0252 - Satans Schattenspiele
huschte er durch die gewundenen Gänge des Dämonenraumschiffes …
***
»Eine leere Hülle?« stieß Nicole hervor.
»Nein«, sagte der MÄCHTIGE. » Seht ihr nicht die Flamme? «
Nicole nickte.
Von dem Meegh war nicht mehr als Staub übriggeblieben. Der MÄCHTIGE zeigte sich davon unberührt. »Sie sind keine leeren Hüllen. In ihrem Innern befindet sich schwarzmagische Energie. Ihr saht sie, als sie soeben verpuffte. Dieser Meegh ist zerstört. Versteht ihr nun, weshalb ihr Denkvermögen beschränkt ist? Warum sie keine Eigeninitiative entwickeln können? Warum sie keine Erfindungen machen, sondern nur übernehmen?«
Zamorra nickte. Ja, das war die Erklärung. Jetzt wurde ihm vieles klarer, was ihm früher unbegreiflich gewesen war. Und auch jetzt war es noch schwer zu verstehen.
Schwarzmagische Energie, zu einem Wesen zusammengeballt, das existierte, aber nicht lebte und deshalb auch keine Angst vor dem Tod besaß. Und dadurch weder Lebewesen noch Roboter … Schwarzmagische Kraft, durch die Chitinhülle zusammengehalten …
»Jahrtausende lang«, fuhr der MÄCHTIGE fort, »bedienten wir uns der Meeghs als unsere Diener. Sie erfüllten unsere Befehle. Doch inzwischen gehen unsere Pläne weiter. Die Meeghs sind überfordert. Sie müssen einem neuen Hilfsvolk weichen. Euch …«
»Niemals!« schrie Nicole.
Zamorra preßte die Lippen zusammen. Er sagte nichts. Er fragte sich nur, wie das Volk der Meeghs entstanden war. Eine Laune der Natur, oder hatten da andere Kräfte mitgespielt? Und – wer waren die MÄCHTIGEN? Welche Rolle spielten sie in diesem großen Dämonenspiel?
Wenn sie die Meeghs kontrollierten, vor denen ganze Welten zitterten, wenn sie sie nur als primitive Helfer benutzten – wie stark waren sie dann selbst? Was bezweckten sie? Bisher hatte dieser MÄCHTIGE nur Andeutungen gemacht. Ein großes Rätsel war gelöst, ein anderes wurde dafür immer größer.
Er fragte den MÄCHTIGEN danach. »Das«, sagte der Froschköpfige, »werde ich euch später mitteilen. Zunächst muß ich eurer vollkommen sicher sein.« Er winkte den Meeghs, die Zamorra und Nicole festhielten. »Bringt sie zur Blutumformung«, befahl er.
Nicole begann heftig um sich zu schlagen. Zamorra rührte sich nicht, bis die Meeghs ihn vorwärts zerrten. Er suchte nach einer Möglichkeit, zu entkommen, aber er fand sie nicht. Es gab keine Chance mehr.
Das kreisförmige Schott öffnete sich. Die Meeghs zerrten Zamorra aus der Zentrale in den Korridor.
Im nächsten Moment erfolgte ein wütendes Knurren. Ein dunkler Körper fegte durch die Luft, verbiß sich im Nacken eines der Spinnwesen. Der Meegh pfiff schrill, als die Wolfszähne in seine Chitinhülle krachten, die jetzt nicht mehr durch den Schattenschirm geschützt wurde. Im gleichen Moment reagierte Zamorra. Mit einem Griff hielt er die Strahlwaffe des Angegriffenen in der Faust, mit der er sich mittlerweile auskannte. Er entsicherte sie, und ehe der andere Meegh reagieren konnte, feuerte Zamorra. Der Strahl traf auf kürzeste Distanz.
Die Hitzewelle schlug Zamorra noch entgegen und ließ Brandblasen auf seiner Haut entstehen. Der Meegh löste sich unter der Strahlenenergie auf.
Der andere lag am Boden und preßte drei Hände auf die Wunde, die der Wolf gebissen hatte. Fenrir sprang bereits Nicoles Wächter an. Zamorra folgte dem Wolf. Er begriff zwar nicht ganz, woher Fenrir kam, aber der Wolf war die Rettung.
Doch noch ehe sie gemeinsam über die beiden Meeghs herfallen konnten, geschah etwas anderes.
Sie leuchteten hell und golden auf.
Unwillkürlich verharrte Zamorra und wartete ab, was weiter geschah. Er sah, wie auch die Meeghs in den Pilotensesseln von dem goldenen Licht eingehüllt wurden. Etwas streifte ihn, das ihn an Ansu Tanaar erinnerte. Dann war es vorbei.
Die Meeghs lösten sich auf. Auch der Verwundete zerfiel zu Staub.
Zamorra fing die taumelnde Nicole auf, während er hinter Fenrir die Zentrale wieder betrat. Er richtete die erbeutete Waffe auf den MÄCHTIGEN.
»Ich glaube«, sagte er, »du bist jetzt ein OHNMÄCHTIGER.«
Der Grünschuppige starrte ihn finster an.
***
Die Blaue Stadt …
Die zuckenden Blitze woben eine Wand zwischen Saris und Leonardo. Der Lord ahnte, daß er nicht viel mehr gegen Leonardo ausrichten konnte. Er hoffte, die magische Barriere würde den Montagne fernhalten. Es war seine einzige Möglichkeit, den Transmitter zu verteidigen.
Leonardo grinste tückisch.
»Das hilft dir nicht viel«, sagte er. »Willst
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