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0252 - Satans Schattenspiele

0252 - Satans Schattenspiele

Titel: 0252 - Satans Schattenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verriet ihnen etwas. Sie sahen nur, daß Leonardo längst damit begonnen hatte, mit Hilfe seiner Schwarzen Magie das Château umzuformen. Die Räume, die er benötigte, sahen plötzlich aus, so wie sie im finstersten Mittelalter ausgesehen hatten – mit wenig Komfort, ohne Elektrizität und ohne all die anderen Annehmlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
    »Mitkommen!« schnarrte der Krieger, der seine Schwertspitze vor Monicas Hals hielt. »Sofort!«
    Immer wieder fragten die beiden Mädchen sich, wie die Krieger sprechen konnten. Sie waren Skelette, nicht mehr. Untote, die Schwarze Magie mit einem äußerst unheiligen Scheinleben erfüllte. Dabei waren sie unglaublich stark. Ein Angriff war sinnlos, wie der gerade stattgefundene Ausbruchsversuch zeigte.
    Das Mädchen mit dem Stirnband nickte.
    Das Schwert sank herab. Zögernd setzte sich Monica in Bewegung. Uschi wollte sich ihr anschließen, wurde aber zurückgestoßen. »Nur sie«, schnarrte der Anführer der Skelett-Krieger. Ein paar Hundert von ihnen mußten sich im Château Montagne aufhalten.
    »Was habt ihr mit ihr vor?« schrie Uschi. »Paß auf dich auf, Moni!«
    Das massive Tor schlug zu. Uschi blieb allein in dem Kerkerzimmer zurück, in dem früher wahrscheinlich einmal Gäste beherbergt worden waren. So genau wußte Uschi es nicht. Die beiden Schwestern befanden sich erst zum zweiten Mal im Château – zum ersten Mal waren sie vor ein paar Tagen kurz zur »Einsatzbesprechung« hier gewesen, aber nur für ein paar Stunden, sonst hatten sie mit Zamorra immer in Deutschland zusammengearbeitet.
    Monica Peters wurde durch die Korridore und über Treppen geführt. Immer wieder hielt sie nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau – aber da war nichts zu machen. Überall waren Skelett-Krieger, entweder mit irgendwelchen Arbeiten beschäftigt, oder sie lungerten nur einfach so herum.
    Das Mädchen fragte sich, was diese Aktion zu bedeuten hatte. »Werde ich zum Verhör oder zur Hinrichtung geführt?« fragte sie bissig, erhielt aber keine Antwort.
    Dann wurde sie übergangslos in einen großen, saalartigen Raum gestoßen.
    Plötzlich kannte sie sich wieder aus. Hier waren Uschi und sie direkt nach ihrer Entführung gewesen, nur der Weg zur Zelle war diesmal ein anderer. Das Schloß, die ehemalige Trutzburg des Menschenverächters Leonardo, erst viel später von Zamorra übernommen, war ein Kaninchenbau mit tausend Gängen und Möglichkeiten, von einem Teil des mehrflügeligen Gebäudes zum anderen zu gelangen.
    Am Ende des Saales erhob sich auf einem dreistufigen Podest der mächtige Knochenthron Leonardos. Unwillkürlich erschauerte Monica. Sie wußte, daß diese zusammengefügten Knochen und Schädel keine Plastik-Attrappe eines Scherzartikel-Ladens waren, sondern echt – und daß die Menschen, deren Gerippe hier verbaut worden waren, erst vor kurzer Zeit den gewaltsamen Tod unter den Waffen der Skelett-Krieger fanden …
    Es war Monica keine große Hilfe, daß sie die Toten nicht kannte, daß es für sie völlig Fremde waren. Immerhin waren Menschen ermordet worden, nur um Leonardo den Thron zu errichten …
    Da saß er und winkte. »Näher!« befahl er laut.
    Eine hochgewachsene, muskulöse Gestalt mit schwarzem Haar und stechenden Augen, das Gesicht schmal und hakennasig, irgendwie gar nicht zu dem stattlichen Körper passend. Die Stimme klang krächzend und arrogant.
    Langsam legte Monica die letzten Meter zurück und blieb stehen. Hinter ihr klapperten und rasselten die Skelett-Krieger in ihren Landsknecht-Rüstungen.
    Leonardo beugte sich leicht vor. Er starrte das nackte Mädchen an, musterte den schlanken, sonnengebräunten Körper mit den langen Beinen und den kleinen, festen Brüsten, das fein geschnittene Gesicht. Monica war wie ihre Schwester alles andere als prüde und war stolz genug auf ihren Körper, um ihn gern nackt zu zeigen – aber Leonardos Blick ließ sie frösteln. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich wirklich nackt.
    »Warum hast du mich rufen lassen?« fragte sie, allen Mut zusammennehmend. »Willst du mich schänden?«
    Leonardo lachte leise und spöttisch.
    »Nein«, sagte er. »Zumindest im Augenblick habe ich Wichtigeres zu tun. Doch du kannst froh sein, daß meine Krieger – Skelette sind …«
    Monica erschauerte erneut, sie wagte kaum, sich vorzustellen, was diese groteske Soldateska ihr und ihrer Schwester antun würde, wenn die Krieger aus Fleisch und Blut beständen …
    »Du brauchst mir nur Antworten zu

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