer Held war und auch niemals sein würde. Für mich war es nicht einfach, mit diesem Wissen fertig zu werden. Ich durfte auch nicht in Depressionen verfallen, der Kampf ging weiter. Über den Vorgang wollte ich Pater Ignatius und auch den Abt des Klosters unterrichten. Der hohe Würdenträger hatte nicht einmal nach dem Grund meines Besuches gefragt, doch das sollte sich schnell ändern. Ich drehte meinen Körper und war dabei, mich abzuwenden, als mir etwas auffiel.
    Ein beißender, nach Pest und Schwefel stinkender Geruch breitete sich aus, und dieser Gestank hatte seine Ursache in der Leiche.
    Sie veränderte sich auf schreckliche Art und Weise. Wobei Pandora mir demonstrierte, zu welch grauenvollen Handlungen sie fähig war…
    ***
    Der Bus war so leer, daß Suko sich seinen Platz

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