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0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt

Titel: 0253 - Vorstoß in die Dunkelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Diagrammstreifen zu.
    Der Epsaler warf einen kurzen Blick darauf - und erstarrte.
    „Nun...?" fragte Rhodan.
    „Typische Ortungskurve für ein größeres Raumschiff, Sir. Unsere Taster müssen es erreicht haben, als es kurz vor dem Eintritt in den Zwischenraum stand. Es wurde nur für zweieinhalb Sekunden angemessen, dann verschwand es wieder."
    „Unser Glück" sagte Rhodan kalt. „Wir können uns keine Verwicklungen leisten, erst recht nicht hier, wo wir die Kräfte unseres Schiffes nicht voll ausspielen können."
    Er wandte sich um und blickte in das Gesicht Atlans. Der Arkonide war von seinem Platz aufgestanden und hatte sich genähert. Er lächelte verzerrt.
    „Die Ungewißheit ist das Schlimmste, Perry. Wer will uns sagen, ob wir nicht längst von anderen Schiffen geortet worden sind. Die Fremden befinden sich vielleicht gerade in einer für unsere Hypertaster toten Zone, das gleiche braucht umgekehrt nicht zuzutreffen."
    „Wir könnten nichts daran ändern, nicht wahr, Atlan?" erklärte Rhodan. „Folglich dürfen wir uns durch solche Möglichkeiten nicht abschrecken lassen. Oder sollten wir deswegen aufgeben?"
    Der Arkonide verzog das Gesicht, als hätte er in einen sauren Apfel gebissen.
    „Als ob ihr Terraner jemals vor Schwierigkeiten zurückgeschreckt wäret! Es ist sinnlos, dir in dieser Hinsicht Ratschläge erteilen zu wollen. Außerdem... „, er lächelte müde, „... finde ich selbst, wir sollten es durchstehen. Wie ich dich kenne, wird Hades nur die erste Hürde in Andromeda sein, die du zu überspringen gedenkst."
    Rhodan lachte trocken.
    „Du hast es erraten. - Rudo, lassen Sie das nächste Linearraummanöver anlaufen!"
    Der Epsaler wandte sich seinem Kontrollpult zu. Er brüllte seine Anweisungen in die Mikrophone, als gelte es, einen Wettkampf zu gewinnen.
    Zehn Minuten später stieß der Schiffskoloß erneut in die Librationszone vor.
     
    4.
     
    Ollok ließ die Waffe sinken und konzentrierte sich auf seine Parafähigkeit. Wie aus weiter Ferne vernahm er die Geräusche, die von den „Botas" ausgingen. Er löste sich in molekularen Nebel auf und glitt in die Wand.
    Das Ungeheuer, das gleich darauf den mit stechenden Dämpfen und Qualm angefüllten Raum betrat, bemerkte nichts mehr von Ollok. Schwerfällig tapste es vorwärts. Die Kontaktalgen hingen gleich zottigen Fellsträhnen an seinem monströsen Körper.
    Das Ungeheuer stieß einen miauenden Laut aus. Links und rechts von ihm begannen schlangenähnliche „Dinger" in den Raum zu kriechen. Sie schnellten sich ruckartig vorwärts, klatschten gegen die Wände und die Aggregate der Nebenschaltstation und ringelten sich teilweise zu verwirrenden Knäueln zusammen.
    Murdill, so war der Name des Wesens, das auf einen Menschen wie ein Ungeheuer aus einem Alptraum gewirkt hätte, wurde von einem guten Dutzend nachfolgender Artgenossen weitergeschoben.
    Seine ungeschlachten Füße versuchten, den schlangengleichen Kampfpflanzen auszuweichen. Das gelang jedoch nicht immer. Murdill strauchelte mehr als einmal. Aber immer wieder richtete er sich rasch auf. Die Kampfpflanzen halfen ihm dabei denn sie waren seine Verbündeten.
    Irgendwo im Unterbewußtsein Murdills nistete ein Gedanke, der ihm etwas anderes hätte sagen können, wäre er je bis zum Bewußtsein vorgedrungen. Aber die Kontaktalgen verhinderten das. Sie sorgten dafür, daß Murdill und alle seine Artgenossen in dem Glauben blieben, die Kampfpflanzen seien ihre Verbündeten und es sei höchstes Glück, mit ihnen zusammen für die letzte Vollkommenheit der Gemeinschaft zu kämpfen.
    Die Gemeinschaft - das allein zählte. Das Individuum galt nichts mehr auf dieser Welt. Und solange noch ein einziges Wesen individuell dachte und handelte, würde der Kampf nicht beendet sein...
    Murdill wußte nichts davon, daß seine Vorfahren eben diese Würde des Einzelnen geachtet hatten, gegen die er kämpfte.
    Aber andere wußten es noch...
    Ollok verhielt sich ruhig. In seinem jetzigen Zustand vermochten die Botas ihm nichts anzuhaben. Er war sicher vor ihnen - und vor dem Grauen, das sie mit sich trugen. Aber solange er sich innerhalb der Wand befand, waren auch die Botas sicher vor ihm.
    Der Kampf um OL-hilfreich war kein offener Kampf. Menschen der Erde hätten ihn als Guerillakrieg bezeichnet. Aber Menschen der Erde wußten nichts von OL-hilfreich, genausowenig wie die Nachkommen der Ingenieure etwas von der Erde wußten.
    Rechts von sich spürte Ollok Bewegung. War es schon soweit? Befand

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