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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ist an die anderen Schiffe weiterzugeben. Sobald alle Besatzungsmitglieder ihre Regeneration beendet haben und bewaffnet sind, greifen wir das große Kugelschiff an und erobern es."
    „Und was ist mit den Aufräumungsarbeiten?" erkundigte sich Beritzog hartnäckig.
    Bitzos warf ihm nur einen mitleidigen Blick zu und versuchte, sich seinen Weg aus der Zentrale zu bahnen. Über ihm klaffte ein meterbreiter Spalt in der Decke, durch den das Licht der Werftbeleuchtung hereindrang.
    Am verschütteten Eingang zur Zentrale stieß Bitzos auf drei Raumfahrer, die einen Tragkorb mit Waffen eingesammelt hatten. Bitzos rüstete sich mit zwei Projektilwaffen aus, deren Gewicht ihn dazu zwang, sein Tempo zu verlangsamen.
    „Bringt den Korb in die Zentrale!" befahl er den drei Regenerierten. „Dort sind noch alle unbewaffnet."
    Bitzos kümmerte sich nicht länger um die Vorgänge in der Zentrale, sondern trat auf den Gang hinaus.
    Etwa zehn Meter von ihm entfernt hatte sich die Decke abgehoben und ragte in die Maschinenräume des Schiffes. Die Seitenwände bestanden nur noch aus rostigem Drahtgeflecht. Die Füllung bedeckte als grauer Staub den Boden des Ganges, der voller Risse war. Vorsichtig, weil er keine Zeit für eine weitere Regeneration verlieren wollte, bewegte sich Bitzos über den tückischen Untergrund hinweg. Am anderen Ende des Ganges kletterte eine Gruppe von Bewaffneten aus einem halbverschütteten Schacht.
    Sie warteten, bis Bitzos bei ihnen war.
    „Wir sammeln uns im Freien!" rief Bitzos ihnen zu. Er dachte keinen Augenblick daran, daß er sein Leben nur einem Wunder verdankte, denn niemand unter den Regenerierten hatte im Ernst damit gerechnet, daß es auf der Werft eine atembare Atmosphäre geben könnte. Selbst die Fähigkeit der ununterbrochenen Zellregeneration hätte Bitzos und seine Begleiter nicht vor dem Tod retten können, wenn nach dem Aufprall der Schiffe der Sauerstoff aus den Räumen ins Vakuum entwichen wäre.
    Außerdem waren die Raumfahrer aus dem Ollus-System so von ihrem Erfolg berauscht, daß sie einfach nicht daran dachten, daß sie noch von irgendwelchen Umständen aufgehalten werden konnten.
    Für Bitzos war eine verbogene und ausgeglühte Verstrebung, unter der er sich hindurchzwängen mußte, um endgültig aus dem Wrack zu kommen, eher ein Triumphbogen als der Beweis ungenügender technischer Perfektion.
    Die Pyramidenschiffe waren in Abständen von je einem Kilometer auf der Oberfläche von KA-preiswert aufgeschlagen. Drei dunkle Rauchwolken stiegen zum Himmel der Luftglocke empor.
    Bitzos erkannte, daß sich weit über die Hälfte der Raumfahrer bereits außerhalb der Wracks versammelt hatte. Eines der Schiffe war noch vor dem Aufschlag in zwei Hälften gebrochen. Wie der Kegel eines Vulkans ragte das aufgesprungene Heckteil dieses Raumers vor Bitzos in die Höhe.
    Bitzos zerrte einen Leichtmetallkasten aus den überall verstreuten Trümmern und rannte einige hundert Meter von der Aufschlagstelle seines Schiffes hinweg. Dort bestieg er den Kasten und gab den Umstehenden seine Befehle. Es dauerte nicht lange, bis sich fast alle Regenerierten um ihn versammelt hatten. Für Bitzos war es ein erhebender Anblick, fünfzehnhundert Angehörige seines Volkes auf der glänzenden Metalloberfläche der Reparaturwerft stehen zu sehen. Und noch erhebender war es für ihn, über sie alle hinwegblicken zu können. Das war sein gutes Recht, denn ohne seine überragenden Fähigkeiten und Kenntnisse wäre es ihnen nie gelungen, ihr Ziel zu erreichen.
    Befriedigt registrierte Bitzos, daß fast alle Raumfahrer bewaffnet waren. Wie er gehofft hatte, waren während der Landung - Bitzos zögerte keinen Augenblick, ihrem Schiffbruch diese schmeichelhafte Bezeichnung zu verleihen - kaum Handfeuerwaffen zerstört worden.
    Hinter den Wracks erblickte Bitzos einen Teil der riesigen Werftanlagen. Wenn er sich auf dem Metallkasten umdrehte, konnte er sein neues Schiff sehen, das wie ein Gebirge in der Ferne aufragte.
    Wertzig tauchte vor Bitzos auf. Er hielt ebenfalls zwei Waffen in den Händen und zielte damit spielerisch zum Kugelschiff hinüber. Bitzos begriff, daß es überflüssig war, die Regenerierten durch eine Rede anzufeuern. Er hob nur den Arm und zeigte in die Richtung des großen Schiffes.
    Mit einem Triumphgeschrei aus fünfzehnhundert Kehlen setzte sich die Armee der Regenerierten in Bewegung. Bitzos kletterte von seinem Kasten und stürmte über das Landefeld hinter ihnen nach.
     
    *
     
    Zehn

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