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0251 - Die Armee der Biospalter

Titel: 0251 - Die Armee der Biospalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minuten nach dem Aufprall der drei Pyramidenschiffe sagte Gucky zu den gespannt beobachtenden Männern: „Es sieht so aus, als wären die Besatzungen nur für wenige Minuten bewußtlos gewesen und kämen jetzt wieder zu sich."
    Mit einem Ruck drehte sich Rhodan auf seinem Sitz um. „Du willst doch nicht im Ernst behaupten, daß dort drüben noch jemand am Leben ist, Kleiner?"
    Eine weitere Minute später mußte Rhodan zugeben, daß die Information des Mausbibers zutraf, denn auf dem Bildschirm, der einen vergrößerten Teilausschnitt der Unglücksstelle zeigte, sah er mehrere Gestalten aus den Trümmern hervorklettern.
    Es waren krummbeinige, entfernt menschenähnliche Wesen von etwa einem Meter Größe. Rhodan sah, daß sie lange und dünne Hälse besaßen. Der gnomenhafte Charakter der fremden Raumfahrer wurde durch ihre Kugelköpfe und den gekrümmten Rücken noch verstärkt. Rhodans Blicke wandelten zu einem anderen Bildschirm. Da sah er, daß Kalak eine ganze Kolonne Rettungswagen in Bewegung gesetzt hatte, die sich bereits auf die Absturzstelle zu bewegten.
    Sofort gab Rhodan einem Funker den Befehl, sich mit dem Paddler auf jeden Fall in Verbindung zu setzen. Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die Stimme des Ingenieurs hörbar wurde. Rhodan ließ das Gespräch über sein Platzmikrophon umleiten.
    „Es ist besser, wenn Sie sofort umkehren, Kalak", empfahl Rhodan dem Strukturläufer. „Dort drüben scheint etwas im Gang zu sein."
    „Das hoffe ich!" stieß Kalak hervor. „Ich habe bereits sämtliche Robot-Kolonnen beauftragt, sich um die Wracks zu kümmern."
    Rhodan gab sich Mühe, angesichts dieses Arbeitseifers ruhig zu bleiben. Es kam darauf an, Kalak möglichst schnell die Gefahr begreiflich zu machen, in die er sich begab.
    „Wir müssen den Schutzschirm wieder einschalten, sobald die Fremden sich der CREST nähern", erinnerte Rhodan. „Es ist besser, wenn Sie vorher an Bord kommen."
    Aus den Lautsprechern des Normalfunks kam ein genießerischer Schnalzer. Rhodan vermochte sich vorzustellen, wie der Ingenieur in seinem blütenweißen Overall am Steuer eines Montagefahrzeuges hockte und voller Begeisterung auf die abgestürzten Schiffe zufuhr.
    „Ganze Berge von Arbeit warten auf mich", sagte Kalak.
    Inzwischen hatten sich etwa fünfzehnhundert Zwerge in der Nähe der Pyramidenschiffe versammelt, wie Rhodan auf dem vergrößerten Bild erkennen konnte. Die meisten trugen seltsam geformte Waffen.
    „Wie sieht es aus, Gucky?" wandte sich Rhodan an den Mausbiber.
    „Argh, argh!" machte der Mutant. Solche Geräusche entstanden immer dann, wenn Gucky versuchte, menschliches Gelächter nachzuahmen.
    „Das ist keine Antwort", verwies Rhod an den Mausbiber.
    „Argh! Sie wollen ... argh, argh ... die CREST... argh, argh, argh ... erobern!"
    Gucky hielt seine Pfoten vor dem Bauch verschränkt und bebte vor Lachen.
    „Wie ist es möglich, daß sie den Absturz ihrer Schiffe überlebten?" fragte Atlan.
    „Ich muß warten, bis ich etwas darüber erfahren kann", sagte Gucky, wieder ernster werdend. „Auf jeden Fall ist es eine arrogante Bande, die vor nichts zurückschreckt."
    Rhodan wurde von den Geschehnissen, die auf den Bildschirmen sichtbar wurden, abgelenkt. Kalak hatte seine Fahrzeugkolonne zum Halten gebracht. Er schien erkannt zu haben, daß die Streitmacht von fünfzehnhundert fremden Raumfahrern nicht beabsichtigte, ihre Schiffe in Reparatur zu geben. Rhodan benutzte die Unentschlossenheit des kosmischen Ingenieurs zu einem weiteren Funkgespräch mit Kalak. „Kehren Sie um, solange noch Zeit ist!" forderte Rhodan den Strukturläufer auf. „Ich möchte nicht, daß Sie dort draußen in einen Kampf verwickelt werden. Wir wissen inzwischen, daß die Fremden unser Schiff erobern wollen."
    Aus den Lautsprechern kam ein enttäuschtes Knurren. „Diese Wesen bedeuten keine Gefahr für Ihr Schiff", sagte Kalak. „Trotzdem werde ich umkehren. Vielleicht können wir durch Verhandlungen erreichen, daß sie mir die Erlaubnis zur Reparatur ihrer Schiffe geben."
    „Ich fürchte, daß es dort nichts mehr zu reparieren gibt", meinte Rhodan.
    „Aus den Trümmern dreier Schiffe läßt sich mindestens ein brauchbares Schiff herstellen", verteidigte Kalak seine Pläne. „Fehlende Teile könnte ich in den Werkstätten der Werft anfertigen lassen."
    Rhodan sah, wie die zwergenhaften Raumfahrer sich in Bewegung setzten.
    Im Marschtempo drangen sie in Richtung zur CREST III vor.
    „Sie kommen!" rief Rhodan.

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