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0250 - Pandoras Botschaft

0250 - Pandoras Botschaft

Titel: 0250 - Pandoras Botschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestanden, die zweite, die wesentlich stärkere, steht ihm noch bevor. - Xorron!«
    Die Stimme hatte sich gesteigert, und das Monster senkte seinen Blick. »Wirst du mir gehorchen?«
    »Ja, Herrin!«
    Als er die Antwort gab, glaubte Lady X, mit einem glühenden Messer geteilt zu werden.
    Sie bleckte ihre Vampirzähne. Die Hände verkrampften sich um den Waffenstahl, aber sie wußte genau, daß eine Salve aus der MPi nur Munitionsverschwendung gewesen wäre, denn Xorron widerstand den geweihten Kugeln.
    »Wenn du alles für mich tun willst, dann führe auch meinen nächsten Befehl aus.«
    »Sag ihn mir!«
    »Töte Lady X!«
    ***
    Aus dem offenen Sarg stieg der Rauch. Dieser widerliche, beißende, nach Pest und Schwefel stinkende Gestank, der sich zu Wolken verdichtete und mir entgegenwehte. Ich konnte nicht erkennen, was mit dem Toten geschah. Ich wollte es jedoch sehen, holte ein Taschentuch hervor und preßte es mir gegen den Mund, so daß ich einen gewissen Filter hatte, der den gröbsten Gestank abhielt. Es war eine kurze Distanz, die ich zu überwinden hatte. Ich blieb dicht neben dem offenen Sarg stehen und wedelte mit einer Hand den Rauch durcheinander, um eine bessere Sicht zu haben.
    Mich traf fast der Schlag.
    Vergessen war der eklige Gestank, ich schaute nur auf den Toten, der dabei war, sich auf eine schreckliche Art und Weise zu verändern.
    Der Rauch stieg aus seinem Körper, und die Haut änderte ihre Farbe. Sie schrumpfte zusammen, nahm einen grauen Ton an, der schließlich pechschwarz wurde. Es erinnerte mich an eine verkohlte Leiche, und das Schaurige daran waren die Augen, deren Pupillen seltsam hell schimmerten und mir vorkamen, als wären sie ein Stück aus den Höhlen geschoben worden.
    Der Tote schrumpfte. Ich konnte zusehen, wie er immer kleiner wurde, denn die Haut verlor wohl Feuchtigkeit und spannte sich schließlich nur noch wie ein dünnes Blatt über die Knochen.
    Ein scheußlicher Anblick, der mir hart auf den Magen schlug, so daß ich mich schütteln mußte. Zum ersten Mal bekam ich die Magie von Pandora direkt zu spüren, denn sie ließ vor meinen Augen einen Vorgang abrollen, der mit Worten kaum zu beschreiben war, da er so scheußlich war.
    Ich stand inmitten der Pestwolken, die träge durch den Kerzenschein zogen und allmählich in Richtung Ausgang wanderten.
    Noch etwas Schauriges wurde mir präsentiert. Obwohl der Tote kein Zombie war, bewegte er sich. Es lag wohl am Austrocknen des Körpers, daß sich die Muskeln so scharf spannten und sogar die Finger der Leiche streckten, sie gleichzeitig bogen, so daß aus seiner linken Hand eine Klaue wurde, die sich ein wenig aufgerichtet hatte und anklagend auf mich wies. Ich wankte zurück.
    Bisher hatte ich so gut, wie es eben möglich war, die Luft angehalten. Nun machte sich der Mangel an Sauerstoff bemerkbar. Ich mußte atmen und tat dies sehr flach, wobei ich weiterhin das Taschentuch vor meine Nase hielt. Mehr torkelnd als gehend bewegte ich mich auf den Ausgang zu, streckte die Arme aus, erreichte die Tür und zog sie auf. Ich wankte über die Schwelle nach draußen. Mein rechter Arm fiel nach unten, und ich saugte die kalte Luft eines trüben Tags in meine malträtierten Lungen. Einige Male atmete ich tief durch, schüttelte den Kopf, beugte ihn dabei nieder, und ich dachte mit Schrecken daran, daß es mich unter Umständen auch erwischt haben könnte. Ich war dem Toten sehr nahe gewesen. Der jetzt aus der offenen Tür quellende Qualm oder Rauch hatte mich umwölkt, sich in meiner Kleidung festgesetzt und auch auf die Haut gelegt.
    War ich angesteckt worden?
    Dieser Gedanke bereitete mir Angst. Ich schüttelte mich und ging einige Schritte zur Seite, damit ich weg von den aus der Tür quellenden Rauchwolken kam. Der Wind stand so günstig, daß er die Schwaden nicht in meine Richtung trieb, sondern in die, wo der Friedhof lag. Wie ein dicker Nebel zogen sie davon.
    Ein paarmal mußte ich noch tief durchhusten. Mein Magen rebellierte. Er schien sich allmählich dem Kinn zu nähern. Ich keuchte weiter, spie einen bitter schmeckenden Schleim aus und erholte mich nur sehr langsam. Erst jetzt fiel mir auf, daß der Gesang der Mönche verstummt war. Eine seltsame Stille lag über dem Kloster. Ich hörte nur meinen eigenen Atem sowie hin und wieder das Säuseln des Windes, wenn er um die Ecken der Gebäude fuhr oder sich in irgendeinem löchrigen Mauerwerk fing. Noch einmal mußte ich husten. Dabei wartete ich auf die Mönche, denn die

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