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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkletterte. Mit einem Ruck schwang sich Bitzos neben seinen Stellvertreter. Die vor ihm stehenden Raumfahrer versperrten ihm die Sicht auf die Bildschirme.
    „Wieso?" wollte Bitzos wissen. „Unsere Ortungsgeräte zeigen an, daß sich auf der Werft ein riesiges Raumschiff befindet", verkündete Wertzig.
    „Wahrscheinlich wurde es dort zur Reparatur abgestellt", vermutete Bitzos. „Wenn es auch bestimmt nicht über die hervorragenden technischen Eigenschaften verfügt, die unsere Schiffe aufzuweisen haben, so ist es doch größer und bestimmt in besserer Verfassung."
    „Das dachte ich ebenfalls", krächzte Wertzig aufgeregt.
    Bitzos vollführte eine großartige Geste mit einem seiner knochenlosen Schlaucharme.
    „Wir beschlagnahmen dieses Schiff, sobald wir gelandet sind", ordnete er an.
    Zustimmende Rufe erreichten sein Gehör. Wenn sich auch alle Regenerierten der Vorzüge ihrer eigenen Schiffe bewußt waren, so schienen sie doch zu erkennen, welche Vorteile ihnen ein instandgesetztes Schiff bieten konnte. Bitzos dachte bereits daran, wie er mit diesem riesigen Schiff zu seinem Heimatplaneten zurückkehren würde. Man würde ihm einen kolossalen Empfang bereiten. Nicht nur das, sein Name würde unvergessen bleiben. Unter seinem Volk, das so viel Größen hervorgebracht hatte, würde er der Größte sein.
    Bitzos war so in Gedanken versunken, daß er nicht hörte, wie die Stellvertreter heftig zu diskutieren begannen. Er schreckte erst auf, als Wertzig ihn an der Schulter berührte.
    „Die Landung, Kommandant", mahnte Wertzig.
    Ärgerlich blickte Bitzos hoch. „Was ist damit? Wir haben unser Ziel erreicht und werden landen."
    „Wie?" fragte Wertzig lakonisch. „Wie? Warum fragt mich ständig jemand, wie dies oder das getan werden soll? Ich bin lediglich der Kommandant. Du, Wertzig, bist für die Landung verantwortlich."
    „Wir können unsere Zusatztriebwerke nicht einschalten, weil wir alle Energiereserven für die Photonenprojektoren vergeudet haben", murrte Wertzig. „Ich kann kein Bremsmanöver durchführen."
    Seine Worte lösten neue Diskussionen aus, bis Bitzos Ruhe befahl.
    „Sollen wir vielleicht an der Werft vorbeifliegen, jetzt, da wir sie endlich vor uns haben?" wollte der Kommandant empört wissen.
    „Wir können natürlich landen", sagte Wertzig. „Doch ohne ein Bremsmanöver werden unsere Schiffe so heftig aufschlagen, daß sie völlig unbrauchbar sein werden."
    Verächtlich spie Bitzos seinem Stellvertreter vor die Laufballen. War er nur von Stümpern umgeben, die keinen eigenen Gedanken entwickeln konnten?
    „Und was ist mit dem großen Schiff, das sich auf der Werft befindet?" schrie Bitzos Wertzig an. „Wozu brauchen wir unsere eigenen Schiffe, wenn wir das fremde Schiff leicht erobern können?"
    Wertzig mußte seine Antwort aufschieben, weil eine der Bordrechenmaschinen einen Speichersatz auf den Kommandostand katapultierte. Die Speicherröhren zerplatzten mit explosionsartigem Knallen. Übler Geruch verbreitete sich.
    Achtlos schob Bitzos zwei zerstörte Speicherröhren mit den Laufballen zur Seite.
    „Also, was ist?" herrschte er Wertzig an.
    Von unten drang Beritzogs Fistelstimme zu ihnen herauf: „Was bedeutet dieser Lärm, Kommandant?"
    Bitzos, wütend darüber, daß sie unterbrochen wurden, beugte sich über das Geländer und brüllte: „Das Schiff bricht in zwei Hälften, Beritzog!"
    Plötzlich hatte Bitzos den Eindruck, daß Beritzogs Augen sich weiteten. Gleich darauf merkte er auc h, warum. Das Geländer gab nach und bog sich nach außen. Hastig wollte Bitzos zurückkehren, doch er rutschte auf den Scherben der Speicherröhren aus.
    „Kommandant!" kam Wertzigs Warnruf.
    Bitzos verlor endgültig den Halt und fiel vornüber auf den zurückweichenden Beritzog. Noch im Fallen schrie er Wertzig zu: „Landen Sie, egal, was passiert." Er schlug auf.
    Als er nach weniger als zehn Minuten wieder regeneriert war, stürmte er sofort auf den Kommandostand hinauf. Die Werft füllte die noch intakten Bildschirme jetzt fast vollständig aus. Das fremde Raumschiff war deutlich zu sehen. Selbst auf diese Entfernung wirkte der kugelförmige Körper imponierend. Allerdings, dachte Bitzos, würden die Regenerierten mit einer unter Umständen noch auf der Werft weilenden Besatzung kurzen Prozeß machen.
    Wertzig gab die ungefähre Zeitspanne bis zur eigentlichen Landung bekannt. Zum erstenmal fühlte Bitzos schwache Bedenken. Gleichgültig, wie hart der Aufschlag sein würde, die gesamte

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