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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geben«, sagte Leonardo. »Und zwar richtige Antworten. Vielleicht – erleichtere ich dir dann sogar deine Gefangenschaft.«
    Fast hätte Monica aufgelacht, dabei war es ihr gar nicht zum Lachen. Als ob Leonardo auch nur daran denken würde, es ihr etwas leichter zu machen …
    »Daß Zamorra sich in einer anderen Dimension befindet, weiß ich«, sagte Leonardo. »Was ich von dir wissen will, ist: Wo genau befindet er sich, und wie kann ich ihn abfangen, wenn er zurückkehrt?«
    Monica starrte ihn an.
    »Du willst ihm eine Falle stellen?« stieß sie hervor. »Hast du solche Angst vor ihm, daß du ihm nicht in ehrlichem Kampf gegenübertreten kannst?«
    Doch zu ihrer Überraschung ließ Leonardo sich nicht provozieren. In seinem Gesicht zuckte kein Muskel.
    »Du weigerst dich also, mir Auskunft zu geben?«
    Monica sah ihn an. Tausend Gedanken durchrasten sie. Sie empfand Angst. Was würde er mit ihr anstellen, wenn sie sich weigerte? Sie töten? Foltern? Anderweitig unter Druck setzen?
    Dennoch … sie konnte und wollte Zamorra doch nicht verraten. Soviel war ihr, die eigentlich selten mit Zamorra zu tun hatte, inzwischen klar geworden, daß hier ein Schreckgespenst aus tiefster Vergangenheit wieder zu neuem Leben erwacht war, teuflischer als je zuvor. Ein Gegner, der selbst einen Mann wie Zamorra in ernsthafte Schwierigkeiten bringen konnte, wenn man ihm nur die geringste Chance bot.
    Und das wollte sie nicht.
    »Nein«, sagte sie. »Von mir wirst du nichts erfahren. Niemals.«
    Sie erwartete, daß Leonardo jetzt den Befehl geben würde, sie in die garantiert noch existierende Folterkammern schleifen zu lassen. Doch er tat es nicht!
    Er grinste nur!
    »Ich lasse dir Zeit, darüber nachzudenken«, sagte er. »Du kannst es mir jederzeit verraten, solange ich es nicht auf andere Art und Weise herausgefunden habe, wie ich Zamorra bei seiner Rückkehr in eine Falle locken kann … Habe ich es aber erst einmal herausgefunden, dann …«, und dabei sah er das Mädchen eindringlich an.
    Monica preßte die Lippen zusammen. »Was dann?« fragte sie.
    »Du wirst es erleben und deine jetzige Weigerung verfluchen«, sagte Leonardo kühl und klatschte in die Hände. »Bringt sie zurück.«
    Er lehnte sich zurück.
    Monica Peters fror, als sie zwischen den Skelett-Kriegern zurück ging. Daß Leonardo nur andeutete und seine Drohung nicht eingehend erläuterte, machte sie nur noch schrecklicher.
    Aber sie konnte Zamorra doch nicht in die Hände dieses Unheimlichen spielen …
    Im Gegenteil. Sie mußte versuchen, ihn zu warnen … unbedingt!
    Mit der Kraft ihrer und Uschis Gedanken!
    ***
    Im zeitlosen Sprung erreichte Inspektor Kerr die Yacht, die vor Sardinien im Meer dümpelte. Als Druide vermochte er sich auf diese Weise durch die Kraft seines Willens über große Distanzen zu bewegen, vorausgesetzt, er war dabei selbst in körperlicher Bewegung. In Merlins Burg verschwand er und tauchte auf der Yacht wieder auf, deren Standort Merlin ihm zuvor genau beschrieb.
    Schwankende Schiffsplanken waren noch nie Kerrs Fall gewesen. Er sah sich auf dem Deck um. Niemand zu sehen!
    Mit fünf Leuten sollte sie besetzt sein – die Peters-Zwillinge und ihre Studienkollegen, die sich einen Urlaubstrip durch sonnige Gefilde leisteten.
    Der Scotland-Yard-Inspektor, dem man sein magisches Erbe nicht ansah, orientierte sich. Dann bewegte er sich langsam vorwärts. Die Yacht bewegte sich, schaukelte leicht, und Kerr taumelte. Er hielt sich fest.
    Die Sonne stand niedrig. Es war undenkbar, daß sich um diese nicht mehr so heiße Tageszeit alle fünf jungen Leute zugleich unter Deck befanden! Hier stimmte etwas nicht!
    »Hallo?« rief Kerr.
    Es gab keine Antwort.
    Das ungute Gefühl in ihm wuchs. Drohte Gefahr? Er preßte sich an den Kajütenaufbau und sah sich wieder um. Da war nichts …
    Er dachte wieder daran, wie Leonardo ihn abgefangen hatte, als er das Château Montagne im zeitlosen Sprung verließ, um Merlin aufzusuchen. Erst nach einiger Zeit und etlichen Schwierigkeiten und Kämpfen hatte er wieder entweichen können.
    Konnte es sein, daß Leonardo auch hier auf der Yacht zugeschlagen hatte? Und wenn – auch am Südpol, wo Lord Saris in der Blauen Stadt den Transmitter unter Kontrolle hielt?
    Aber es gab an Bord keine Zeichen eines Kampfes. Kein Blut. Nur diese unheimliche, bedrückende Abendstille.
    Kerr stieß sich von der Aufbauwand ab.
    Im nächsten Moment flog neben ihm die Tür auf. Eine dunkle Gestalt stürmte heraus. Kerr

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