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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nach, das ihn leitete.
    »Nach Norden.«
    ***
    Irgendwo im Randgebiet einer Wüste, unweit einer breiten Überlandstraße, lagen fünf reglose Körper im Sand. Vier Menschen und ein Wolf. Sie bewegten sich auch nicht, als die Sonne höher stieg. Auf ihren Körpern lag weißer Reif. Dampf stieg auf.
    Sie waren tiefgefroren.
    Jetzt, da die Tageshitze einsetzte, begannen sie aufzutauen.
    Unter normalen Umständen hätten sie tot sein müssen. Menschliche Technik war noch lange nicht soweit, eingefrorenes Leben beim Auftauen am Leben zu erhalten – von primitivsten Zellstrukturen einmal abgesehen. Der alte Traum von Zukunftsromanautoren, die Helden im Kälteschlaf zu halten, war auch im Jahr 1983 nicht mehr als ein Traum.
    Aber hier war keine menschliche Technik im Spiel, weder beim Einfrieren noch beim Auftauchen.
    Die vier Menschen und der Wolf waren von einem Gefrier-Strahl der Meeghs getroffen worden, von einer neu entwickelten Waffe, die jetzt nie mehr zum Einsatz kommen würde. Ihre Lebensfunktionen wurden einfach angehalten. Und jetzt tauten sie auf – und würden leben, obgleich kein aufwendiges technisches System ihr Erwachen kontrollierte.
    Je höher die Temperatur stieg, desto schneller ging das Auftauen vor sich. Das Leben wartete auf Bill Fleming, Balder Odinsson, Gryf, Teri und Fenrir – wenn nicht in letzter Minute noch etwas geschah .
    Langsam verdampften die Eiskristalle …
    ***
    Lord Bryont Saris strich sich durch das dunkle Haar. »Warum leben wir eigentlich noch?« fragte er dumpf und sah sich in der Halle um. »Hat er uns wirklich nur vergessen, oder steckt da eine ganz besondere Teufelei hinter? Zuzutrauen wäre es ihm.«
    »Ich glaube, ich spinne«, sagte Petra Gonzales. »Das darf doch alles nicht wahr sein …«
    »Ist es aber«, sagte Inspector Kerr. »Sie werden sich damit abfinden müssen, daß diese übersinnlichen Erscheinungen existieren.«
    »Wir müssen ’runter«, sagte Saris. »Ich muß wissen, was der Bursche angestellt hat.«
    »Ich komme mit«, entschied die Archäologin. »Diesmal sperren Sie mich nicht aus, Lord …«
    »Ist wahrscheinlich auch nicht mehr erforderlich. Ich ahne Böses«, sagte der Lord. Er stürmte die breite Treppe hinunter. Petra Gonzales folgte ihm.
    Sie befanden sich im Zentrum der Blauen Stadt, siebzig Meter tief unter dem Eis. Von der Südpol-Kälte war hier unten nichts zu spüren. Obwohl die Blaue Stadt in ihrer gesamten Ausdehnung unbewohnt war, lebte sie auf geheimnisvolle Weise. Die Wissenschaftler, die sie durchstöberten und zu erforschen versuchten, brauchten sich jedenfalls nicht warm anzuziehen. Eine geheimnisvolle Übertechnik, die vierzigtausend Jahre alt war, sorgte für annehmbare Temperaturen.
    Und das war längst nicht alles ..
    Im Keller dieses Gebäudes befand sich der große Saal mit den Ringmaschinen des Materietransmitters. Über ihn wurde das künstliche Weltentor gesteuert, das der Zamorra-Crew die Rückkehr aus der Meegh-Dimension ermöglichen sollte. Lord Bryont Saris war dazu ausersehen, diesen Transmitter zu kontrollieren und vor fremdem Zugriff zu schützen. Sowohl Zamorra als auch Bill Fleming wußten nur zu gut, wozu Wissenschaftler fähig waren, denen fremde technische Geräte in die Finger gerieten. Und wenn auch nur eine Kleinigkeit beschädigt wurde, war alles aus …
    Deshalb hatte Saris nicht einmal die Leiterin der Forschungsexpedition, eben jene Petra Gonzales, in den Maschinensaal gelassen.
    Und dann war plötzlich der Sohn der Hölle erschienen. Leonardo de Montagne, der in der Zeit der Kreuzzüge lebte und den der Teufel geholt hatte. Der Montagne war wieder da, lebte sein zweites Leben – und zwang den Lord, den Transmitter freizugeben. Während Saris, Gonzales und auch der von Merlin entsandte Druide Kerr noch kämpften, eroberte Leonardo die Kontrollen und stellte irgend etwas damit an. Dann verschwand er so überraschend wieder, wie er gekommen war …
    Saris stürmte in den Saal und zur Kontrolle, warf sich förmlich in den großen, gepolsterten Drehstuhl. Seine Finger glitten über die Schaltungen, ohne sie zu berühren. Offenbar war nichts beschädigt.
    Was also hatte Leonardo hier getan?
    Die Archäologin baute sich neben Saris auf und sah ihm zu. Sie sprach ihn nicht an. Aufmerksam musterte sie die Schalter und Instrumente.
    Saris beugte sich leicht vor. Jetzt endlich berührte er einige der Schaltflächen.
    »Speicherabruf«, sagte er erklärend. »Zurück um eine halbe Stunde,

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