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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und streckte die Hände mit gespreizten Fingern aus.
    Blitze zuckten durch die Halle und schufen irrlichternde Schattenbilder an den Wänden.
    »Fahr zur Hölle, denn die Welt der Menschen ist nicht für dich gemacht …«
    ***
    »Der Angriff auf Caermardhin wird nicht sein einziger Schlag bleiben«, sagte Merlin.
    Inspektor Kerr legte die Stirn in Falten. Angriff auf Caermardhin … verdrehte Merlin das nicht? Er hatte doch Leonardo angegriffen und dieser zurückgeschlagen …
    »Im Endeffekt ist es dasselbe wie ein Angriff«, sagte Merlin. »Ein Gegenangriff. Aber er wird mehr tun. Er wird Zamorra vernichten wollen, weil er mit dessen Rückkehr rechnen muß, wie ich selbst damit rechne.«
    »Das klingt beruhigend und beunruhigend zugleich«, spottete Kerr. »Und wenn ich genau überlege, gibt es nur einen Punkt, an dem es ihm gelingen kann. Die Antarktis. Die Blaue Stadt.«
    Merlin nickte.
    »Er wird versuchen, den Materietransmitter in seine Hand zu bekommen. Damit kann er Zamorras Rückkehr verhindern. Du wirst zur Blauen Stadt springen und Saris warnen, ihm auch helfen.«
    Kerr zuckte mit den Schultern.
    »Ich frage mich, ob ich eine große Hilfe sein werde«, sagte er. »Wenn Leonardo sogar mit dir fertig wird«, er grinste schwach, als er Merlins Stirnrunzeln sah. Der alte Zauberer reagierte mit Unwillen auf Kerrs Bemerkung. War er etwa eitel und vertrug die Kritik nicht?
    »Weder Saris noch ich werden viel gegen ihn ausrichten können«, fuhr Kerr fort. »Wenn Leonardo es wirklich auf den Transmitter abgesehen hat, ist es wohl am besten, wir sprengen das Ding in die Luft. Verteidigen können werden wir es gegen ihn nicht.«
    »Du wirst den Materiesender nicht zerstören«, befahl Merlin. »Denn Zamorra kehrt zurück. Dazu braucht er ihn – so oder so. Tu, was in deiner Macht steht, aber hindere Leonardo an allem, was er plant!«
    Kerr grinste wieder. »Ich bin die Maus, die der Katze die Schelle umbindet, nicht wahr? Vielen Dank, Merlin.«
    Aber er wußte, daß er es tun würde. Nicht, um Merlin zu gehorchen – er schätzte sein eigenes Leben höher ein als Befehle eines legendenumwobenen Zauberers, der sogar den größten Fehler seines Lebens gemacht hatte und das nicht verkraften konnte. Aber er würde es tun, um Zamorra zu helfen.
    Wenn der noch lebte …
    Und wenn nicht ohnehin am Südpol bereits alles zu spät war …
    ***
    Die Welt der Meeghs …
    »Also doch«, murmelte Zamorra. »Spinnen …«
    Die Meeghs waren Spinnenwesen.
    Geahnt hatte er es schon lange. Die Form ihrer Dimensionsschiffe war zu charakteristisch. Und seit den letzten Erlebnissen hatte sich diese Ahnung immer weiter gefestigt.
    Und er wußte im gleichen Moment auch, daß die entarteten Meeghs in der Blauen Stadt gewollt oder ungewollt gelogen hatten. Vielleicht hatten sie sich selbst etwas vorgemacht. Geistig mochten sie sich den anderen entfremdet haben, körperlich jedoch nicht.
    Auf annähernd menschlichen Körpern saßen riesige Insektenköpfe. Spinnenköpfe, um genau zu sein. Drei Armpaare saßen untereinander, von denen nur das oberste kräftig ausgebildet war. Die beiden darunterliegenden waren verkrüppelt und wurden nicht benutzt.
    Der Körper war über und über mit schwarzen Borstenhaaren besetzt. Die Augen funkelten rot. Aus der Stirn ragten Fühler hervor, die sich in ständiger Bewegung befanden und damit spinnen-untypisch waren. Auch unter den Schattenschirmen waren sie nie zu sehen gewesen, im Gegensatz zu den zusätzlichen Armpaaren, die zumindest bei bestimmten Lichtverhältnissen Schatten warfen. Über die Fühler, begriff Zamorra jäh, verständigten sich die Meeghs mit ihren Gedankenbildern … Sie pendelten und schwangen im gleichen Rhythmus wie die Kristallgitter.
    Nicole atmete hörbar und gepreßt.
    »Warum«, fragte Zamorra. »Warum enthüllst du uns dieses streng gehütete Geheimnis?«
    Der MÄCHTIGE kicherte hohl.
    »Warum sollt ihr es nicht erfahren? Ich habe doch noch viel mit euch beiden vor … und dazu haben wir ein paar tausend Jahre Zeit, aber wenn wir zusammenarbeiten sollen, müßt ihr zumindest über alles Wesentliche informiert sein.«
    »Zusammenarbeiten? Wovon träumst du eigentlich nachts?« fragte Zamorra schroff. Langsam gewann er seine Fassung wieder. Er zwang sich, an den Spinnenmenschen vorbei zu sehen. Sie wirkten furchterregender als unter ihren Schattenschirmen. Da hatte man wenigstens noch die Illusion, es mit getarnten Menschen zu tun zu haben. Diese Spinnenwesen

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