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0253 - Todesurteil für Zamorra

0253 - Todesurteil für Zamorra

Titel: 0253 - Todesurteil für Zamorra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Speed-Vorlauf.«
    Kontrolleuchten flackerten. Auf einem schmalen Bildschirm erschienen Schriftzeichen, die der Archäologin unbekannt waren. Saris las sie wie die Zeitung.
    Seine Stirn runzelte sich. Die Augen wurden schmal.
    »Verdammt«, stieß er hervor.
    Ihre Hand legte sich auf seine Schulter. »Was ist los, Lord?«
    »Dieser heimtückische Hund«, knurrte Saris. »Er hat … ich glaube, er hat ihn umgebracht!«
    »Wen? Meine Güte, lassen Sie sich doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!«
    Saris schaltete schon wieder und rief neue Daten ab. Dann lehnte er sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Nein, er hat sie alle lebend herübergeholt«, sagte er wie zu sich selbst. »Sein Glück … ich glaube, ich würde ihn bis ans Ende der Welt hetzen, wenn er an Zamorra zum Mörder geworden wäre …«
    Petra Gonzales rüttelte ihn. »Lord, können Sie auch mal so sprechen, daß auch andere Leute Ihren Redeschwall verstehen?«
    Saris drehte den Kopf und sah sie an.
    »Leonardo hat mit dem Materiesender Zamorra zurückgeholt in unsere Welt«, sagte er. »Ob seine Mission erfüllt ist oder nicht – er ist wieder hier. Das Raumschiff wurde beim Übergang vernichtet. Ich habe die Einzelheiten«, er deutete auf den wieder erloschenen Schriftzeichenschirm, »verfolgt. Die Insassen leben noch, aber sie sind verstreut worden. Niemand kann erkennen, wo sie sich jetzt befinden.«
    »Und nun?« fragte die Archäologin betroffen. Sie versuchte sich vorzustellen, was das bedeutete.
    »Und nun!« wiederholte Saris. »Nun müssen wir sie finden, ehe Leonardo sie findet. Unser Glück, daß er sich mit den Schaltungen nicht so richtig auskannte. Ihm ist etwas gründlich daneben gegangen. Kommen Sie.«
    Er erhob sich. Mit einem schnellen Griff zu einem Schalter, den Petra nicht sah, setzte er die Anlage außer Betrieb.
    »Sorgen Sie dafür, daß niemand diesen Saal betritt«, warnte der Lord. »Wirklich niemand. Mit diesem Gerät kann man zuviel Unfug anrichten. Wer sich nicht auskennt und nur so damit herumspielt, kann die Weltkugel zerstören. Ich hoffe, Sie begreifen das.«
    »Hm«, machte sie.
    »Nichts hm«, sagte er. »Sie können es mir ruhig glauben, es ist wirklich so.«
    »Also gut«, seufzte sie. »Ich werde die Eingangstür des Hauses zuschweißen lassen.«
    Oben wartete Kerr auf sie. Aufmerksam sah er Saris an.
    »Wir brechen unsere Zelte hier ab«, sagte der Lord. »Kannst du im Direktverfahren zu Merlin springen? Da erzähle ich alles, ich möchte nämlich nicht gern alles zweimal ’runterleiern.«
    »Und …?« Kerr deutete mit einer fragenden Kopfbewegung auf die Archäologin.
    »Sie hat ihre Anweisungen«, brummte Saris. »Komm, Kerr.« Er streckte die Hand aus und ergriff Kerrs Rechte. Der Druide hob entsagungsvoll die Schultern, konzentrierte sich auf sein Ziel und machte den für diesen Vorgang notwendigen Schritt vorwärts.
    Im nächsten Moment gab es Saris und ihn nicht mehr in der Blauen Stadt. Im zeitlosen Sprung waren sie gen Europa verschwunden, um in Wales in einer eigenartigen Burg wieder zu erscheinen.
    In der gleichen Sekunde …
    Petra Gonzales hatte sich inzwischen an derartige Erscheinungen gewöhnt. Unerklärliche Dinge gingen um sie herum vor. Und wenn sie nicht von einem hochstehenden Exekutivagenten der US-Regierung den Befehl erhalten hätte, allen Anweisungen von Personen aus der Zamorra-Crew zu folgen, sie hätte sich einen Teufel um die Forderung des Lords geschert, die Transmitteranlage unbehelligt zu lassen.
    Langsam griff sie zum Funksprechgerät und gab ihre Anweisungen.
    ***
    Château Montagne hatte sich verändert.
    Seit Leonardo de Montagne Zamorras Burg-Schloß in Besitz genommen hatte, wirkte hier düstere Magie. Mehr und mehr der modern eingerichteten Räume verloren ihr Erscheinungsbild und glichen wieder den Kammern und Sälen jener Zeit, als sich die Ritter noch in Turnieren die Lanzen um die Ohren schlugen oder ins Morgenland reisten, um den Heiden die Schädel einzuschlagen, während ihre Burgfräuleins von den zurückbleibenden »Drückebergern« umsorgt wurden.
    Einige von Zamorras Gästezimmern hatten gleichfalls ihre Aussehen verändert und sahen jetzt nicht nur aus wie Gefängniszellen, sondern wurden auch als solche benutzt. Das eigentliche Verlies hatte Zamorra längst unbrauchbar machen lassen, und irgendwo hatte auch die schwarzmagische Kunst eines Mannes wie Leonardo de Montagne ihre Grenzen.
    In den Gefängniskammern gab es keine Fenster

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